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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Meisterin gibt mir den Vorzug vor allen anderen.«
    Styx schüttelte den Kopf, als er die Verzweiflung in der Stimme des Mannes vernahm. Er vergeudete seine Zeit. Dieser Dummkopf war nichts anderes als ein weiterer bedeutungsloser Lakai, der den Versprechen des Fürsten der Finsternis Glauben geschenkt hatte, ebenso wie allem anderen, was ihm von diesem eingeredet wurde. Wie erbärmlich.
    »Ihr seid derjenige, der nichts weiß«, knurrte er und hob sein Schwert. »Und das bedeutet, dass es für mich keinen Grund gibt, Euch am Leben zu lassen.«
    Als Kostas erkannte, dass Styx die feste Absicht hatte, ihm den Kopf abzuschlagen, wich er zurück, bis er gegen die Kante des Tisches stieß. »Das könnt Ihr nicht tun!«
    »Tatsächlich bin ich mir absolut sicher, dass ich es sehr wohl tun kann. Möchtet Ihr, dass ich es Euch demonstriere?«
    »Nein.«
    Styx lächelte erwartungsvoll. »Es war eher eine rhetorische Frage.«
    In dem vergeblichen Versuch, seinen unvermeidlichen Tod zu verhindern, machte der Jäger einen Satz über den Tisch, den Blick himmelwärts gerichtet. »Erhört mich, gepriesene Meisterin!«
    Styx verdrehte die Augen. Dieser Narr. »Ihr glaubt doch nicht wahrhaft …«
    Sein Spott wurde unterbrochen, als eine glühende Hitze den Raum versengte.
    Styx ächzte überrascht und umklammerte sein Schwert, als er die Ankunft von etwas … Großem spürte.
    Von etwas Großem und Bösem.
    War es diesem Bastard tatsächlich gelungen, den Fürsten der Finsternis herbeizurufen? Dann war es wohl sein Pech, dass die verräterische Monstrosität sich in Anbetracht aller erbärmlichen Bitten, die an sie gerichtet wurden, ausgerechnet dazu entschied, Kostas zu erhören. Und sei es auch nur, um sich über Styx lustig zu machen.
    Instinktiv wich Styx zurück und beobachtete argwöhnisch die schimmernde Linie, die sich direkt über dem Tisch bildete. Der lange, dünne Streifen sah nicht wie ein Portal aus, auch wenn er natürlich kein Experte in solchen Dingen war.
    Eigentlich wirkte es, als sei die Luft aufgeschnitten worden.
    Kostas setzte sein verrücktes Geplapper fort, doch Styx’ Aufmerksamkeit war unverwandt auf die flackernde Linie gerichtet. Langsam begann sie sich zu verbreitern, als würde die Luft von einer großen Macht aufgerissen. Götter, war dies der Augenblick, in dem der Fürst der Finsternis zurückkehrte?
    Für einen kurzen Moment überlegte Styx, ob er nach Jagr und Jaelyn rufen sollte, aber dann unterdrückte er diesen Impuls. Welchen Sinn sollte das schon haben, wenn er sich nicht sicher sein konnte, dass er sie damit nicht in den sicheren Tod schickte?
    Die Hitze wurde noch intensiver und trug den Gestank verbrannten Schwefels mit heran. Styx schauderte, aber er weigerte sich, sich noch einen weiteren Schritt von der Stelle zu bewegen. Die Zeit davonzulaufen war vorüber.
    Er würde Widerstand leisten und das Beste hoffen.
    Wie um seinen Anfall von Wagemut zu verhöhnen, war die Hitze, die ihm die Haut versengte, mit einem Mal durchsetzt von schmerzhaften Stromschlägen. Als werde er von unsichtbaren Blitzen durchbohrt.
    Verdammt.
    Er fühlte sich wie ein Schaschlikspieß, der über einer offenen Flamme gegrillt wurde.
    Der Riss wurde immer breiter. Mit einem leisen Stöhnen fiel Kostas auf die Knie. »Meisterin, Ihr habt das Flehen Eures treuesten Dieners erhört.«
    Der Gestank nach brennendem Schwefel wurde immer intensiver, bis Styx beinahe würgen musste. Kostas’ Gesicht jedoch trug einen euphorischen Ausdruck, als Licht durch den Riss im Raum strömte und sich über ihn ergoss.
    »Das Opfer«, erklang eine Stimme, die Styx fast in die Knie zwang.
    »Was?« Kostas wirkte für einen Augenblick verwirrt. Dann schweifte sein verständnisloser Blick zu der Elfe, die gut daran getan hatte, ohnmächtig zu werden. »Ja, natürlich.«
    Kostas rappelte sich auf, eilte durch den Raum und hob die bewusstlose Frau hoch. Styx machte einen Schritt auf ihn zu, da er als Erstes die Elfe vor dem Übel beschützen wollte, das den Raum einhüllte. Doch noch während er sich bewegte, loderte das hell glühende Licht in seine Richtung und veranlasste ihn dazu zurückzuweichen.
    Geblendet hob Styx sein Schwert. Er hörte, wie Kostas den Raum durchquerte und wie die Elfe auf den Tisch geworfen wurde.
    »Hier«, sagte der Vampir. »Mein Opfer für Euch.«
    Styx’ Sicht wurde rechtzeitig wieder klar, sodass er sah, wie eine glühende Hand durch den Riss griff, um die Elfe an ihren Haaren zu packen und sie in den

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