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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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geschnallt, und zwei Schusswaffen steckten in Halftern auf beiden Seiten seiner Brust. Er wirkte wie ein paranoider Rambo unter Anabolikaeinfluss.
    Schnaubend ging Styx auf ihn zu und verzog amüsiert die Lippen, als der große Jäger hastig zurückwich, die Hände zu festen Fäusten geballt. Als er selbst seine verräterische Geste bemerkte, straffte der ehemalige Ruah seine breiten Schultern und funkelte Styx zornig an.
    »Ist es Eurem scheußlichen Schoßfelsbrocken gelungen, Euch hierherzuführen?«, spottete er.
    Styx zuckte mit den Achseln. »Spielt das eine Rolle?«
    »Ihr solltet Euch schämen«, höhnte Kostas. »Kein Anasso, der etwas auf sich hielte, würde die Talente geringerer Dämonen benötigen, um seine Pflichten zu erfüllen. Insbesondere nicht die eines verkümmerten Gargylen, der von seiner eigenen Gilde verbannt wurde. Ihr bringt Schande über die Vampire.«
    Styx ließ seine Fangzähne aufblitzen. Das wilde Verlangen, dem Bastard die Kehle aufzuschlitzen, durchströmte ihn.
    Nur das Wissen darum, dass er es sich nicht leisten konnte, den Verräter zu vernichten, bevor er überzeugt war, dass dieser über keinerlei Informationen verfügte, die zu Maluhias Rettung beitragen konnten, hielt ihn davon ab, ihm den Todesstoß zu versetzen.
    Aber dann … oh, wenn es so weit war, würde der Dreckskerl eine ganz neue Dimension des Schmerzes kennen lernen.
    »Ihr wagt es zu behaupten, dass ich Schande über mich gebracht hätte, während Ihr derjenige seid, der sein eigenes Volk verraten hat?«, warf er ihm mit kalter Verachtung vor. »Und wofür?« Er richtete das Schwert auf die Mitte des kahlen Raumes. »Hierfür?«
    »Sehr bald werdet Ihr es herausfinden.« In Kostas’ dunklen Augen funkelte wilder Hass. »Das Kind wurde abgeliefert, und nichts kann die Rückkehr des Fürsten der Finsternis aufhalten.«
    Styx fauchte leidvoll auf, obgleich er bereits vermutet hatte, dass Maluhia sich in der Gewalt dieses bösen Miststücks befand. Er hatte die Absicht, sehr bald alle Personen zu vernichten, die für die Entführung verantwortlich waren. Vorerst jedoch konnte er nur versuchen, den Verräter zu provozieren, sodass dieser seine Informationen preisgab.
    »Solltet Ihr dann nicht draußen sein und feiern, statt in diesem verdreckten Keller zu lauern?«, fragte Styx gedehnt.
    »Alles zu seiner Zeit.«
    »Seid Ihr Euch sicher, dass Ihr nicht verstoßen wurdet, nun, da Ihr Euren Zweck erfüllt habt?«
    Kostas’ Griff um den Dolch wurde fester, doch er war nicht so töricht, den Versuch zu unternehmen, den Anasso anzugreifen. Beide wussten, dass Styx ihn in einem fairen Kampf besiegen würde.
    »Sehr bald werde ich meine Belohung erhalten.«
    »Und wann?«, stichelte Styx weiter. »Weshalb die Verzögerung?«
    »Glaubt Ihr wahrhaftig, ich sei idiotisch genug, Euch die Pläne des Fürsten der Finsternis zu verraten?«, knurrte der Jäger.
    Styx’ verächtliches Gelächter hallte durch den Raum. »Nein, denn Ihr kennt seine …« Er hielt mit einer Grimasse inne und rief sich ins Gedächtnis, dass der Fürst der Finsternis nicht länger männlich war. » Ihre Pläne nicht. Zumindest nicht besser als jeder andere Fußvolklakai, der womöglich einen Teil davon aufgeschnappt hat.«
    Kostas warf sich in die Brust, doch Styx spürte, dass sein Spott einen Nerv getroffen hatte. Der andere Vampir war nicht annähernd so überzeugt von seiner neuen Meisterin, wie er Styx glauben machen wollte.
    »Ein Fußvolklakai wäre nicht imstande gewesen, Euch den Säugling direkt vor der Nase wegzuschnappen«, erinnerte er Styx absichtlich an sein Versagen. »Euch und diesen Raben, die denken, sie seien besser als der Rest von uns. Diese eingebildeten Hurensöhne.«
    Kostas’ Neid auf Styx und seine Raben lag fast greifbar in der Luft. Gott, es war kein Wunder, dass seine gärende Verbitterung ihn in die Dienste des Fürsten der Finsternis getrieben hatte. Die einzige Überraschung bestand nur darin, dass dies so lange gedauert hatte.
    »Aber das ist der entscheidende Punkt, nicht wahr? Ihr wurdet benutzt, und dann ließ man Euch fallen. Wenig überraschend.« Styx ließ einen geringschätzigen Blick über den verkrampften Körper des anderen Mannes gleiten. Eine Weile ließ er ihn auf den Waffen ruhen, bevor er Kostas wieder in die dunklen, verbittert wirkenden Augen sah. »Ihr hattet stets eine übertriebene Ansicht bezüglich Eures eigenen Wertes.«
    »Ihr wisst überhaupt nichts«, ereiferte sich der andere Vampir. »Die

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