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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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begonnen, ihr etwas zu bedeuten. Jemand, dem sie die Wahrheit anvertrauen wollte. Jemand, den sie zurückgewiesen und angelogen hatte, während er ihr nichts als Zärtlichkeit bewiesen hatte, und davon war ihr ganz elend
    Sie hasste die Wand, die er zwischen ihnen errichtete, und wollte sie einreißen, bevor sie noch höher wurde, selbst wenn das bedeutete, dass sie sich ihm völlig offenbaren musste. Sie wollte ihm vertrauen, und das bedeutete, dass sie ihm eine Chance geben musste – und entweder lag sie damit richtig, oder sie täuschte sich in ihm.
    Sie wusste nur, dass sie das riskieren musste.
    »Entschuldigen Sie mich einen Augenblick, Amelie? Ich will mal nachsehen, wo Hunter so lange bleibt.«
    Als die alte Frau zustimmend nickte, stand Corinne vom Tisch auf und ging in den vorderen Teil des Hauses zurück. Noch bevor sie hinaus auf die Veranda gekommen war, sah sie, dass Hunter und der lilafarbene Wagen fort waren.
    Er war zu seiner Mission aufgebrochen, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
    Murdock kam mit einem erstickten Schrei zu sich.
    Chase sah zu, wie der Vampir an seiner Kette mit den Armen ruderte und versuchte, sich zu befreien. Er hatte ihn am Dachbalken eines alten, leeren Getreidespeichers irgendwo am Arsch der Welt etwa zwei Meter über dem Boden an den Knöcheln aufgehängt. Aus den stundenalten Schnittwunden und Prellungen, die seinen nackten Körper übersäten, tropfte immer noch Blut auf den Boden. Die Luft im Speicher war bitterkalt, eine zusätzliche Folter für den Bastard, der sich störrisch geweigert hatte, Chase zu sagen, was er wissen wollte.
    Fast den ganzen Tag, den sie in diesem rattenverseuchten Unterschlupf verbracht hatten, hatte Chase versucht, aus Agent Murdock Informationen herauszuprügeln – ohne Erfolg. Als draußen die Sonne untergegangen war und sein Durst sich wieder gemeldet hatte, war Chases dünner Geduldsfaden gerissen. Er hatte Murdocks eigenes Messer genommen und versucht, die Wahrheit stückweise aus ihm herauszuschneiden.
    Irgendwann war der Vampir ohnmächtig geworden. Chase hatte es zuerst gar nicht bemerkt, erst als seine eigene Hand vom Blut des anderen Mannes rot und glitschig war, der riesige Körper schlaff herabhing und auf Schmerzen nicht mehr reagierte.
    Und so hatte Chase die Klinge wieder hingelegt und gewartet.
    Nun beobachtete er, wie Murdock mühsam zu sich kam. Seine Ketten klirrten in dem engen Unterschlupf, er hustete und spuckte Blut auf den Boden. Auf dem verdreckten Beton hatte sich bereits eine riesige Blutlache gebildet, die schon gerann, und Blut und Pisse verwandelten die schimmeligen Überreste von uraltem Viehfutter und den eisüberkrusteten Rattenkot in eine aufgeweichte Masse. Die glänzende rote Pfütze frischer roter Zellen zog seine Augen magisch an, er sehnte sich danach, die Aufgabe einfach zu vergessen, die er hier zu Ende bringen musste, und stattdessen nach draußen auf die Jagd zu gehen.
    Murdock bäumte sich auf, schlug um sich und zischte, als seine trüben Augen auf Chase fielen, der ihn von der anderen Seite des Getreidespeichers mit unverwandtem Blick betrachtete. »Bastard!«, brüllte er. »Du hast keine Ahnung, mit wem du dich hier anlegst!«
    Chase schlang sich das Ende der anderen langen Kette, die er Murdock in einem Slipknoten um den Hals gelegt hatte, fester um die Faust und riss hart daran. »Heißt das, du spuckst endlich aus, was ich von dir wissen will?« Er stand auf und wickelte sich beim Näherkommen langsam die Kette um die Faust. In einem knappen Meter Entfernung blieb er stehen. »Wie ist deine Verbindung zu Dragos? Und ich warne dich – sag mir noch einmal, der Name sagt dir nichts, und ich schlage dir deine verdammte Fresse zu Brei, und zwar so lange, bist du auspackst.«
    Murdock stieß ein wütendes Knurren aus, seine schmalen, blutverkrusteten Augen glühten bernsteinfarben. »Er bringt mich um, wenn ich mit dir rede.«
    Chase zuckte die Schultern. »Und ich bringe dich um, wenn du’s nicht tust – klassische Zwickmühle. Und da ich hier die Kette halte und dich mit diesem Messer in kleine Häppchen schneide, schlage ich vor, du reizt mich jetzt nicht weiter.«
    Murdock starrte ihn wütend an. Er hatte die Zähne zusammengebissen, aber in seine glühenden Augen war jetzt eine Spur Angst getreten. »Es gibt andere, die näher an Dragos’ Operation dran sind als ich. Was immer du suchst, ich bin nicht derjenige, der dir weiterhelfen kann.«
    »Aber leider bist du gerade der Einzige, den ich

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