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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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aus Mitleid, aus reiner Notwendigkeit heraus getan hatte und es gar keine echte Blutsverbindung zwischen ihm und seiner Gefährtin war, reagierten seine Stammessinne auf Corinnes warmen, süßen Geschmack, als gehörte sie ihm ganz.
    Erregung brandete in ihm auf, ein Verlangen, das durch seine Adern schoss wie ein Flächenbrand und direkt in seinen Schwanz fuhr. Er packte sie fester, presste sie an sich und trank weiter. Tief in ihm entzündete sich eine Hitze, und er wusste instinktiv, dass sich unabhängig von seinem Willen und seinen Absichten die Verbindung zu ihr bildete, die sie unauflöslich an ihn kettete. Corinne gehörte jetzt ihm, und die Logik, die bisher sein ganzes leeres Leben bestimmt hatte, schien ihn zu verlassen, als er sich einreden wollte, dass es ein Fehler gewesen war, diese Verbindung zuzulassen.
    Alles, was er spürte, war die Hitze ihres Blutes, das ihn nährte, die Lust, sie in seinen Armen zu halten … das Verlangen, das ihn zum Stöhnen brachte, als er sie hochhob und sie zum Bett hinübertrug.
    Er legte sie hin, den Mund immer noch an ihren Puls gepresst, der wie eine winzige Trommel an seine Zunge schlug. Er wollte sie wieder lieben, wollte sie ausziehen und sich so tief wie möglich in ihrem Körper vergraben.
    Seine Sinne waren überflutet von Verlangen, sein Körper brannte lichterloh, elektrisiert von der Wildheit seiner Leidenschaft für sie.
    Zuerst bemerkte er das seltsame dunkle Flackern in seinem Kopf nicht. Dann versuchte er, es wegzuschieben, verloren an die Lust und an Corinne. Aber die abrupten Bilder kamen immer wieder und stürmten auf sein Unterbewusstsein ein.
    Blitzartige Bilder von einer dunklen Kerkerzelle.
    Lakaien in weißen Laborkitteln kamen herein und schoben Corinnes Bett hinaus.
    Die Schmerzensschreie einer Frau … gefolgt vom herzzerreißenden Geschrei eines Neugeborenen.
    Erschrocken zuckte Hunter von Corinnes Hals zurück.
    »Was ist?«, fragte sie ihn, ihre Augen waren groß vor Angst. »Bist du okay?«
    »Scheiße«, keuchte er, erstaunt, verblüfft, dass seine Gabe auf sie reagierte, und entsetzt davon, was sie durchgemacht hatte. Immer neue Bilder prasselten jetzt auf ihn ein und die schrecklichen Geräusche von Folter und Wahnsinn. Die unendliche Hoffnungslosigkeit, die sie all diese Jahre umgeben hatte. »Corinne … Mein Gott. Was sie dir angetan haben, und das so lange. Ich sehe alles … alles, was du durchgemacht hast.«
    Sie legte ihm die Hand um den Nacken. In ihren Augen glitzerte Schmerz, aber in ihrem schönen Gesicht stand wilde Entschlossenheit. »Hör nicht auf. Nicht, bis wir ihn finden.«
    Er konnte es ihr nicht abschlagen, selbst wenn er es gewollt hätte. Wenn Corinne all diese Entsetzlichkeiten im wirklichen Leben überlebt hatte, konnte er sie mithilfe seiner übernatürlichen Gabe noch einmal erleben und alles herausholen, was ihr helfen konnte, ihr Kind zu finden.
    Hunter trank weiter und ließ sich von den entsetzlichen Qualen und Foltern überspülen wie von einer öligen Gezeitenwelle. Er wartete auf etwas Eindeutiges, irgendeinen soliden Anhaltspunkt in dieser Einöde der Schmerzen, die Corinnes Leben in Dragos’ Laborgefängnis gewesen war.
    Aber da war nichts, um sich daran festzuhalten. Nichts außer dem Sog dieser brackigen Strömung, in der Corinne es irgendwie geschafft hatte, nicht unterzugehen.
    Aus Liebe zu ihrem Kind, hatte sie gesagt. Alles nur wegen ihm.
    Wegen ihrer Hoffnung, eines Tages ihren Sohn wiederzusehen.
    Nathan war ihr Rettungsanker geworden.
    Wie würde sie es nur überleben, wenn Miras Vision sich erfüllte und Hunter Corinnes Flehen ignorieren und zum Todesstoß ausholen würde, der ihr die Hoffnung für immer nahm?
    Diese Frage fraß schon die ganze Zeit an ihm wie ätzende Säure und wurde nur noch schlimmer, als er jetzt aus Corinnes offener Ader trank und sich unauflöslich an sie band, obwohl er doch wusste, dass ihm vom Schicksal vorherbestimmt war, ihr das Herz zu brechen.
    Der Gedanke beschämte ihn. Mit einem Knurren voller Selbsthass hörte er auf zu trinken, weil er wusste, dass er sie verschließen und Corinne loslassen sollte. Hier ging es schließlich nicht um Lust oder eine Blutsverbindung; sie hatte ihn um Hilfe gebeten, und er hatte aus ihren Erinnerungen alles Nützliche herausgezogen. Es bestand kein Grund, jetzt noch weiterzumachen, egal wie wunderbar es sich anfühlte, diese Frau in den Armen zu halten.
    Seine Frau.
    Die Erklärung kam aus seinem tiefsten Inneren, aus einem

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