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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Koffer und die Aktenordner neben sich auf den Boden und schlug ihn auf. Über den oberen Teil der ersten Seite zog sich ein Eintrag in einer krakeligen Handschrift.
    Subjekt Nr. 862108102484
    Hunter starrte die Zahlenfolge an. Sie war ihm unbekannt; weder hatte er sie vorhin an Gideon weitergegeben, noch hatte er sie je zuvor gesehen.
    Und doch stockte ihm das Blut in den Adern, und ihm wurde eiskalt.
    Er blätterte zur nächsten Seite um.
    Datum: 8. August 1956, 04:24 Uhr
    Resultat: Erste erfolgreich ausgetragene Lebendgeburt eines Gen-Eins-Subjekts. Normale Schwangerschaftsdauer.
    Status: Zuchtprogramm Hunter eingeleitet.
    Hunter starrte die Seite an, bis ihm die Buchstaben vor den Augen verschwammen und sich in seinem Kopf ein wilder Lärm erhob. Er blätterte weiter in dem Bestandsbuch, überflog die späteren Einträge, sein Verstand absorbierte Daten und Fakten, selbst während sein Bewusstsein verzweifelt versuchte, die Details auszublenden.
    Herr im Himmel …
    Was er da vor sich hatte, war die Geburtsurkunde und der Entwicklungsbericht des allerersten Gen-Eins-Killers, der erfolgreich in Dragos’ Labor gezüchtet worden war.
    Es war seine eigene Akte.
    Corinne wachte auf und streckte den Arm im Bett aus, suchte Hunters warmen Körper.
    Er war nicht da.
    »Hunter?« Sie setzte sich in dem dunklen Schlafzimmer auf und hörte nichts als die vielstimmigen nächtlichen Sumpfgeräusche, die durchs Fenster hereindrangen. »Hunter, wo bist du?«
    Als keine Antwort kam, stieg sie aus dem Bett und zog sich ihre Kleider über.
    Ihre Schuhe lagen auf dem Boden am Fußende des Bettes … und nicht weit von ihnen befand sich der lederne Aktenkoffer mit Dragos’ Laboraufzeichnungen.
    Sein Inhalt war chaotisch auf dem Boden verstreut, überall lagen in wildem Durcheinander Papiere herum.
    Bei diesem Anblick hatte sie plötzlich einen seltsamen Kloß im Hals. Und weil Hunter gegangen war, ohne ihr etwas zu sagen.
    Sie schlüpfte in ihre Schuhe und schlich sich leise aus dem Schlafzimmer. Hinter Amelies geschlossener Tür am Ende der Diele lief immer noch laut der Fernseher, aber der Rest des Hauses war stumm und leer.
    »Hunter?«, flüsterte sie und wusste, wenn er da war, würde sein scharfes Stammesgehör selbst das leiseste Geräusch auffangen, als sie durch das Haus auf das Fliegengitter der Küchentür zuging.
    Wo war er nur hin?
    Aber eigentlich wusste sie es schon. Sie ging hinaus auf die Hintertreppe und spähte in die dunklen Sümpfe hinaus, wo in einigen Metern Entfernung der weiße Kastenwagen im Dickicht abgestellt war. Das Gras raschelte unter ihren Füßen, die Nachtluft war feucht und salzig in ihrer Nase. Sie ging mühsam und versuchte, sich die Kälte aus den Armen zu reiben, die ihr in die Knochen drang.
    Als sie den Laster erreichte, sah sie, dass die Klappe aufstand. Die beiden verbeulten weißen Türflügel mit dem verblassten Schriftzug einer Speditionsfirma, bespritzt mit Dreck aus dem Sumpf und dem angetrockneten Blut der vorigen Nacht, standen weit auf, und dahinter war nichts als Dunkelheit. »Hunter, bist du da drin?«
    Sie zog die Türflügel weiter auf und spähte hinein. Eine an der Decke montierte Glühbirne schaltete sich automatisch ein, und sie sah Hunter, der am hinteren Ende des Kastenwagens auf dem Boden saß, barfuß und ohne Hemd, die geborgte Nylonjogginghose reichte ihm nur halb über seine glyphen bedeckten Waden. Er hatte die Ellbogen auf die angezogenen Knie gestützt und ließ den Kopf hängen.
    Dann sah er zu ihr auf, und der leere Ausdruck seiner goldenen Augen ließ ihr Herz sich unwillkürlich zusammenziehen. »Was ist los?«
    Sie kletterte in den Kastenwagen hinauf und näherte sich ihm. Zwischen seinen Füßen lag ein Buch, eine Art Tagebuch mit weichem schwarzem Einband. »Was machst du hier draußen?«, fragte sie ihn und setzte sich ihm im Schneidersitz gegenüber. »Hast du noch was in Dragos’ Akten gefunden?«
    Er hob das Tagebuch auf und gab es ihr. Als er redete, war seine Stimme völlig ausdruckslos. »Es war bei den Papieren in dem Aktenkoffer drüben im Haus.«
    Corinne runzelte die Stirn, schlug das Buch auf und betrachtete den krakeligen handschriftlichen Eintrag auf der ersten Seite. »Ist es ein Laborbericht?« Als Hunter nicht antwortete, blätterte sie nach vorne und überflog Dutzende von Einträgen, Seite um Seite von handschriftlichen Aufzeichnungen. »Das ist ein Geburtszertifikat. Mein Gott, das ist die detaillierte Dokumentation eines Killers aus

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