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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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hatte. Und hinter ihm erschien seine Gefährtin Laylah, die winzige Halbdschinn mit dem kurzen roten Stachelhaar und den schwarzen Augen.
    »Halt«, sagte Kassie warnend, da sie wusste, dass Caine bei der kleinsten Provokation angreifen würde. »Keinen Schritt näher.«
    »Harley?«, fragte Laylah schockiert, aber dann weiteten sich ihre Augen, als sie begriff. »Nein. Kassandra. Und …« Die Frau schnitt eine Grimasse, als sie die ungeschlachte Bestie erblickte, die beinahe vollständig in Nebel gehüllt war. »Caine?«
    Kassandra nickte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob sie erleichtert oder besorgt sein sollte. Der Fürst der Finsternis hatte bereits angedeutet, dass es mehr als nur einen Vampir gab, der bereitwillig sein Volk verriet.
    »Wie seid Ihr hierhergekommen?«
    »Ich bin zur Hälfte Dschinn. Ich kann schattenwandern«, erklärte Laylah. »Wie …«
    Sie unterbrach sich mit einem Schrei, als Caine unvermittelt auf Kassandra zustürmte – vielleicht, weil er spürte, dass die beiden Eindringlinge im Begriff waren, ihm seine Beute zu rauben.
    Kassie nahm ihren ganzen Mut zusammen, als Caine sie mit eisernem Griff packte und an seine Brust zog, während er warnend heulte. Gleichzeitig hörte sie, wie Laylah ihrem Gefährten einen Befehl gab.
    »Tane, tu doch irgendwas!«
    Kassie fauchte, als sie spürte, wie ihre Rippen unter Caines festem Griff brachen, aber sie hielt abwehrend eine Hand in die Höhe, als Tane auf sie zukam, um sie zu retten. »Verletzt ihn nicht!«
    Der Vampir zögerte verwirrt. »Soll das ein Scherz sein?«
    Sie rang nach Luft. »Verletzt. Ihn. Nicht.«
    »Verdammt.« Tane marschierte auf Caine zu, hob dann unerhört schnell den Arm und schlug Caine blitzartig mit der Faust gegen den verlängerten Kiefer. Der wahnsinnige Werwolf grunzte vor Schmerz und stürzte dann rücklings zu Boden. Er war besinnungslos.
    Kassie wurde brutal aus Caines Armen geschleudert, aber sie unterdrückte ihr schmerzerfülltes Stöhnen und kroch zu ihm zurück. Sie streckte die Hand aus, um ihm das Blut aus dem mutierten Gesicht zu wischen. »Was habt Ihr getan?«, keuchte sie.
    Tane verschränkte die Arme vor seiner bloßen Brust. Er trug nichts außer locker sitzenden Khakishorts. Nun ja, es sei denn, man zählte das riesige Schwert mit, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte.
    »Ich musste eine Entscheidung treffen: entweder das, oder ihn töten.«
    Kassandras Verstand sagte ihr, dass er recht hatte. Es war gut möglich, dass Caine sie erdrückt hätte, wäre der Vampir nicht eingeschritten. Aber das machte es ihr nicht leichter, Caine verletzt auf dem Boden liegen zu sehen.
    Sie spürte, wie eine Hand sie leicht an der Schulter berührte, und blickte auf, um zu erkennen, dass Laylah neben ihr stand, einen schmerzerfüllten Ausdruck des Verlustes in den schwarzen Augen.
    »Kassandra?«
    »Was gibt es?«
    Die Halbdschinn zögerte, als habe sie Angst, die Frage zu stellen, die ihr auf der Zunge lag. »Mein Baby«, flüsterte sie schließlich.
    »Maluhia.«
    Laylah presste eine Hand auf ihr Herz, als ihr Gefährte zu ihr trat und ihr in einer beschützenden Geste den Arm um die Schultern legte. »Hast du ihn gesehen?«, fragte sie.
    Kassie nickte zögernd. »Ja.«
    »Wo?« Laylahs Augen füllten sich mit Tränen, als sie das Bedauern in Kassandras Miene erkannte. »Der Fürst der Finsternis hat ihn?«
    »Ich fürchte ja.«
    Laylah lehnte sich schwer gegen ihren Gefährten, aber ihr Gesicht versteinerte sich und zeigte eine grimmige Entschlossenheit, die nur eine Mutter besitzen konnte. Ihr Gesichtsausdruck machte deutlich erkennbar, dass sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen würde, um ihr Kind zurückzubekommen. Und dabei alles töten würde, was sich ihr in den Weg stellte. »Ich muss zu ihm.«
    Kassie biss sich auf die Lippe, als sie überlegte, ob es wohl klug wäre, der armen Frau die grausame Wahrheit zu verschweigen. Aber dann sah sie ein, dass es schlimmer wäre, ihr falsche Hoffnungen zu machen, und richtete sich langsam auf. »Der Nebel ist ohne Gaius’ magische Halskette unmöglich zu durchdringen.«
    »Gaius.« Tane murmelte den Namen wie einen Fluch. »Wo ist er?«
    »Der Fürst der Finsternis hat ihn in seiner Gewalt.« Kassandra runzelte die Stirn, als sie an den Vampir dachte, der das Portal geöffnet hatte. »Er opferte sich, damit wir entkommen konnten.«
    Tane stutzte, als er dieses Geständnis hörte. »Weshalb sollte er das tun?«
    »Ich weiß es nicht. Ich bezweifle, dass wir

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