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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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als er gestorben ist. Der ist dir echt unter die Haut gegangen. Aber du musst dir klarmachen, dass der heutige Stark, der hier rumstolziert wie der Obermufti persönlich und sich reihenweise Weiber grabscht und sie gleich wieder fallen lässt, nachdem er sie geistig noch mehr missbraucht hat als körperlich,
nicht
der Typ ist, der in deinen Armen gestorben ist.«
    »Und wenn er doch wieder genau dieser Typ wäre, sobald er sich gewandelt hätte wie Stevie Rae?«
    »Also, eins sag ich dir: ich werd bestimmt kein Stück meiner Menschlichkeit mehr hergeben, um seinen Arsch zu retten. Shit, Zoey, hörst du mir eigentlich zu? Nimm Erik, wenn du schon unbedingt einen haben musst!«
    »Ich hör schon zu.« Ich holte tief Luft. »Okay, ich vergesse jetzt alles, was mit Jungs zu tun hat, und mach mir Gedanken darüber, wie wir hier wegkommen, und dann, wie wir Kalona loswerden.«
    »Gut. Jungsprobleme später.«
    »Ja.«
    »Und ABF -Probleme auch später.«
    »Ja.«
    »Gut«, sagte sie.
    Wir wandten uns wieder dem Essen zu. Ich hatte gemeint, was ich gesagt hatte. Ich würde meine persönlichen Probleme auf später verschieben. Viel später. Wirklich. Nahm ich mir jedenfalls fest vor …

Siebenundzwanzig
    I ch war überzeugt gewesen, dass in Schauspiel nicht viel passieren würde. Vermutlich hatte man Erik, der nach Professor Nolans Tod kurzzeitig den Unterricht übernommen hatte, durch irgendeinen assimilierten Lehrer ersetzt. Ich setzte mich an den Tisch hinter Becca und hatte ein ganz seltsames Déjà-vu-Gefühl dabei. So halb erwartete ich, gleich Eriks angepisstes Gesicht vor mir zu sehen, wie er mich vor die Klasse rief, um mich zu verführen oder zu demütigen.
    »Oh! Gott! Warum hat er mich nicht genommen?! Ich hätt’s mir sooooooo gewünscht!«
    Beccas entnervende Ausrufezeichen katapultierten meine Wut auf Erik aus meinen Gedanken. Ihr atemloses, hektisches Stop-and-Go war an ein Mädchen gerichtet, das am nächsten Pult saß und in dem ich eine Unterprimanerin namens Cassie erkannte. Sie hatte den fünfundzwanzigsten Platz in dem Shakespeare-Monologwettbewerb belegt, den Erik gewonnen hatte, und alle Kids, die sich ernsthaft mit Schauspiel beschäftigten, hingen miteinander rum. Aber heute benahm sie sich kein bisschen wie eine Shakespeare-Heldin, sondern wie ein obernerviges albernes pubertierendes Gör.
    »Ach, mich doch auch nicht. Aber ich sag dir, seit er mich gebissen hat, sterb ich vor Sehnsucht danach, ihn auch mal gründlich zu beißen und an ihm zu nuckeln«, sagte sie. Und kriegte einen Kicheranfall. Schon wieder.
    »Von wem redet ihr denn?«, fragte ich, auch wenn ich eine ziemlich sichere Vermutung hatte.
    »Stark natürlich. Er ist einfach der schärfste Kerl im House of Night. Okay, wenn man Kalona nicht mitzählt«, erklärte Becca.
    » AES , alle beide«, sagte Cassie.
    » AES ?«, fragte ich.
    »Allererste Sahne«, geb Becca zurück.
    Im Nachhinein war mir klar, dass ich meinen Mund hätte halten sollen. Ich meine, ich versuchte da mit mehr oder weniger umgedrehten Leuten zu reden, aber ich konnte mich ja nicht zurückhalten, und oh ja, ich wusste genau: dass ich so angepisst war, lag teils an einem total unangebrachten Anfall von Eifersucht.
    »Äh, sorry, Becca«, sagte ich triefend vor Sarkasmus. »Aber haben nicht erst neulich Darius und ich dich gerade noch davor gerettet, von
ooooh! dem schärfsten Kerl im House of Night
gebissen und vergewaltigt zu werden? Da hast du noch Rotz und Wasser geheult.«
    Völlig geschockt öffnete Becca den Mund, schloss ihn wieder und öffnete ihn noch mal. Wie ein Fisch.
    Cassie hingegen sah kein bisschen geschockt aus. Eher superbiestig. »Du bist doch nur eifersüchtig. Erik ist weg, Loren Blake ist tot – und plötzlich hast du nicht mehr die zwei geilsten Typen im House of Night an der Angel.«
    Ich spürte, wie ich knallrot wurde. Hatte Neferet überall herumerzählt, was zwischen mir und Loren gelaufen war? Ich fand keine Worte, aber Becca ließ mir sowieso keine Chance, etwas zu sagen.
    »Ja, nur weil du dir mit deinen Elementen so toll vorkommst, heißt das noch lange nicht, dass du jeden Typen haben kannst, den du willst.« Sie verpasste mir den gleichen hasserfüllten Blick wie Damien und den Zwillingen, als die gestern Abend versucht hatten, sie zur Vernunft zu bringen. »Kannst uns anderen auch mal ab und zu eine Chance geben.«
    Ich verkniff mir den Drang, sie anzuschreien, und versuchte es stattdessen mit vernünftigen Argumenten. »Becca,

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