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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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bringen, bevor es zu spät war.
    »Hole Levet«, kommandierte er unvermittelt.
    Viper blinzelte verwirrt. »Weshalb den Gargylen?«, erkundigte er sich.
    »Wir müssen Abby eine Nachricht zukommen lassen, ohne dass Dante einschreitet. Falls er argwöhnt, dass wir seine Gefährtin als Köder verwenden wollen, wird er alles tun, was in seiner Macht steht, um uns aufzuhalten«, erklärte Styx und verzog das Gesicht angesichts der Gewissheit, dass Dante ihm das niemals vergeben würde. »Levet ist der Einzige, der imstande ist, sie gedanklich unmittelbar zu erreichen.«
    Die Gartenanlage auf der Rückseite von Styx’ Villa war ebenso streng symmetrisch angeordnet wie der Rest des Anwesens. Perfekt geschnittene Hecken, die die charakteristischen Rosenbeete einrahmten, Marmorspringbrunnen, umstanden von schmiedeeisernen Bänken, und in der Mitte der Steinplattenfußwege befand sich eine Grotte mit Kuppeldach, die größer war als die meisten Häuser.
    Es war natürlich reizend, dachte Levet, aber nicht mit den Gärten in Frankreich zu vergleichen, die er von früher kannte. Niemand konnte den Sonnenkönig und die anderen französischen Könige ausstechen, wenn es um Prunksucht und Unmäßigkeit ging.
    Der Gargyle trat gegen einen herumliegenden Stein und wanderte ziellos durch die Dunkelheit. Seine Flügel zuckten, und das Herz war ihm schwer. Er hatte keinen Kontakt zu Abby herstellen wollen. Nicht wenn er wusste, dass Styx sie bat, sich absichtlich vor den Riss zu stellen, um eine böse Gottheit zu verärgern.
    Aber welche Wahl hatte er schon gehabt?
    Die Vampire hatten beharrlich behauptet, dass ohne die Präsenz der Göttin des Lichtes die ganze Welt dazu verurteilt sei, vom Bösen überschwemmt zu werden …
    Levet rieb sich sein Stummelhorn und blies Trübsal, ohne den Anflug von Schwefel zu bemerken, der sich urplötzlich in den Duft der Rosen mischte, welcher in der Luft lag.
    Daher war es kein Wunder, dass er erschrocken zusammenzuckte, als eine Hand leicht seine Schulter berührte und eine weibliche Stimme direkt an seinem Ohr flüsterte: »Weshalb so traurig?«
    »Sacrebleu!«
    Levet machte einen Satz zur Seite und funkelte wütend die kleine Dämonin mit den schwarzen Mandelaugen und dem hellen Zopf an, der beinahe bis auf den Boden reichte.
    Yannah.
    Die Frau, die ihn so sehr bezaubert hatte, dass er alles hatte stehen und liegen lassen, um nach ihr zu suchen wie ein läufiger Werwolf.
    Er war doch ein Schwachkopf.
    »Hallo, Levet.«
    »Du.« Er sah sie finster an, nicht in der Stimmung, sich foppen zu lassen. »Verschwinde.«
    Sie blinzelte, und ihr herzförmiges Gesicht glich dem Inbegriff der Unschuld. Solange er nicht auf die scharfen, spitzen Zähne achtete, die Stein durchbeißen konnten. Oh, und auf die Macht, die donnernd in der Luft lag.
    »Das meinst du nicht im Ernst.«
    »Doch, durchaus.« Er reckte das Kinn vor und weigerte sich, die knisternde Erregung wahrzunehmen, die in ihm loderte. Was für eine Rolle sollte es schon spielen, dass er sich fühlte, als werde er von einem Blitz getroffen, und zwar jedes Mal, wenn er einen Blick auf diese Frau erhaschte? Oder dass sich sein Herz dann vor Freude emporschwang? Er würde sich nicht länger lächerlich machen. »Ich bin dir von hier nach Paris gefolgt und wieder zurück. Und wofür?« Levet hob die Hände und schwenkte sie vor Empörung. »Ich habe nicht einmal einen Kuss bekommen.«
    Sie legte den Kopf auf die Seite und sah nun wie ein neugieriger Vogel aus. »Könnte ein Kuss dieses Stirnrunzeln verschwinden lassen?«
    Ein Kuss?
    Sein Herz schlug höher, und sein Blut erhitzte sich allein bei der Vorstellung, ihren winzigen Körper in seine Arme zu ziehen und ihre Leidenschaft zu genießen. Er hatte so lange darauf gewartet.
    »Möglicherweise …« Dann schloss er den Mund. Mon Dieu. Fast hätte sie es ihm schon wieder angetan. » Non. Dies ist nicht die richtige Zeit für deine Spielchen.«
    Sie schmollte, aber als sie seinen verdrießlichen Gesichtsausdruck sah, stieß sie einen Seufzer aus. »Vielleicht hast du recht.«
    Er sah sich in dem dunklen Garten um, halb in der Erwartung, Yannahs Mutter zu erblicken, wie sie sich in der Hecke versteckte. Dieser Gedanke war allerdings lächerlich. Siljar war ein Orakel, keine Diebin, die in den Büschen herumschlich. Ganz zu schweigen von der nicht unwesentlichen Tatsache, dass sie über die Art von Machtsignatur verfügte, die imstande war, selbst aus einer Entfernung von hundert Schritten

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