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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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viel mehr davon«, murmelte Corinne, gewärmt von Miras Geschichte, auch wenn sich jetzt in ihrem Herzen ein kalter Schmerz auftat wie ein winziger Spalt. Sie schob das Leeregefühl beiseite, denn jetzt kamen Alex und Tess miteinander die breite Marmortreppe zur Terrasse hinauf.
    Gabrielles Atem bildete eine Wolke in der Dunkelheit. »Dir ist doch nicht zu kalt hier draußen, Tess?«
    »Es ist herrlich«, antwortete die hochschwangere Schönheit, die neben Alex herwatschelte. Unter der dicken Kapuze ihres Anoraks waren ihre Wangen rosig. »Ich schwöre euch, wenn Dante versucht, mich noch einen Tag länger im Hauptquartier einzusperren, wird er die Geburt seines Sohnes nicht mehr erleben.« Diese Drohung wurde jedoch von ihren blitzenden aquamarinblauen Augen und ihrem sonnigen Lächeln entkräftet. Sie streckte ihre Hand aus, die in einem warmen Wollhandschuh steckte. »Hallo, ich bin Tess.«
    Corinne schüttelte ihr kurz die Hand und nickte ihr grüßend zu. »Nett, dich kennenzulernen.«
    »Alex«, sagte die andere Stammesgefährtin und gab ihr mit einem herzlichen Lächeln ebenfalls die Hand. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie erleichtert ich bin, dass du und die anderen, die Dragos entführt hat, in Sicherheit sind, Corinne.«
    Sie nickte. »Und ich kann euch gar nicht sagen, wie dankbar ich euch allen bin.«
    »Morgen Nacht geht Corinne nach Hause«, fügte Gabrielle hinzu.
    »Morgen?« Alex sah fragend zu ihr hinüber. »Heißt das, Brock und Jenna sind schon auf dem Heimweg aus Alaska?«
    »Sie sitzen dort immer noch im Schneesturm fest«, antwortete Gabrielle. »Aber Hunter hat sich freiwillig gemeldet, für Brock einzuspringen und Corinne nach Detroit zu begleiten.«
    In dem langen Schweigen, das sich jetzt über die Frauen des Ordens senkte, erinnerte sich Corinne an den Augenblick, als der riesige, unheimliche Krieger mit der undurchdringlichen Miene mit dem Angebot herausgeplatzt war, sie nach Hause zu bringen. Sie hatte es mit Sicherheit nicht von ihm erwartet. Er wirkte nicht wie einer von der mildtätigen Sorte, nicht einmal in der Nacht ihrer Rettung, als er und einige andere Ordenskrieger Dragos’ befreite Gefangene zu dem Dunklen Hafen in Rhode Island gefahren hatten.
    Hunter war in dieser Nacht kaum zu übersehen gewesen. Mit seinen abweisenden, wie gemeißelt wirkenden Gesichtszügen und seinem fast zwei Meter großen muskulösen Körper war er die Art Mann, der mühelos jeden Raum dominierte, ohne es auch nur zu versuchen. In den Stunden nach der Rettungsaktion, die für alle Beteiligten hoch emotional gewesen waren, hatte Hunter sich schweigend am Rand des Geschehens aufgehalten und seine Aufgaben mit stoischer Effizienz ausgeführt.
    Später in dieser Nacht hatte eine der Frauen geflüstert, dass sie zufällig ein vertrauliches Gespräch von Andreas und Claire über Hunter mitangehört hatte. Offenbar sei er noch vor gar nicht langer Zeit in irgendeiner Weise mit Dragos verbündet gewesen. Corinne konnte nicht leugnen, dass sie sofort die Aura der Gefahr registriert hatte, die diesen mysteriösen Krieger umgab, und dass der Gedanke, ihm nahe zu sein, sie nach wie vor verunsicherte.
    Es fiel ihr nicht schwer, sich wieder ins Gedächtnis zu rufen, wie er vorhin unten im Hauptquartier ausgesehen hatte mit seiner blutgetränkten Kampfmontur und dem schrecklichen Waffenarsenal, das er um die schmalen Hüften trug. Und sie erinnerte sich nur allzu gut an die ungewöhnliche goldene Farbe seiner Augen und wie er sie angestarrt hatte, als er sie erblickte.
    Sie hatte keine Ahnung, warum sie dermaßen seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Sie wusste nur, dass sie sich von seinem durchdringenden Blick gefangen fühlte, auf eine Art und Weise gemustert, durch die sie sich gleichermaßen belebt und verwundbar gemacht fühlte.
    Selbst jetzt noch kribbelte ihre Haut bei der Erinnerung an ihn.
    Sie zitterte, obwohl ihr in dem dicken Mantel alles andere als kalt war, und versuchte, das Gefühl wegzureiben, fuhr sich mit den Händen die Arme hinauf und hinunter, um dieses seltsame erhitzte Kribbeln ihrer Nervenenden zu vertreiben.
    »Hunter!« Ohne Vorwarnung sprang die kleine Mira von ihrem Spiel im Schnee auf und rannte begeistert auf die Terrasse zu. »Hunter, komm raus zu uns!«
    Corinne sah sich zusammen mit den anderen Frauen nach Mira um, die aufgeregt auf die verglaste Terrassentür des Anwesens zulief.
    Drinnen stand Hunter.
    Seine blutgetränkte schwarze Kampfmontur hatte er inzwischen abgelegt und war

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