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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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benutz mal deinen Verstand. Gestern Abend, als Darius und ich dich von Stark getrennt haben, hatte er dich gezwungen, ihn von dir trinken zu lassen, und war kurz davor, dich zu vergewaltigen.« Es war scheußlich, so was sagen zu müssen. Vor allem, weil es die Wahrheit war.
    »So wie ich mich erinnere, war das ganz anders«, widersprach Becca. »Ich weiß genau, dass es toll war, wie er an mir gesaugt hat, und ich weiß, dass ich alles toll gefunden hätte, was danach gekommen wäre. Ihr habt mir ’ne coole Sache versaut, die euch überhaupt nichts anging.«
    »Diese Erinnerung bildest du dir nur ein, weil Stark mit deinen Gedanken rumgespielt hat.«
    Becca und Cassie lachten lauthals los, und eine Menge Köpfe drehten sich in unsere Richtung.
    »Als Nächstes sagst du noch, dass Kalona auch mit unseren Gedanken rumspielt und wir ihn nur deshalb für so hammergeil halten«, sagte Cassie.
    »Heißt das, ihr zwei merkt wirklich nicht, wie viel sich hier verändert hat, seit Kalona aus dem Boden geschossen ist?«
    »Doch, natürlich. Und? Er ist der Gefährte der Inkarnation von Nyx. Ist doch klar, dass einiges anders werden musste, sobald er da war.«
    »Und dass er aus dem Boden kam, ist doch ganz logisch. Die Erde ist eines von Nyx’ Elementen. Das müsstest du doch am besten wissen!« Becca verdrehte, zu Cassie gewandt, die Augen.
    Ich hatte schon den Mund geöffnet, um ihnen zu erklären, dass Kalona der Erde
entflohen war
, und nicht durch sie geboren, da öffnete sich die Tür des Klassenzimmers, und Kalona trat ein.
    Von allen weiblichen Wesen außer mir kam ein kollektiver Seufzer. Und ganz ehrlich, ich musste die Kiefer zusammenpressen, weil ich am liebsten auch geseufzt hätte. Er war so unbeschreiblich umwerfend. Heute trug er eine schwarze Hose und ein kurzärmeliges Hemd, das offen über die Hose hing, so dass bei jeder seiner Bewegungen seine makellose, bronzefarbene Brust mit dem knackigen Sixpack sichtbar wurde. Die Rückseite des Hemds war mit Schlitzen für seine herrlichen schwarzen Schwingen versehen, die er fein säuberlich auf seinem breiten Rücken gefaltet hatte. Sein langes dunkles Haar fiel ihm lose über die Schultern, was ihn trotz seiner modischen Kleidung aussehen ließ wie einen antiken Gott.
    Ich hätte gern Becca und Cassie gefragt, wie alt er ihnen erschien, denn mir kam er mal wieder vor wie höchstens achtzehn oder neunzehn, in der Blüte seiner Jugend und Kraft, nicht alt oder mysteriös, so dass ich das Gefühl gehabt hätte, er stünde meilenweit über mir.
    Jetzt aber stopp! Hör dir mal zu! Bald klingst du noch genauso hohl wie Becca und Cassie und der ganze Rest. Denk nach! Er ist dein Feind. Vergiss das nicht.
Und ich zwang mich, hinter seine körperliche Schönheit und hypnotische Ausstrahlung zu blicken. Dabei fiel mir auf, dass er das Wort ergriffen hatte, während ich meine kleinen inneren Differenzen ausgetragen hatte.
    »Und so habe ich mich entschlossen, es einmal selbst mit diesem Kurs zu versuchen, da ihr anscheinend so hart zu euren Lehrern seid.«
    Die Klasse lachte zustimmend. Es klang warm und herzlich.
    Ich hob die Hand. Seine bernsteinfarbenen Augen weiteten sich überrascht, dann lächelte er. »Welch Entzücken, dass es die Außergewöhnlichste der Jungvampyre ist, die die erste Frage an mich richtet. Ja, Zoey, wie kann ich dir behilflich sein?«
    »Ich wollte nur wissen, ob Sie glauben, dass Erik Night länger weg sein wird, wenn Sie jetzt schon seinen Kurs übernehmen?« Also, eigentlich hatte ich ihn gar nichts fragen wollen, aber meine Hand war von meinem Instinkt gesteuert worden, und genau dieser Instinkt hatte mir auch eingegeben, was ich fragen sollte. Mir war klar, dass es gefährlich war, ihm die Tatsache auf die Nase zu reiben, dass Erik sich ihm entzogen hatte, aber so, wie ich es tat, hoffte ich, dass er nicht gleich einen Wutanfall kriegen würde. Ich wusste nur nicht ganz, warum etwas mich dazu brachte, diesen Unsterblichen zu reizen, der auch so schon aufbrausend genug war.
    Kalona schien die Frage nicht zu beeindrucken. »Ich glaube, dass Erik Night früher wieder ans House of Night zurückkehren könnte, als mancher wohl vermutet. Doch leider befürchte ich, dass er womöglich nicht in der Lage sein wird, so bald seine Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen – oder überhaupt irgendetwas.« Sein Lächeln wurde tiefer und vertraulicher, und ich spürte, wie Becca, Cassie und alle anderen Mädchen im Raum mir messerscharfe Blicke der Eifersucht

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