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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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ihm schuldig – sie schuldete ihm ihr Vertrauen.
    »Ich musste es wissen«, sagte sie leise. »Ich konnte nicht schlafen. Ich konnte nicht untätig in deinen Armen liegen und wissen, dass Dragos’ Akten hier in der Nähe waren.«
    »Du hast das Haus verlassen, ohne mir etwas zu sagen?« Hunter setzte sich auf, rutschte zum Bettrand und schwang seine riesigen nackten Füße auf den Boden. Jetzt runzelte er nicht mehr nur die Stirn, sondern machte ein ausgesprochen finsteres Gesicht. »Du kannst nirgends hingehen, ohne dass ich dabei bin und dich beschütze, Corinne. Es ist jetzt nicht sicher für dich, nicht mal am Tag …«
    »Ich musste es wissen«, wiederholte sie. »Ich musste nachsehen, ob ich da irgendetwas finde, das mir hilft, ihn zu finden …«
    Ein düsterer Ausdruck flackerte über Hunters hartes, gut aussehendes Gesicht. Es wirkte wie Angst, wie grimmige Erwartung. Mit gerunzelter Stirn sah er zu dem großen Aktenkoffer in ihren Händen.
    Ihre Kehle war wie ausgedörrt. Als er nicht sofort etwas sagte, schluckte sie heftig und zwang sich, die Worte auszusprechen. »Ich musste wissen, ob die Akten, die du Henry Vachon abgenommen hast, Informationen enthalten, die mich zu meinem Kind führen können, das ich in Dragos’ Labor geboren habe.«
    Hunter starrte sie an, dann wandte er den Blick ab. Er stieß einen deftigen Fluch aus und fuhr sich mit der Hand über den Kopf. »Du hast einen Sohn.«
    Und obwohl seine Stimme ruhig war und weder Wut noch sonst eine Emotion darin lag, klang sie anklagend.
    »Ja«, sagte sie. Jetzt sah er sie nicht mehr an. Eine seltsame Kluft begann sich zwischen ihnen auszubreiten und wurde jede Minute größer. »Ich wollte es dir sagen, Hunter. Ich wollte es dir schon früher sagen, aber ich hatte Angst. Ich wusste nicht, an wen ich mich wenden, wem ich vertrauen konnte.«
    Die emotionale Distanz zwischen ihnen genügte ihm offenbar nicht. Er stand vom Bett auf und ging nackt zur anderen Seite des Zimmers hinüber, brachte so viel räumliche Distanz zwischen sie wie nur möglich.
    »Dieses Kind«, sagte er und warf ihr einen finsteren Blick zu. »Er ist Gen Eins wie ich? Gezeugt vom Ältesten, mit dem Dragos seine kranken Experimente gemacht hat?«
    Corinne nickte, ihre Kehle war wie zugeschnürt. »Von allem, was sie mir in der Gefangenschaft angetan haben, war das Schlimmste, dass sie mir mein Baby weggenommen haben. Ich habe den Jungen nur kurz gesehen, gleich nach seiner Geburt, und dann war er fort. Das Einzige, was mich in dieser ganzen schrecklichen Zeit am Leben gehalten hat, war der Gedanke an ihn. Ich hätte nicht einmal zu träumen gewagt, dass ich jemals befreit werden würde. Nach meiner Rettung habe ich mir geschworen, dass ich bis zum letzten Atemzug darum kämpfen werde, meinen Sohn wiederzufinden.«
    »Das ist ein Versprechen, das du nicht wirklich halten kannst, Corinne. Dein Sohn ist fort. Er war fort von dem Augenblick an, als Dragos ihn dir aus den Armen nahm.«
    Das wollte sie nicht hören, und sie würde sich auch nicht damit abfinden. »Wenn er tot wäre, würde ich es wissen. Das Herz einer Mutter schlägt neun Monate lang zusammen mit dem ihres Kindes, Tag und Nacht. Und tief in meinem Herzen spüre ich, dass das Herz meines Sohnes immer noch schlägt.«
    Hunter stieß einen heftigen Fluch aus und sah sie jetzt nicht einmal mehr an.
    Sie redete weiter, entschlossen, sich ihm zu erklären. »Ich habe versucht, die Jahre zu zählen, aber es war schwierig. Soweit ich das schätzen konnte, dürfte mein Sohn jetzt etwa dreizehn sein. Er ist noch ein kleiner Junge …«
    »Inzwischen ist er ein Killer, Corinne.« Hunters tiefe Stimme zitterte und erschreckte sie mit einer Wut, die sie weder erwartet hatte noch deuten konnte. Sein Gesicht war angespannt, seine Haut straff über seinen scharfen Wangenknochen, und er biss die Zähne zusammen. »Wir waren nie kleine Jungen, keiner von uns. Verstehst du? Wenn dein Sohn noch am Leben ist, ist er ein Killer wie ich. Mit dreizehn war ich fertig ausgebildet und im Töten erfahren. Du kannst nicht erwarten, dass es für ihn anders war.«
    Bei diesen barschen Worten spürte sie einen scharfen Schmerz in der Brust. »Das muss es aber. Ich muss glauben, dass ich ihn finden werde, wenn er noch lebt – und in meinem Herzen weiß ich, dass es so ist. Ich werde ihn beschützen, so, wie ich es am Tag seiner Geburt nicht konnte.«
    Hunter wandte sich schweigend von ihr ab und schüttelte langsam den Kopf. Corinne stellte den

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