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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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hielt dem verärgerten Blick des jüngeren Vampirs stand. »Findet heraus, wie sich der Fürst der Finsternis aus dem Nebel locken lässt, und es steht Euch frei zu gehen.«
    Roke sah ihn stirnrunzelnd an. »Ihr ändert fortwährend die Regeln.«
    »Ich bin der König. Das ist mein Vorrecht.«
    Salvatore richtete sich abrupt auf und heftete den Blick auf die offene Tür. »Der Gargyle.«
    »Verdammt.« Styx rieb sich den Nacken. Er war schon darauf vorbereitet, dass die winzige Kreatur ihn rasend machte. »Und ich dachte, diese Nacht sei bereits schlimm genug.«
    Wie aufs Stichwort watschelte der Miniaturgargyle mit zuckenden Flügeln und einem Schwanz, der so steif wie ein Brett war, ins Zimmer. Ein sicheres Zeichen dafür, dass er keine guten Nachrichten brachte. Aber andererseits: Wer konnte heutzutage schon mit guten Nachrichten aufwarten?
    »Salvatore, du musst mitkommen«, kommandierte Levet.
    Aha, er verlangte nach dem Hund. Styx brach in ein schneidendes Gelächter aus, als er den säuerlichen Ausdruck auf Salvatores Gesicht erblickte. »Es geht bergauf«, murmelte er.
    Der König der Werwölfe knurrte warnend, bevor er sich umwandte, um zornig den Gargylen anzufunkeln, der vor Ungeduld beinahe tänzelte.
    »Ob ich mitkomme oder nicht, wird sich erst noch erweisen müssen«, korrigierte Salvatore, und sein innerer Wolf war dicht unter der Oberfläche zu erkennen. »Was willst du?«
    »Es geht um Kassandra.«
    Alle drei Männer erstarrten, als sie den Namen der Prophetin vernahmen. Verdammt. Es war ihnen gerade erst gelungen, sie zurückzubekommen. Sie durften sie jetzt nicht verlieren. Nicht wenn sie möglicherweise über den Schlüssel zu ihrer aller Zukunft verfügte.
    »Was ist mit ihr?«, knurrte Salvatore.
    »Sie ist bei Caine.«
    »Verdammt«, flüsterte Salvatore und wechselte einen entsetzten Blick mit Styx.
    Der Werwolf hatte bereits berichtet, dass Caine in seinem unbezähmbaren Wahnsinn gefangen war, ohne Hoffnung auf Rettung. Falls Kassandra seine Zelle betreten hatte, dann … Styx schauderte allein bei dem Gedanken.
    »Weshalb hast du sie nicht aufgehalten?«, fragte Salvatore heiser, während sein zorniger Blick wieder zu Levet schnellte.
    Der winzige Dämon hob in einer hilflosen Geste die Hände. »Ich habe es versucht. Sie weigerte sich, auf mich zu hören.«
    Salvatore biss die Zähne zusammen. »Ist sie tot?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Styx spürte, wie ein kleiner Anflug von Erleichterung in ihm aufflackerte. Zumindest existierte die Möglichkeit, dass sie noch am Leben war.
    »Ich muss gehen«, erklärte Salvatore.
    »Ich komme mit«, knurrte Styx und warf dem Vampir, der noch immer am Schreibtisch stand, einen ungeduldigen Blick zu. »Roke.«
    »Ja?«
    »Cezar wartet in der Bibliothek auf mich. Gesellt Euch zu ihm und findet eine Möglichkeit, den Fürsten der Finsternis in diese Welt zu locken.« Er winkte dem Gargylen. »Levet wird Euch assistieren.«
    Roke riss bei diesem unzumutbaren Befehl die Augen auf. »Aber …«
    Styx hob eine Hand, um dem empörten Protest Einhalt zu gebieten. »Tut es einfach.« Er richtete den Blick aus den zusammengekniffenen Augen auf den Gargylen. »Ihr beiden.«
    Roke fauchte frustriert. »Verdammt sollt Ihr sein.«
    Überzeugt davon, dass der Vampir alles in seiner Macht Stehende tun würde, um eine Methode zu finden, den Fürsten der Finsternis aus seinem Versteck zu locken, schloss Styx sich Salvatore an, als dieser das Arbeitszimmer verließ und den Gang betrat.
    Er konnte sich nur auf jeweils eine Katastrophe konzentrieren.
    »Verdammt. Ich dachte schon, ich sei ein Dreckskerl«, murmelte der Werwolf.
    »Das seid Ihr auch durchaus«, versicherte ihm Styx.

KAPITEL 21
    S tyx schnitt eine Grimasse, als er hörte, wie die Wachtposten davonrannten – klugerweise verließen sie fluchtartig die Tunnel.
    Er konnte ihnen ihren hastigen Rückzug nicht verdenken.
    Salvatore und er waren mächtige Alphatiere, vielleicht die mächtigsten der ganzen Welt. Die meisten Dämonen duckten sich schon vor Furcht, wenn sie sich nur im selben Raum aufhielten wie sie. Aber wenn sie beide auf der Jagd waren, erbebte sogar die Luft vor Angst.
    Styx war bemüht, seine Macht im Zaum zu halten, da sie die Deckenbeleuchtung zerschmetterte, und daher nicht darauf gefasst, dass Salvatore abrupt anhielt.
    »Verdammt«, murmelte der Wolf mit einem goldenen Glühen in den Augen.
    »Was gibt es?«
    »Meine Waffen.« Er blickte angewidert auf seine Trainingshose. »Ich habe sie in

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