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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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anderweitig beschäftigt.« Er hatte weiß Gott dickere Fische im Visier als die Hinterwäldler von der Bostoner Feuerwehr- und Polizeigewerkschaft. »Danke für das Angebot, aber ich sollte jetzt wirklich gehen.«
    »Sind Sie sicher?«, drängte der Senator mit einem gewinnenden Grinsen. »Allein schon das Essen dürfte es wert sein. Diese Jungs mögen gutes Essen, und gut dürfte es schon werden, wenn die Portion fünfhundert Mäuse kostet und vom besten italienischen Sternekoch von North End zubereitet wird.«
    »Ich bin wirklich untröstlich«, sagte Dragos. »Aber ich halte eine sehr strenge Diät, die italienische Cuisine bekommt mir nicht.«
    »Tut mir leid zu hören.« Bobby Clarence ging kichernd zu einem Schrank in der Nähe hinüber und fuhr in seinen sündhaft teuren seidengefütterten Mantel. »Aber Sie kommen doch morgen zu meiner kleinen Weihnachtsfeier, nicht?«
    Dragos nickte. »Die würde ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen.«
    »Ausgezeichnet. Tavia hat sich wirklich selbst übertroffen, sie hat die ganze Sache für mich auf die Beine gestellt – bis hin zu den handgeschriebenen Einladungskarten.«
    »Was Sie nicht sagen.« Dragos sah sich mit einem taxierenden Blick zu der jungen Frau um, die sich inzwischen ebenfalls Mantel und Handtasche geholt hatte und gerade dabei war, ihren Computer herunterzufahren und das Bürotelefon auf Anrufbeantworter umzustellen.
    »Ich soll das ja nicht herumerzählen«, fügte Senator Clarence hinzu, »aber wir haben morgen Abend einen besonderen unangekündigten Ehrengast. Ein guter Freund und Mentor von mir aus meinen Cambridge-Zeiten. Ich bin sicher, ihn kennenzulernen dürfte interessant für Sie sein, Drake.«
    Obwohl der junge Politiker so auf diskret machte, brauchte Dragos keine weiteren Hinweise, um zu erraten, dass der VIP und gute Freund von Bobby Clarence kein anderer als sein ehemaliger Collegeprofessor war, der sich an einen weiteren aufgehenden Stern der Politik gehängt hatte und so zum zweitmächtigsten Mann des Landes aufgestiegen war. Genau diese Verbindung war es, die Bobby Clarence für Dragos so wichtig machte.
    Schon morgen Nacht würde Dragos den Verstand – und die Seelen – beider Männer besitzen.
    »Bis dann also«, sagte er und schüttelte dem arglosen Senator begeistert die Hand. Dann sah er sich zu Bobby Clarence’ hübscher Assistentin um und nickte ihr höflich zu. »Miss Fairchild, es war mir ein Vergnügen, Sie endlich auch persönlich kennenzulernen.«
    Während sie ihm mit ihren scharfsinnigen Augen nachsah und das optimistische »Wiedersehen!« des Senators bis ins Foyer hinaushallte, verließ Dragos das Büro und ging auf den Lift zu. Bis er unten angekommen und in seine eigene wartende Limousine gestiegen war, tat ihm von seinem breiten, zufriedenen, gierigen Lächeln schon der Kiefer weh.

 
    20
    Die Fahrt zu dem sicheren Haus, das der Orden für sie arrangiert hatte, dauerte etwa eine Stunde. Vor einigen Kilometern hatten sie die Autobahn verlassen und fuhren nun über eine ungeteerte Landstraße, die weit in ein tief gelegenes Sumpfgebiet mit vereinzelten Ansammlungen gespenstischer moosbewachsener Zypressen führte.
    Als Hunter in eine Einfahrt abbog – Corinne nahm mal an, dass es eine war, obwohl nichts darauf hindeutete –, glühten im Licht der Frontscheinwerfer dicht über dem Boden mehrere gelbe Augenpaare auf, und es raschelte im dichten Gebüsch, als sich die Sumpfkreaturen in die Dunkelheit ihres wilden Lebensraumes zurückzogen.
    »Bist du sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Corinne, als Hunter tiefer in die Dunkelheit hineinfuhr. »Sieht nicht wie eine Gegend aus, wo jemand ein Haus hinstellen würde.«
    »Irrtum ausgeschlossen«, antwortete er. »Hier wohnt Amelie Dupree.«
    Es war das erste Mal, dass er auf der Fahrt etwas zu ihr gesagt hatte. Jetzt war er wieder ganz der teilnahmslose Soldat – nicht dass sein geschäftsmäßiger Ton sie überraschte, so wie die Dinge vorhin zwischen ihnen gelaufen waren.
    Sie hätte gerne darüber geredet, ihm ihre Panikreaktion erklärt, nachdem doch zuerst alles so angenehm, so unglaublich lustvoll gewesen war. Aber dann war es ihr doch so peinlich gewesen, dass sie lieber geschwiegen hatte. Das und ihr abgrundtiefer Schreck, den Namen ihres Sohnes aus Hunters Mund zu hören.
    Darauf war sie nicht vorbereitet gewesen und war es nach wie vor nicht. In ihr hatte sich der Instinkt gemeldet, ihr Kind zu schützen und seine Existenz zu leugnen, wenn

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