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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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zurückhalten. Sie mussten sich zusammentun. Blablabla. Was wollten sie denn noch … Zusammentun. Ihr stockte der Atem. »O mein Gott!«
    Levet machte einen Schritt auf sie zu, die Luft war erfüllt von dem Geruch seiner Besorgnis. »Kassandra?«
    »Wir müssen uns zusammentun«, keuchte sie.
    »Dem stimme ich zu«, meinte der Gargyle und beobachtete sie mit einem argwöhnischen Stirnrunzeln. »In dieser Zeit müssen wir alle zusammenhalten. Und aus diesem Grund kann ich es Ihnen auch nicht erlauben, das hier zu tun.«
    Allmählich legte sich ein entschlossenes Lächeln auf Kassandras Lippen. »Es tut mir leid, aber ich werde mich von nichts und niemandem aufhalten lassen.«
    »Kassandra.« Er griff nach ihren Shorts, als sie an ihm vorbeiging. »Kassie, warten Sie!« Seine Klauen kratzten über den Zement, als sie sich einen Weg zur Tür bahnte und ihn mit sich zog. Zwei Schritte vor der Tür konnte er sie nicht mehr festhalten, und sie hörte, wie er frustriert etwas vor sich hinmurmelte und in die entgegengesetzte Richtung lief. » Sacrebleu , wo ist dieser räudige Hund, wenn ich ihn brauche?«
    Kassandra ignorierte den im Rückzug befindlichen Dämon und fasste nach dem Türgriff, um ihn zu drehen. Ein Gefühl ungeheurer Erleichterung flammte in ihr auf, als die Tür sich nach innen öffnete, auch wenn sie nicht daran zweifelte, dass sie nicht mehr annähernd so leicht zu öffnen sein würde, sobald sie hinter ihr ins Schloss gefallen war.
    Aber das spielte für sie keine Rolle. Sie wusste, dass es, sobald sie den Raum betreten hatte, nur einen einzigen Weg gab, wie sie wieder herauskam.
    Kassandra machte vorsichtig einen Schritt nach vorn und ließ ihren Blick durch die kahle, mit Blei ausgekleidete Zelle schweifen. Schwere Silberketten hingen von der niedrigen Decke, und mitten auf dem Fußboden gab es einen Abfluss, von dem sie annahm, dass er für das Blut gedacht war.
    Salvatores Worte ertönten in ihrem Hinterkopf …
    Unerfreulicher.
    Kassandra unterdrückte ihr Bedürfnis zu schreien. Sie durfte nicht an die Dinge denken, die Caine gezwungen gewesen war zu erdulden. Und zwar Dinge, die sie zugelassen hatte, in der Hoffnung, ihn zu retten, rief sie sich mit einem Anflug von Selbstekel in Erinnerung.
    Alles was zählte, war die Zukunft. Ihre gemeinsame Zukunft.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und richtete ihren Blick auf den großen, verkrümmten Körper, der in einer Ecke der Zelle lag. Das Fell war mit getrocknetem Blut verklebt, und seine Fußknöchel waren versengt von den Silberhandschellen, mit denen man ihn gefesselt hatte.
    Ihr Herz zog sich zusammen, aber wild entschlossen trat sie zu ihm und ging neben ihm in die Hocke. Sie streckte die Hand aus und legte sie ihm auf den Hals. Das gleichmäßige Schlagen seines Herzens beruhigte sie, auch wenn sie die Stirn in Falten legte.
    Sie wusste, was sie tun wollte – nein, tun musste . Aber sie hatte nicht die leiseste Ahnung, wie sie das anstellen sollte. Und ausnahmsweise konnte sie die Schuld an ihrem Wissensmangel nicht in ihrer jahrelangen Isolation suchen.
    Wahre Verbindungen zwischen reinblütigen Werwölfen waren nicht mehr als eine Legende aus grauer Vorzeit gewesen, bis Salvatore den Dämonenlord in seine Hölle zurückgetrieben hatte.
    Jetzt konnte sie nur hoffen, dass die primitiven Instinkte, die tief in ihrem Inneren begraben gewesen waren, die Kontrolle übernehmen würden, um die Verbindungszeremonie zu vervollständigen, die Caine mit Kassies Rettung eingeleitet hatte. Oder zumindest hatte sie für sie begonnen, musste Kassie zugeben.
    Allerdings besaß sie keinen konkreten Beweis dafür, dass Caine die Verbindung ebenso empfand.
    Ganz im Gegenteil.
    In den wenigen Texten, die sie über die uralten Verbindungen gelesen hatte, hieß es, dass die Frauen den Männern normalerweise die Kraft entzogen. Die Theorie besagte, dass der Frau stets die endgültige Entscheidung zukam, wenn es darum ging, die Verbindung zu vervollständigen. Caines Kraft hingegen hatte ständig zugenommen.
    Allerdings war es ja so, dass er kein herkömmlicher Rassewolf war und seine Macht sich ständig verändert hatte, seit er von einer Wolfstöle in einen reinblütigen Werwolf verwandelt worden war, beruhigte sich Kassie hastig selbst.
    Oh, und er hatte noch nicht mit seinem Moschus markiert. Gehörte das nicht zu dieser ganzen Verbindungssache?
    Verdammt.
    Sie weigerte sich, einen Misserfolg auch nur in Betracht zu ziehen. Stattdessen schloss sie die Augen und

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