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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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hinterfragt, was du tust – kein einziges Mal?«
    In diesem Augenblick huschte ein düsterer Ausdruck über sein Gesicht. Sie meinte, ein ausweichendes Flackern in seinen Augen gesehen zu haben, kurz aber unübersehbar. Doch eine Sekunde später blinzelte er es fort, zog den Zündschlüssel ab und ließ ihn in die Mittelkonsole des Wagens fallen.
    »Nein«, antwortete er schließlich. »Ich hinterfrage nie, was meine Pflicht von mir verlangt. Niemals.«
    Er öffnete die Tür auf der Fahrerseite und stieg aus dem Wagen. »Das Flugzeug wartet. Wir müssen jetzt gehen, solange die Nacht noch auf unserer Seite ist.«
    »Sie sind jetzt auf dem Weg nach New Orleans.«
    Lucan sah auf, als Gideon sein Gespräch mit Hunter beendete und zurück zum Konferenztisch des Techniklabors kam, wo Tegan und er über einigen ausgerollten Skizzen grübelten. »Gab es noch irgendwelche Probleme mit Corinne Bishop oder ihrer Familie in Detroit?«
    »Klang nicht so«, antwortete Gideon. »Hunter hat gesagt, er hätte alles unter Kontrolle.«
    Lucan stieß einen ironischen Grunzlaut aus, trotz des Ernstes ihrer Lage belustigt. »Wo hab ich den Spruch bloß schon mal gehört? Berühmte letzte Worte von einigen von uns in den letzten anderthalb Jahren.«
    »Jep.« Gideon hob eine Augenbraue über den Rand seiner hellblau getönten Sonnenbrille. »Und normalerweise kam kurz darauf ein Anruf, dass die Situation, die angeblich so absolut unter Kontrolle war, gerade komplett den Bach runterging.«
    In der Hinsicht hatte auch Lucan selbst sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, und das galt auch für Tegan oder Gideon. Trotzdem war es Hunter, über den sie jetzt redeten.
    Tegan schien zu ahnen, was er gerade dachte. »Wenn ich den Mann nicht ab und an hätte bluten sehen, als er von einigen seiner übleren Missionen zurückkam, würde ich sagen, der Mann ist aus Stahl und Kabeln statt aus Muskeln und Knochen, eine Maschine. Der baut keinen Scheiß – so was ist in seiner DNA nicht vorgesehen. Mit Hunter wird es keine Überraschungen geben.«
    »Das will ich hoffen«, antwortete Lucan. »Wir haben weiß Gott auch so schon genug am Hals.«
    Damit wandten die drei ihre Aufmerksamkeit wieder den Plänen zu, die Lucan auf dem Tisch ausgerollt hatte. Die Blaupausen waren ein Projekt, an dem er die letzten Monate über allein gearbeitet hatte, nachdem ihm aufgegangen war, wie anfällig das Hauptquartier wurde, je länger Dragos auf freiem Fuß war.
    Es waren die Pläne für ein neues Hauptquartier.
    Das Grundstück hatte er bereits gekauft – achtzig Hektar in den Green Mountains in Vermont, und die Planung für das ausgedehnte, hoch gesicherte Anwesen mit einem Bunkersystem auf dem allerneuesten Stand der Technik, das in seinen vielen unterirdischen Räumen und speziellen Einrichtungen eine ganze Kleinstadt beherbergen konnte, war fast abgeschlossen. Es war schlichtweg riesig, genau der Ort, wie ihn der Orden jetzt brauchte, wo Dragos ihr Hauptquartier geortet hatte.
    Das Problem war nur, eine Anlage dieser Größe und Dimension zu bauen, würde noch mindestens ein Jahr dauern.
    Und sie brauchten jetzt sofort etwas.
    »Vielleicht sollten wir uns aufteilen«, schlug Gideon nach einer Weile vor. »Jeder von uns hat doch eigenes Geld und Immobilienbesitz. Von denen ist natürlich keines so sicher, wie es dieses Hauptquartier ist – oder vielmehr war. Aber es ist nicht so, dass wir keine Handlungsmöglichkeiten haben. Vielleicht wäre es die klügste und schnellste Lösung, wenn jeder von uns sich seine Gefährtin schnappt und mit ihr woanders unterkommt.«
    Tegans grüne Augen glitzerten finster, als er Lucan einen ernsten Blick zuwarf. Es war nur zu offensichtlich, was der andere Gen-Eins-Krieger dachte. Auch wenn Lucan und er in der Vergangenheit nicht immer das beste Verhältnis zueinander gehabt hatten, sie waren die letzten beiden Gründungsmitglieder des Ordens. Seit der Gründung des Ordens vor über siebenhundert Jahren hatten sie Seite an Seite gekämpft und zusammen unzählige Höllen und Triumphe erlebt. Sie hatten füreinander getötet, füreinander geblutet … manchmal sogar füreinander geweint. Nur, um heute gemeinsam hier anzukommen.
    Gemeinsam, nicht getrennt.
    Und nun sah Lucan in Tegans Blick eine raue, mittelalterliche Wildheit. Er verstand sie. Ihm ging es genauso.
    »Der Orden teilt sich nicht auf«, antwortete Lucan knapp, wütend, dass Dragos sie zwang, so etwas auch nur in Erwägung zu ziehen. »Wir sind Krieger. Brüder. Wir

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