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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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fremd geworden war. »Hast du das gewusst? War dir klar, dass der Mann, den du als Gerard Starkn kanntest, in Wirklichkeit ein Monster namens Dragos war?«
    Sein Stirnrunzeln vertiefte sich, sein Blick war frei von jeglichem Eingeständnis. »Ich habe euch alles gesagt, was ich weiß.«
    »Nein«, murmelte sie. »Hast du nicht. Du weißt, was man mit mir gemacht hat, aber du hast nicht nach mir gesucht. Ich habe gewartet. Jeden Tag habe ich gebetet. Ich habe mir gesagt, dass du nicht ruhen würdest, bis du mich gefunden hättest. Bis ich gerettet und wieder zu Hause wäre. Aber niemand hat je nach mir gesucht.«
    »Ich konnte nicht«, sagte er. »Starkn sagte mir, wenn ich mich gegen ihn stellte, würde das noch schlimmere Folgen haben. Wenn ich ihm meine politische Unterstützung versagte oder versuchte, öffentlich zu machen, was er alles getan hatte, um seine Position in der Agentur zu erreichen, würde ich einen noch viel höheren Preis zahlen. Du musst verstehen – ihr alle müsst verstehen –, dass ich das damals nur getan habe, um meine Familie zu schützen – was von ihr noch übrig war.«
    Regina holte zitternd Atem. »Und so hast du ihm einfach erlaubt, unsere Tochter zu behalten? Denn das war Corinne und ist es immer noch. Verdammt, wie konntest du nur so herzlos sein?«
    »Er hat mir keine andere Möglichkeit gelassen«, antwortete Bishop, und seine Augen, die die eines Fremden waren, wanderten wieder zu Corinne zurück. »Starkn hat mir gesagt, wenn ich versuche, dich zu finden oder irgendjemandem Anlass zur Vermutung gebe, dass er dich hat, wäre Sebastian der Nächste. Also habe ich geschwiegen und dafür gesorgt, dass seinen Forderungen Folge geleistet wurde.« Einen Augenblick lang versagte ihm die Stimme. »Es tut mir leid, Corinne. Das musst du mir glauben …«
    »Ich werde dir nie wieder irgendetwas glauben«, antwortete sie. Sie war zutiefst verletzt, ja, aber ungebrochen.
    Sie hatte viel Schlimmeres durchgemacht. Das Ausmaß seines Verrats erschütterte sie, aber sie hatte immer noch einen langen, einsamen Weg vor sich.
    Als sie so dastand und versuchte, all das eben Gehörte zu verarbeiten, packte sie plötzlich neues Entsetzen. »Das Mädchen«, sagte sie, und neue Puzzleteile seines Verrats fügten sich zusammen. »Nachdem man mich entführt hat, wurde ein totes Mädchen aus dem Fluss geborgen …«
    Victor Bishop hielt ihrem entsetzten Blick stand. »Du warst fort, und Starkn hat mir unmissverständlich klargemacht, dass du nie zurückkommen würdest. Solange es Fragen über dein Verschwinden geben würde … solange noch Hoffnung bestand, dass du noch am Leben sein könntest …«
    Die Erkenntnis senkte sich über sie, kalt und schwer wie Blei. »Du warst es, der alle davon überzeugen wollte, dass ich tot war. Oh Herr im Himmel … du hast ein unschuldiges Mädchen ermorden und in Stücke schneiden lassen, nur um deine eigenen Sünden zu vertuschen.«
    »Um das Miststück war es nicht schade«, konterte Bishop, als könnte er den Mord so rechtfertigen, und klang jetzt verärgert. »Das war einfacher Straßenabschaum, hat sich unten am Fluss verkauft.«
    »Und was ist mit mir?«, fragte Corinne, und nun schwoll ihre eigene Empörung an und machte sich Luft. »Dann kann es dir um mich auch nicht schade gewesen sein. Du hast zugelassen, dass er mich entführt und all diese Zeit wie ein Tier im Käfig gehalten hat. Schlimmer noch als das. Hast du dich nie gefragt, was er mit mir machen würde? Hast du dir nie Gedanken gemacht, dass er mich foltern, entwürdigen, nach und nach zerstören würde? Konntest du dir nicht vorstellen, zu welchen Folterungen ein sadistischer Wahnsinniger wie er fähig wäre in einem abgelegenen Kerker, wo er mich und all die anderen entführten Stammesgefährtinnen eingesperrt hat?«
    Regina Bishop brach in heftiges Weinen aus, doch Bishop schwieg und starrte Corinne und seine Gefährtin nur stumm und unberührt an. »Lass mich los«, knurrte er Hunter zu, dessen Finger sich nun wieder fester um seine Kehle geschlossen hatten. »Ich habe gesagt, du sollst mich loslassen. Du kannst jetzt zufrieden sein. Du hast doch jetzt das Geständnis, das du mir abpressen wolltest.«
    Hunter beugte sich über ihn. »Jetzt wirst du mir alles über Gerard Starkn erzählen, was du weißt. Wo er ist, wann du ihn zuletzt gesehen hast und wer seine Verbündeten sind, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Agentur. Du erzählst mir jedes Detail, und zwar sofort.«
    »Ich weiß aber

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