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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Augen ansah. Trotzdem versuchte sie, die Kreatur, die einst ihr Gefährte gewesen war, mit ihrem Körper gegen ihren König abzuschirmen.
    »Hört mir zu. Wir sind miteinander verbunden«, sagte sie verzweifelt. »Er gehört jetzt zu meiner Familie.«
    Kaum hatte sie diese Worte ausgesprochen, als Caine sie auch schon mit einem so harten Stoß hinter seine große Gestalt beförderte, dass die weitaus kleinere Frau durch die Luft segelte und ihr Kopf mit einem unerträglichen dumpfen Schlag gegen die Bleiwand stieß.
    »Verdammt!«, brachte Styx hervor und beobachtete, wie Kassandra auf dem Boden zusammenbrach. Dann wandte er sich zu dem Werwolf um, der stumm neben ihm stand. »Worauf wartet Ihr noch?«
    Ein Muskel in Salvatores Kiefer verkrampfte sich, als kämpfe er gegen seinen inneren Wolf an. »Sie sagte ›Familie‹«, gab er mit rauer Stimme zurück.
    »Na und?«, bellte Styx und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Bestie zu, die so weit, wie es ihr die Silberketten gestatteten, hin und her lief, die Fänge warnend gefletscht. Das einzig Gute an diesem Debakel war die Tatsache, dass Caine die ohnmächtige Frau, die hinter ihm lag, vergessen zu haben schien. »Sie bemüht sich verzweifelt, ihren Gefährten zu retten, und würde alles Mögliche sagen, um das Unvermeidliche zu verhindern.«
    » Si. Ihren Gefährten.«
    In der Annahme, dass der Werwolfkönig die Notwendigkeit bedauere, ein Mitglied seines Rudels zu opfern, selbst wenn er sich Caines Tod mehr als nur einmal gewünscht hatte, streckte Styx eine Hand aus. »Salvatore, gestattet mir, die Sache in die Hand zu nehmen.«
    »Nein.« Der Werwolf schüttelte den Kopf. »Zuvor waren sie noch nicht verbunden.«
    Styx grimassierte. »Sie hat die Verbindung vervollständigt, obgleich sie wusste, dass sein Wahnsinn unumkehrbar ist? Was für eine törichte Frau.«
    »Nicht töricht«, sagte Salvatore leise und drehte sich um, um Styx in das frustrierte Gesicht zu blicken. »In Wahrheit ist sie überaus klug.«
    »Inwiefern?«
    »Ich konnte zu Caine nicht durchdringen, weil er von dem Dämonenlord in einen Rassewolf verwandelt worden war. Er hatte noch nie zu einem Rudel gehört.«
    Styx kannte sich mit den Details dieser Gemeinschaft räudiger Straßenköter nicht besonders gut aus, doch Salvatores Worte ergaben einen Sinn. »Und nun?«
    »Nun ist er an Kassandra gebunden.«
    Styx warf einen Blick auf die bewusstlose Frau. »Aber wuchs sie nicht isoliert bei dem Dämonenlord auf?«
    »Doch, durchaus.«
    »Also gehört sie ebenfalls zu keinem Rudel.«
    »Ihre Verbindung zu ihren Schwestern wurde im Mutterleib gebildet, und durch ihre Mutter Sophia besteht auch eine Verbindung zu mir.«
    »Was soll das bedeuten?«
    »Es besteht nun die Hoffnung, dass ich ihn zurückholen kann.«
    Die Blicke der beiden Männer trafen sich in einem stummen Kampf zwischen Salvatores grimmiger Entschlossenheit und Styx’ heftiger Weigerung, die Prophetin in Gefahr zu bringen.
    Schließlich streckte Styx die Hand aus und nahm Salvatore die Waffe aus der Hand. Widerstrebend gab er nach, damit der Werwolf seinem Bedürfnis nachgehen konnte zu versuchen, sein neuestes Rudelmitglied zu retten. »Hier, gebt mir dies.«
    Salvatore kniff warnend die Augen zusammen. »Styx.«
    »Ihr konzentriert Euch darauf, Euer Ding durchzuziehen, und ich werde dafür sorgen, dass der tollwütige Wolf uns nicht alle tötet.«
    Salvatore wölbte eine Braue. »Mein Ding durchziehen?«
    »Macht Euch einfach an Eure Aufgabe.«
    Überzeugt, dass Styx sich nicht gerade in Tony Montana verwandeln würde, sobald seine Aufmerksamkeit abgelenkt war, wandte sich Salvatore wieder der wahnsinnigen Bestie zu und hob eine Hand.
    Zunächst schien nichts zu geschehen.
    Caine lief weiterhin hektisch hin und her. Seine Augen trugen einen wilden Ausdruck und ließen seinen Wunsch erkennen, seine riesigen Zähne in die beiden männlichen Eindringlinge zu graben. Styx hob die Waffe. Er war durchaus bereit, Salvatore eine Gelegenheit zuzugestehen, den tollwütigen Hund zu erreichen, aber nur, solange die Kreatur keinerlei Anstalten machte, auch nur einen Blick in Kassandras Richtung zu werfen.
    Die Minuten verstrichen. Salvatore hielt seine Hand noch immer in die Höhe, und die Luft begann sich durch seine Macht zu erhitzen. Dann schritt der König der Werwölfe unvermittelt auf Caine zu. Sein innerer Wolf war so deutlich zu spüren, dass Styx einen pelzigen Geschmack auf der Zunge wahrnahm.
    Caine warf seinen Kopf nach hinten

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