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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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festzuhalten.«
    »Gut.« Überzeugt, dass die Göttin angemessen beschützt wurde, richtete der Werwolf seine Aufmerksamkeit auf den drohenden Kampf. »Wo ist Jagr?«
    »Vorerst bei Regan. Morgen beim Einbruch der Nacht wird er Troy auf der Suche nach weiteren Rissen anführen, die der Fürst der Finsternis womöglich geschaffen hat.«
    Salvatore wölbte die Brauen bei dieser Erwähnung Troys, des Fürsten der Kobolde. »Dieser arme Schwachkopf«, murmelte er.
    Styx konnte ihm nicht widersprechen. Der große Feenvolkangehörige mit dem leuchtend roten Haar, der in Lycra gekleidet herumstolzierte und mit allem flirtete, das ihm über den Weg lief, war zwar eine Nervensäge, doch der Krieg brachte wahrhaftig die unterschiedlichsten Leute zusammen.
    »Troy ist zwar exzentrisch, aber niemand verfügt über ein größeres Talent, wenn es darum geht, die Dimensionen wahrzunehmen, welche die Welten voneinander trennen«, erklärte er. »Selbst Ariyal musste zugeben, dass der Kobold seinen Sylvermyst hinsichtlich der Vorhersage, wo der Schleier dünner wird, überlegen war. Er sollte eigentlich auch in der Lage sein, einen Riss zu erkennen, lange, bevor irgendjemand von uns dazu imstande ist.«
    »Na schön. Fess soll sie begleiten«, stimmte der Werwolf zu. »Er kann bei der Koordination zwischen Rudeln in der Umgebung helfen, falls ein Riss gefunden wird.«
    Styx lächelte, amüsiert über die Vorstellung, dass die kaum stubenreine Wolfstöle und der beinahe wilde Vampir den Versuch einer Zusammenarbeit unternahmen. »Das sollte eine interessante Partnerschaft werden.«
    »Nicht interessanter als unsere«, hob Salvatore trocken hervor.
    »Das ist wohl wahr.« Styx hob den Kopf und blickte den Vampir an, der reglos und schweigend dastand. Der jüngere Mann hatte kein einziges Wort gesprochen, seit die Zusammenkunft begonnen hatte, aber Styx erkannte deutlich sein wachsendes Missfallen. »Roke?«
    Die seltsamen Silberaugen schimmerten im Licht des Deckenkronleuchters. »Ja?«
    »Habt Ihr etwas hinzuzufügen?«
    Der Ausdruck des schmalen Gesichts war nicht zu enträtseln. »Eigentlich nicht.«
    »Ihr habt doch etwas auf dem Herzen«, drängte Styx beharrlich. Er wusste, dass der jüngere Vampir sich weigern würde, seinen Zweifeln Ausdruck zu verleihen, wenn er nicht direkt damit konfrontiert wurde.
    Roke zögerte kurz und zeigte dann auf die Karte. »Es geht immer nur um Verteidigungsmaßnahmen.«
    Styx sah ihn mit gerunzelter Stirn an. »Was meint Ihr damit?«
    »Eure Strategie«, erklärte Roke. »Es geht allein um Verteidigung, nicht um Angriff.«
    Styx stieß einen angewiderten Laut aus. Dachte der jüngere Vampir etwa, dass es Styx gefiel, »Hase und Igel« mit dem Fürsten der Finsternis zu spielen? Dass ihm nicht klar sei, wie zwecklos es war, ständig auf die Schwierigkeiten zu reagieren, die aus dem Nichts auftauchten, statt auf seinem Grund und Boden und zu seinen Bedingungen einen Angriff durchzuführen?
    »Bis jemand eine Methode findet, mittels derer ich in das Gefängnis des bösartigen Miststücks gelange, bleibt mir kaum eine andere Wahl.«
    »Durchaus«, stimmte Roke langsam zu, wobei er den Vampirkönig unverwandt ansah. »Es sei denn, Ihr lockt den Fürsten der Finsternis aus der Reserve.«
    Salvatore legte die Hände auf den Tisch und beugte sich mit neugieriger Miene vor. »Erklärt mir das.«
    Roke wich nicht von der Stelle, obgleich die erstickende Macht des Werwolfes schwer in der Luft lag. Styx verkniff sich ein Lächeln. Der Clanchef Nevadas war ebenso kaltblütig und furchtlos wie die Klapperschlangen, die sein Territorium bevölkerten.
    »Solange der Fürst der Finsternis imstande ist, sich im Nebel zu verstecken, während er die Hölle in unsere Welt entlässt, wird er unmöglich zu vernichten sein«, stellte Roke klar. »Unsere einzige Hoffnung besteht darin, ihn in diese Dimension zu locken, bevor uns die Höllenhorden überrannt haben.«
    »Und wie sollen wir ihn in diese Welt locken?«, verlangte der König der Werwölfe zu wissen.
    »Das weiß ich nicht.«
    Salvatore schnaubte angewidert. »Das ist ja eine ungemein große Hilfe.«
    »Ich bin nur ein einfacher Soldat.« In Rokes Augen flammte ein silbernes Feuer auf. »Ihr seid der König. Ihr beiden seid Könige.«
    »Wollt Ihr die Krone haben?«, spottete Styx. »Ihr könnt sie gerne haben.«
    Roke straffte die Schultern. Er fand Styx’ Worte keineswegs amüsant. »Alles, was ich will, ist die Rückkehr zu meinem Volk.«
    »Schön.« Styx

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