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Gejagte Der Dämmerung -9-

Titel: Gejagte Der Dämmerung -9- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian
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habe. Also strapaziere meine Geduld nicht länger und rede endlich.« Um seinen Worten den nötigen Nachdruck zu verleihen, wickelte sich Chase die Kette enger um die Faust.
    Scheiße, er hasste es, dem Mann so nahe zu sein. Nicht nur, weil er den starken Drang hatte, dem Sportsfreund wegen seiner Blutclub-Aktivitäten den Schädel einzuschlagen – von seinen anderen Perversionen ganz zu schweigen –, sondern wegen all dieses gottverdammten Bluts. Obwohl Stammesblut für die eigene Spezies keinen Nährwert hatte, zischte der wilde Teil von Chase beim Anblick und Geruch von so viel frischem Hämoglobin wie eine Viper in seiner Magengrube.
    Murdock konnte kaum entgehen, dass Chases Fänge vollständig ausgefahren waren und in seinen Augen dasselbe bernsteinfarbene Feuer loderte wie in seinen eigenen zugeschwollenen Augenschlitzen – wenn auch nicht aus Schmerz, Angst oder Wut, sondern von seinem Hunger, der ihn mittlerweile praktisch ständig in seinen eisernen Klauen hatte.
    Dieser wilde Teil von ihm fauchte, als er sich zwang, sich ganz nah vor Murdock zu stellen. »Sag mir, wo ich Dragos finde.«
    Als die Antwort nicht schnell genug kam, riss Chase den Arm zurück und rammte Murdock die kettenumwickelte Faust wie einen Hammer gegen die Schläfe. Der Vampir heulte auf und spuckte mit einem dunkelroten Blutschwall einen Zahn aus.
    Chases Magen verkrampfte sich heftig, und eine wilde, böse Euphorie schoss ihm durch die Adern, als er zusah, wie Murdock noch mehr Blut auf den Betonboden erbrach. Eine kranke Schadenfreude drängte ihn, zu einem weiteren Schlag auszuholen, den wimmernden Mistkerl zu Brei zu schlagen, wie er es verdiente.
    Es erschreckte ihn, wie mächtig die Dunkelheit in ihm wurde. Wie unglaublich brutal er geworden war und wie tief der Wahnsinn nun schon in ihm wurzelte.
    Tatsächlich entsetzte es ihn.
    Er zwang das Gefühl mit aller Kraft nieder, streckte die Hand aus und packte Murdock am Kinn. Es kostete ihn Anstrengung, seine Stimme zu finden, während diese wilde innere Schlacht in ihm tobte, und als er endlich redete, klang seine Stimme rau und heiser. Er bleckte die Lippen von Zähnen und Fängen und fauchte: »Wo … ist … Dragos?«
    »Ich weiß es nicht«, keuchte Murdock. Chase hob den Kettenschlagring, um wieder zuzuschlagen. »Ich weiß es nicht, ich schwör’s! Ich weiß nur, dass er den Orden vernichten will …«
    »Was du nicht sagst«, unterbrach Chase ihn knapp. »Jetzt erzähl mir endlich was, was ich noch nicht weiß, sonst mache ich kurzen Prozess mit dir.«
    Murdock holte ein paarmal hastig Atem. »Okay, okay … er hat einen Plan. Er will euch alle loswerden – den ganzen Orden. Er sagt, das muss er, denn nur dann hat er eine Chance, seinen Masterplan erfolgreich durchzuführen.«
    »Masterplan«, wiederholte Chase und hatte das Gefühl, dass er jetzt endlich weiterkam. »Was zur Hölle hat Dragos vor?«
    »Bin mir nicht sicher. Ich gehöre nicht zum inneren Kreis. Ich war einem seiner Leutnants unterstellt, der aus Atlanta nach Boston kam. Er war auch Freynes Vorgesetzter.«
    »Wie hieß dieser Leutnant?«, fragte Chase. »Und wo finde ich ihn?«
    »Den kannst du streichen«, antwortete Murdock. »Seit letzter Woche hat niemand mehr von ihm gehört, also dürfte er Dragos verärgert haben, und das überlebt keiner. Dragos gibt niemandem die Chance, ihn zweimal zu enttäuschen.«
    Chase knurrte einen Fluch. »Okay, dann erzähl mir mehr von diesem inneren Kreis. Wer gehört noch dazu?«
    Murdock schüttelte den Kopf, und ein Regen von Blutstropfen ging auf Chases Stiefel nieder. »Niemand weiß, wer ihm so nahesteht. Da ist er sehr vorsichtig.«
    »Was genau will er gegen den Orden unternehmen?«
    »Ich weiß es nicht. Irgendwas Großes, an dem er schon eine Weile arbeitet, wie man hört. Er hat versucht, das Hauptquartier zu orten. Bevor Freyne getötet wurde, hat er was von einem Lockvogel erwähnt, einer Art Trojaner …«
    »Ach du Scheiße«, murmelte Chase.
    Ein schrecklicher Verdacht stieg in ihm auf, als er überlegte, wie Dragos so etwas angehen würde. Durch den Nebel seines bohrenden Hungers dachte er an die Nacht von Kellan Archers Rettungsaktion zurück. Nach der Vernichtung von Lazaro Archers Dunklem Hafen war dem Orden nichts anderes übrig geblieben, als die beiden überlebenden Mitglieder der Familie zu ihrem Schutz im Hauptquartier aufzunehmen.
    War die ganze Sache etwa genau so gelaufen, wie von Dragos geplant? Konnte dieser Bastard diesen Vorfall benutzt

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