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Gejagt

Gejagt

Titel: Gejagt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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dieses Chaos zu bekämpfen, und als Krönung bin ich dabei, mich in ’nen Typen zu verknallen, der schon was mit der Mehrzahl der Mädels hier an der Schule hatte und sie sich mit Gedankenkontrolle gefügig gemacht hat.«
    »Du bist dabei, dich in mich zu verknallen?«
    »Ja. Klasse, was? Ich hab schon einen Vampyrfreund
und
einen menschlichen Kerl, mit dem ich eine Prägung habe. Wie meine Grandma sagen würde, meine Tanzkarte ist mehr als voll.«
    Gedankenlos hob Stark die Hand und strich über den Bogen auf seinem Rücken. »Mit dem Vampyrfreund werd ich fertig.«
    »Himmel, nein, das wirst du
nicht
!«, schrie ich. »Kapier das ein für alle Mal: Der Bogen ist nicht die Universallösung für deine Probleme. Du solltest ihn als letzten Ausweg sehen und ihn niemals, niemals gegen jemand Lebendigen richten, egal ob Mensch oder Vampyr. Es gab ’ne Zeit, da war das für dich klar.«
    Sein Gesicht verhärtete sich. »Du weißt, was mit mir passiert ist. Ich hab überhaupt nicht vor, mich für was zu entschuldigen, was zu meinem neuen Wesen gehört.«
    »Deinem neuen Wesen? Meinst du dein Verzogener-Bubi-Wesen oder dein Weiberheld-Wesen?«
    Er ballerte sich mit der Faust gegen die Brust. »Ich meine mich! Das, was ich jetzt bin.«
    »Okay, jetzt hör mir mal ganz genau zu, denn ich hab nicht vor, das noch mal zu sagen. Kapier endlich, dass wir
alle
was Schlechtes in uns tragen, und wir
alle
treffen die Wahl, ob wir diesem Schlechten nachgeben oder dagegen kämpfen.«
    »Das ist nicht dasselbe wie –«
    »Halt den Mund und hör mir zu!« Mein Zorn explodierte förmlich um uns. »Für keinen von uns ist irgendwas dasselbe! Für manche Leute ist das Einzige, womit sie zu kämpfen haben, die Frage, ob sie die erste Stunde verpennen oder ihren Arsch hochkriegen und pünktlich in die Schule gehen. Für andere Leute ist es schwerer – zum Beispiel, ob sie einen Entzug machen und dann clean bleiben oder ob sie aufgeben und weiter Drogen nehmen. Für dich ist es vielleicht noch schwerer – sagen wir mal, ob du um deine Menschlichkeit kämpfst oder dich der Finsternis ergibst und ein Monster wirst. Aber du hast trotzdem die
Wahl
. Deine Wahl.«
    Wir standen da und starrten uns an. Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte. Ich konnte ihm nicht die Wahl abnehmen, das Richtige zu tun, und plötzlich wurde mir klar, dass ich nicht mehr gewillt war, mich heimlich mit ihm zu treffen. Wenn er es nicht schaffte, jemand zu sein, auf den ich auch in der Öffentlichkeit stolz sein konnte, hatte die kleine Show, die er abzog, wenn wir allein waren, keine Bedeutung für mich, und das musste er wissen.
    »Was letzte Nacht passiert ist, wird nicht wieder vorkommen. Nicht auf diese Art.« Mein Zorn verließ mich, und meine Stimme wurde ruhiger. In der Stille des kleinen Raumes klangen meine Worte leise und traurig.
    »Wie kannst du das sagen, wo du mir doch gerade gestanden hast, dass du dich in mich verknallst hast?«
    »Stark, was ich sagen will, ist: Ich lass mich nicht auf dich ein, wenn ich verbergen muss, dass wir zusammen sind.«
    »Wegen deinem Vampyrfreund?«
    »Nein, deinetwegen. Natürlich hat das mit Erik einen Einfluss auf uns. Ich mag ihn. Das Letzte, was ich will, ist, ihn zu verletzen, aber es wäre bescheuert von mir, mit ihm zusammenzubleiben, wenn ich in Gedanken lieber mit dir zusammen wäre – oder mit sonst wem, einschließlich des Typen, mit dem ich die Prägung hab. Also, Fazit: Erik wäre kein Hindernis, wenn ich mit dir zusammen sein wollte.«
    »Du empfindest wirklich was für mich.«
    »Ja, aber eines sag ich dir: Ich werde mich nicht als deine Freundin hergeben, wenn ich mich vor meinen Freunden für dich schämen muss. Du kannst dich nicht überall assig benehmen, nur bei mir nicht. Wie du wirklich bist, zeigt sich darin, wie du dich den größten Teil der Zeit verhältst. Ich kann sehen, dass durchaus noch was Gutes in dir ist, aber dieses Gute wird irgendwann von der Finsternis verschlungen werden, die auch da ist, und ich hab nicht vor, dir Händchen zu halten und abzuwarten, bis das passiert.«
    Er wandte den Blick ab. »Ich wusste, dass du so denkst, aber ich hätte nicht gedacht, dass es mir so viel ausmachen würde, es dich sagen zu hören. Ich weiß nicht, ob ich die richtige Wahl treffen kann. Wenn ich bei dir bin, hab ich das Gefühl, ja. Du bist so stark und so gut.«
    Ich stieß einen langen Seufzer aus. »So wahnsinnig gut bin ich gar nicht. Ich hab ’ne Menge Sachen vermasselt. Und ich

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