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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Victor Bishop ihm heute Nacht trotz seines Reichtums und seiner politischen Verbindungen nur als schwacher Gegner erschienen war, brannte der erfahrene Killer in Hunter vor der Begierde, den Job zu beenden.
    Angesichts dessen, was er von der kleinen Mira und ihrer außergewöhnlichen Gabe wusste, fragte er sich, wie es überhaupt möglich sein konnte, dass er sich Corinnes Bitte nicht widersetzt und Bishop den prophezeiten Todesstoß versetzt hatte.
    Er sah, wie sie zitterte, als ein eisiger Windstoß durch das verschlossene Tor fuhr.
    »Ich muss hier raus«, murmelte sie und drehte sich heftig zu den hohen Gitterstangen um. »Ich gehöre nicht hierher. Jetzt nicht mehr.«
    Sie packte das Tor mit beiden Händen und rüttelte daran, immer fester, ein wortloser Schrei stieg ihr tief in der Kehle auf. Sie warf den Kopf zurück und schrie zum sternenübersäten Nachthimmel auf. »Lasst mich doch endlich raus, gottverdammt! Ich muss sofort hier raus!«
    Hunter stellte sich hinter sie und legte seine Hände über ihre. Sie erstarrte, jeder Muskel in ihr verharrte in regloser Anspannung. Obwohl sie doch eben noch gezittert hatte, fühlte sich ihr Körper an seiner Brust warm an. Es war eine lebendige Hitze, eine fast unerträgliche Präsenz, die seinen Sinnen einen Schlag versetzte wie ein Kurzschluss.
    Auch Corinne musste es gefühlt haben. Sie zog ihre Hände unter seinen hervor und verschränkte die Arme vor der Brust. Jetzt erst registrierte er, wie nahe sie einander waren, kaum ein Zentimeter trennte ihren Rücken von seiner Brust und seinem Oberkörper, ihr zierlicher Körper war im Käfig seiner Arme gefangen.
    Sie war so klein und zart, und doch strahlte sie eine trotzige Energie aus, die ihn anzog und verlockte, ihren Duft einzuatmen, länger ihre unglaublich zarten kleinen Hände zu berühren und herauszufinden, wie sich ihr seidiges, dunkles Haar an seiner stoppeligen Wange anfühlte.
    Er war es nicht gewohnt, in Versuchung zu geraten, geschweige denn, ihr nachzugeben. Und so blieb er in diesem verwirrenden Augenblick völlig reglos stehen und ignorierte die plötzliche Beschleunigung seines Pulses und die Hitze, die in seinen Adern aufflackerte.
    Als sie ihre Hände unter seinem losen Griff hervorzog und sich wegduckte, spürte Hunter sofort Erleichterung. Zwischen seinen Armen war nur noch kalte Luft. Corinne stellte sich neben ihn, als er näher an das Eisentor herantrat und es mit bloßen Händen so weit aufzwängte, dass sie beide hindurchschlüpfen konnten.
    Sofort schrillte oben im Haus der Alarm los, die Flutlichtanlage ging an und tauchte Eingang und Wände des Dunklen Hafens in gleißendes Licht.
    Corinne sah ihn unter dem Lichtschein an. »Bring mich hier weg, Hunter. Egal wohin, aber bring mich einfach hier weg.«
    Er nickte ihr grimmig zu und winkte ihr, ihm zum Wagen zu folgen, den er vorhin weiter unten an der Straße abgestellt hatte. Sie rannten zusammen hin, und Corinne sprang auf den Beifahrersitz, während Hunter um den Wagen herumging und sich ans Steuer setzte.
    Er fuhr los und registrierte, dass sie sich nicht ein einziges Mal umsah, sobald sie den Dunklen Hafen hinter sich in der Dunkelheit zurückgelassen hatten. Sie saß steif neben ihm und starrte aus der Windschutzscheibe, ihr Blick abwesend in die Ferne gerichtet.
    Über zwanzig Minuten lang fuhren sie schweigend, dann hielt er in einem ruhigen Teil der Stadt am Straßenrand. »Ich muss Meldung im Hauptquartier machen«, sagte er und zog sein Handy aus der Tasche seines ledernen Trenchcoats.
    Corinne schien ihn kaum zu hören, ihre ausdruckslosen Augen waren immer noch auf den fernen Horizont gerichtet.
    Hunter wählte und rechnete damit, dass sich Gideon mit seinem üblichen Standardspruch meldete: »Schieß los.« Aber stattdessen meldete sich Lucan. »Wo bist du?«
    »Bin in Detroit aufgehalten worden«, antwortete Hunter und registrierte bei seinem Anführer eine Spur von Ungeduld und Anspannung. »Gibt es ein Problem?«, rief er laut. »Gibt es neue Entwicklungen zu Dragos?«
    Lucan murmelte einen finsteren Fluch. »Kannst du laut sagen. Wir haben eben herausgefunden, dass er die Koordinaten des Hauptquartiers kennt. Das heißt, wir vermuten es. Vor ein paar Stunden hat Kellan Archer ein Ortungsgerät ausgekotzt, Gideon analysiert es gerade.«
    »Die Entführung war eine List«, sagte Hunter und fügte für sich die Teile des Puzzles zusammen. So ergab das alles einen logischen Sinn – die grundlose Attacke auf die Zivilisten in

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