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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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Bequemlichkeit zu sorgen, statt seine Erkundungsmission der heutigen Nacht vorzubereiten.
    Er versuchte sich wieder auf den Anruf zu konzentrieren, den er vor ein paar Stunden vom Orden erhalten hatte. Sie hatten einen sicheren Unterschlupf für Corinne und ihn gefunden, etwa eine Stunde Fahrt westlich der Stadt gelegen. Nach Sonnenuntergang würde er sie dorthin bringen und dann alleine losziehen, um Henry Vachons Häuser zu überprüfen und hoffentlich zuverlässige Informationen zu finden, wo der Bastard steckte. In seiner Vorfreude, einen von Dragos’ Leutnants zu fassen zu bekommen, konnte das Raubtier in ihm die Abenddämmerung kaum erwarten.
    Auf ihrer behelfsmäßigen Pritsche auf dem Boden stieß Corinne ein leises Stöhnen aus. Hunter sprang auf die Füße, Dragos und seine Kollegen waren schlagartig vergessen in dem Augenblick, als sie sich zu regen begann. Ihre Beine zuckten, kämpften heftig gegen unsichtbare Fesseln an, und ihr Mund verzerrte sich zu einer Grimasse, als sie keuchend nach Luft rang.
    Hunter ließ sich hinter sie auf seinen Ledermantel gleiten und zog sie an sich. Er wusste nicht, was er ihr sagen sollte, um sie zu beruhigen. Diesbezüglich hatte er keinerlei Erfahrung, also schlang er einfach nur locker die Arme um sie und hielt sie fest, während sie sich wand und um sich schlug. Jetzt keuchte sie heftig und flüsterte unverständlich vor sich hin, und ihre Panik schien mit jeder Sekunde größer zu werden.
    Er spürte das hektische Ticken ihres Pulses, und dann plötzlich schrie sie auf, keuchte ein einziges Wort, und vor Schreck wachte sie auf, ihr Gesicht keinen Zentimeter von seinem entfernt. Corinne riss die Augen auf.
    »Keine Angst«, sagte er zu ihr, die einzigen Worte, die ihm einfielen, als er in ihre entsetzten blaugrünen Augen starrte. Langsam hob er die Hand und strich ihr eine dunkle Haarsträhne aus der feuchten Stirn. »Bei mir bist du in Sicherheit, Corinne.«
    Sie nickte ihm schwach zu. »Ich hatte einen Albtraum. Ich dachte, ich wäre wieder dort … in diesem schrecklichen Kerker.«
    »Nie wieder«, sagte er zu ihr. Das war ein Versprechen, und eines, für das er bereit war zu sterben, wie er jetzt erkannte. Sie zuckte nicht vor ihm zurück, als er ihr weiter über ihre zarte Wange und das Kinn streichelte, doch ihre Augen blieben unablässig auf ihn gerichtet und musterten ihn.
    »Wie lange bist du bei mir geblieben?«
    »Eine Weile.«
    Sie schüttelte schwach den Kopf und hatte offenbar nichts dagegen, dass seine Finger in die seidige Wärme ihres offenen Haares wanderten. »Du bist lange geblieben. Du hast mich festgehalten, damit ich schlafen konnte.«
    »Du hast mich doch darum gebeten«, antwortete er.
    »Nein«, antwortete sie sanft. »Ich habe dich nur gebeten, bei mir zu bleiben, bis ich eingeschlafen bin. Das war … sehr lieb von dir.« Ihre Augen waren in solch offener Dankbarkeit auf ihn gerichtet, dass es ihn beschämte. Als sie jetzt wieder sprach, war ihre Stimme leise geworden, als fiele es ihr schwer, die Worte zu finden. »Ich bin es nicht gewohnt, dass mich jemand im Arm hält. Ich kann mich kaum daran erinnern, wie es ist, liebevoll oder zärtlich berührt zu werden. Ich weiß gar nicht mehr, wie ich mich fühlen soll.«
    »Wenn es dir unangenehm ist …«
    »Nein«, antwortete sie schnell, streckte die Hand aus und legte sie ihm leicht auf die Brust. Dort blieb sie liegen, ein schmaler Hitzefleck auf dem schweren Dröhnen seines Herzens. »Nein, du bist mir gar nicht unangenehm, Hunter. Gar nicht.«
    Er runzelte die Stirn und sah zu, wie seine riesige Hand die unglaublich zarten Konturen ihres Gesichts streichelte. Seine Fingerspitzen waren schwielig von der Arbeit mit Waffen und Gewalt, rau gegen die samtige Vollkommenheit ihrer Haut. »Du bist das Zarteste, was ich je berührt habe. Ich will vorsichtig mit dir sein. Ich habe Angst, dass du mir in meinen groben Pranken zerbrichst.«
    Ihre Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln, und am liebsten hätte er sie geküsst. »Deine Hände sind sehr sanft. Und ich mag es, wie du mich gerade berührst.«
    Ihr geflüstertes Lob schoss wie ein Blitzschlag durch seinen ganzen Körper. Sein Puls dröhnte ihm in den Ohren, Blut schoss durch seine Venen und Arterien wie ein plötzlich anschwellender Lavastrom. Die Spitzen seiner Fänge fuhren sich aus, reagierten so eindeutig wie auch ein anderer Teil seiner Anatomie. Er kämpfte gegen die fiebrige Reaktion seines Körpers an, sicher, dass er sie

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