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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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zusammen, als er sich seinen Versuch ins Gedächtnis rief, mit Kassandra zu sprechen. »Nicht, dass ich wüsste, aber Caine lässt mich nicht nahe genug an sie heran, als dass ich sie fragen könnte.«
    Viper rollte mit den Augen. »Frisch miteinander verbundene Werwölfe rauben einem den letzten Nerv.«
    »Ja.« Unvermittelt lachte Styx auf. »Du dagegen warst der Inbegriff eines zivilisierten Gentlemans, während du Shay umwarbst.«
    Die Lippen des jüngeren Vampirs zuckten. Sie wussten beide, dass sich Viper in ein besessenes Raubtier verwandelt hatte, als er auf Shay getroffen war, die von einem Hexenzirkel gefangen gehalten wurde.
    Die Zeit ihrer jungen Liebe war der Stoff von Legenden.
    »Möglicherweise kam gelegentlich meine primitivere Seite zum Vorschein«, gestand er reumütig.
    »Du warst vollkommen wahnsinnig.«
    Viper warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Das sagst ausgerechnet du zu mir?«
    Styx dachte mit einer unerwarteten Anwandlung von bittersüßer Sehnsucht an die Zeit zurück, in der er Darcy umworben hatte. Damals hatte er mit Salvatore Krieg geführt – mit einem greifbaren Feind, der so viel Ehrgefühl besaß, dass er die Regeln der Kriegsführung verstand. Nun hingegen …
    Er schüttelte den Kopf. »Es scheint alles schon so lange her zu sein.«
    »Das kann ich dir nachfühlen«, murmelte Viper.
    Sie wechselten einen Blick des einvernehmlichen Bedauerns darüber, dass die leichteren Zeiten der Vergangenheit angehörten. Doch dann wurde der Moment durch das Geräusch von Schritten unterbrochen.
    Styx blickte zur geöffneten Tür und erkannte bereits die Identität des Vampirs, der sich ihnen näherte. »Roke.«
    Viper runzelte die Stirn. »Weshalb ist er noch immer hier?«
    »Wir können alle Hilfe gebrauchen, die wir erhalten.« Styx deutete mit dem Finger auf den jüngeren Vampir. »Benimm dich.«
    Viper legte eine Hand auf seine Brust. Die Schönheit eines gefallenen Engels wurde von seiner überaus unschuldigen Miene noch unterstrichen, als er Styx’ eigene Worte zitierte. »Ich verspreche, der Inbegriff eines zivilisierten Gentlemans zu sein.«
    Styx schnappte mit seinen Fangzähnen nach seinem Kameraden. »Du bist eine Nervensäge.«
    »Wenigstens in dieser Sache sind wir uns einig«, meinte Roke gedehnt, als er den Raum betrat.
    Viper machte einen Schritt auf ihn zu, aber Styx packte ihn am Arm, bevor die beiden Männer handgreiflich werden konnten. Wenn es der Welt gelang, die drohende Apokalypse zu überleben, so würde er die beiden Clanchefs gemeinsam in einen Raum einschließen und nicht wieder herauslassen, bis sie imstande waren, höflich miteinander umzugehen.
    »Habt Ihr Eure Aufgabe vollendet?«, fragte er Roke gebieterisch.
    »Aufgabe?« Der Clanchef von Nevada kniff die Augen zusammen. In seinen sonderbaren Silberaugen wurde ein gefährliches Glühen sichtbar. »Bei Euch klingt es so, als ob Ihr mich darum gebeten hättet, Eure Reifen zu wechseln, und nicht darum, einen Weg zu finden, um das ultimative Böse in diese Welt zu locken.«
    »Wenn ich meine Reifen gewechselt haben wollte, würde ich mich an einen Mechaniker wenden«, teilte Styx ihm mit, ohne sich zu rechtfertigen. »Von meinen Clanchefs erwarte ich, dass sie Wunder vollbringen.«
    »Was Ihr nicht sagt«, murmelte Roke.
    Styx wedelte ungeduldig mit der Hand. Es kam ihm so vor, als werde das unaufhörliche Ticken der Uhr immer lauter. »Nun?«
    Roke stand mit einem ruhigen Selbstvertrauen da, das nicht nur seiner Position als Vampir oder Clanchef entsprang. Er war durch und durch ein tödliches Raubtier. »Wir können den Fürsten der Finsternis nicht zwingen, aus seinem Versteck zu kommen.«
    Viper entzog sich Styx’ Griff und setzte eine spöttische Miene auf. »Was für ein Genie.«
    Roke zog die Lippen zurück, um seine Fangzähne zu entblößen. »Zumindest verfügt einer von uns über Verstand.«
    Styx murmelte einen unflätigen Fluch vor sich hin und wedelte erneut mit der Hand. »Fahrt fort.«
    Roke wandte seine Aufmerksamkeit wieder Styx zu, wenngleich er aussah, als ziehe er es vor, sein Geplänkel mit dem anderen Clanchef fortzuführen.
    Das war kein gutes Zeichen.
    »Also müssen wir ihm eine Versuchung bieten, die so groß ist, dass er ihr einfach nicht widerstehen kann«, erklärte Roke.
    Schweigen trat ein, als Styx auf die Fortsetzung wartete, rasch gefolgt von Vipers angewidertem Schnauben.
    »Das ist alles?«
    »Viper«, knurrte Styx, eher, um eine weitere kopfschmerzfördernde

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