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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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spürte in sich einen ähnlichen Sturm wüten, wenn er an den Orden und die schweren Schläge dachte, die er seiner Operation versetzt hatte. Er wollte ihn seine Wut spüren, ihn wissen lassen, dass er schon sehr bald kommen und Rache nehmen würde – und sie würde blutig und total sein. Er würde keine Gnade walten lassen.
    In Gedanken ging er wieder und wieder die Pläne durch, die er mit Lucan und seinem bisher so uneinnehmbaren geheimen Bostoner Hauptquartier hatte, als an der geschlossenen Tür seines Arbeitszimmers ein höfliches Klopfen ertönte.
    »Was?«, fauchte er, sein Temperament war so aufbrausend, wie sein Geduldsfaden dünn war.
    Eine seiner Lakaiinnen öffnete die Tür. Das Mädchen war jung und hübsch, mit rotblondem Haar und zarter, flaumiger Pfirsichhaut. Er hatte sie vor ein paar Wochen als Kellnerin in einem abgelegenen Fischerstädtchen entdeckt und beschlossen, sie zu seiner Unterhaltung in seinen Schlupfwinkel mitzunehmen.
    Es war auch wirklich amüsant mit ihr gewesen.
    Dragos hatte sich hinter dem Müllcontainer des Restaurants, der nach Fischabfällen und Salzwasser stank, von ihr genährt. Zuerst hatte sie sich heftig gewehrt, ihm das Gesicht zerkratzt und ihn getreten. Als er ihr die Fänge in den zarten Hals schlug, hatte sie kurz aufgeschrien und versucht, ihm das Knie in die Eier zu rammen.
    Dafür hatte er sie mehrfach brutal und mit größtem Vergnügen vergewaltigt. Dann hatte er sie fast bis zum Tod ausgesaugt und zu dem gemacht, was sie jetzt war, eine seiner Lakaiinnen – wesenlos, hörig, völlig versklavt. Sie leistete keinerlei Widerstand mehr und machte alles mit, was er von ihr verlangte, egal, wie lasterhaft es war.
    Das Mädchen betrat mit sittsam gesenktem Kopf sein Arbeitszimmer. »Ich bringe die Post von Ihrem Postfach auf dem Festland, Meister.«
    »Hervorragend«, murmelte er und sah auf sie hinunter, als sie mit einer Handvoll Briefumschlägen hereinkam und sie auf seinem riesigen Schreibtisch in der Mitte des opulenten Raumes ablegte.
    Als sie sich zu ihm umdrehte, war ihre Miene ausdruckslos, aber aufmerksam, der typische Gesichtsausdruck eines Lakaien, der den nächsten Befehl seines Meisters erwartete. Wenn er ihr befahl, auf die Knie zu gehen und ihm einen zu blasen, würde sie es sofort tun. Ebenso gehorsam würde sie reagieren, wenn er ihr befahl, den silbernen Brieföffner vom Tisch zu nehmen und sich damit die Kehle aufzuschlitzen.
    Dragos musterte sie mit schief gelegtem Kopf und überlegte, welches dieser beiden Szenarien amüsanter wäre. Er hatte sich gerade entschieden, als sein Blick auf einen großen weißen Pergamentumschlag ganz oben auf dem Poststapel fiel. Der Bostoner Absender und die kunstvoll handgeschriebene Adresse nahmen sofort seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Er winkte seine Lakaiin gelangweilt fort.
    Während das Mädchen still sein Arbeitszimmer verließ, ließ er sich auf dem dicken Lederpolster seines Schreibtischstuhls nieder und nahm den weißen Umschlag vom Stapel. Lächelnd strich er mit den Fingern über die sorgfältig handgeschriebene Adresse unter seinem aktuellen Decknamen, den er in letzter Zeit bei den Menschen benutzte.
    Dragos hatte in seinem jahrhundertelangen Leben so viele falsche Identitäten angenommen, beim Stamm und bei den Menschen, dass er sich kaum noch die Mühe machte, den Überblick zu behalten. Es war auch nicht länger von Belang; die Zeit, in der er sich verstecken und seine großen Pläne im Verborgenen vorantreiben musste, war nun fast zu Ende. Er war jetzt so nahe dran. Was kümmerten ihn schon die Interventionen des Ordens in letzter Zeit. Die Anstrengungen der Krieger, ihn auszubremsen, waren bedeutungslos und kamen außerdem viel zu spät.
    Die Einladung zu einer Weihnachtsfeier in seiner Hand war ein weiterer Schritt auf seinem Weg zum Triumph. Er hatte den jungen Senator von Massachusetts fast das ganze letzte Jahr über umworben, jede Bewegung des ehrgeizigen jungen Politikers genau verfolgt und sichergestellt, dass seine Wahlkampfkasse immer gut gefüllt blieb.
    Dieser Mensch glaubte, dass er zu Großem ausersehen war, und Dragos tat, was er konnte, um dafür zu sorgen, dass er so schnell und so hoch aufstieg wie nur möglich. Wenn es nach ihm ging, den ganzen Weg zum Weißen Haus.
    Dragos öffnete den Umschlag und überflog die Einzelheiten der Einladung. Es würde eine exklusive Wohltätigkeitsveranstaltung mit teurem Abendessen und Spendensammlung werden, zu der die mächtigen

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