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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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hervor.
    Vipers mitternachtsschwarze Augen blitzten durch die Wut, die instinktiv in ihm aufflammte, aber mit deutlich erkennbarer Mühe gelang es ihm, sich nicht von seiner Ansicht abbringen zu lassen. »Dann würde ich versuchen, dich zu töten«, gestand er mit kalter Stimme. »Aber du hast nicht nur mir gegenüber eine Verpflichtung. Oder Shay gegenüber. Oder Abby gegenüber.«
    Styx wirbelte auf dem Absatz herum und stampfte durch den Raum. Sein Körper bebte unter der Gewalt seiner Gefühle. »Verdammt sollst du sein!«
    »Glaube mir, mir gefällt diese Angelegenheit nicht besser als dir«, setzte Viper ihm weiterhin zu. »Dante ist mir seit sehr langer Zeit ein Bruder, und Abby bedeutet mir inzwischen so viel wie eine Schwester. Die Vorstellung, sie in Gefahr zu bringen, weckt in mir den Wunsch, meinen Kopf gegen eine Mauer zu schmettern. Aber dürfen wir die Welt vernichten, weil uns die Entscheidungen nicht gefallen, vor die wir gestellt werden?«
    Styx wünschte sich, die überzeugenden Worte ignorieren zu können. Ein Anasso sollte sein Volk beschützen, anstatt Unschuldige direkt in die Schusslinie zu stellen.
    Es war eine verdammte Schande, dass Viper nicht ganz unrecht hatte.
    Konnte er tatsächlich die Zukunft der Welt aufs Spiel setzen, wenn zumindest der Hauch einer Chance existierte, das Schicksal zu verändern?
    Styx, der gerade spürte, wie jedes einzelne seiner zahlreichen Lebensjahre ihn niederdrückte, zwang sich, sich wieder seinem Kameraden zuzuwenden. »Selbst wenn ich diesem Wahnsinn zustimmen würde und es uns gelänge, Dante davon abzuhalten, mit seiner Gefährtin zu verschwinden, so gäbe es doch keine Garantie, dass der Fürst der Finsternis überhaupt irgendein Interesse an Abby hegt«, führte er aus. »Diese Kreatur muss wohl wissen, dass der Phönix existiert, doch sie war bisher nicht im Geringsten an ihm interessiert.«
    Viper nickte. »Das ist wahr, aber der Fürst der Finsternis war seit jeher ein Opfer seines«, er stieß einen Laut der Verärgerung aus, »ich meine, ihres aufgeblähten Stolzes. Falls sie die Fährte des Phönix in der Nähe des Risses wahrnähme, wäre es durchaus möglich, dass ihr Wunsch nach Rache die Oberhand über ihre Vorsicht gewinnt.«
    »Das sind sehr viele Wenns«, murmelte Styx.
    »Es ist gewiss einen Versuch wert.«
    Entsprach das der Wahrheit?
    Styx runzelte die Stirn. Er war noch nicht bereit, sich geschlagen zu geben. »Hast du schon einmal darüber nachgedacht, was geschieht, wenn Abby oder die Göttin, die sie in sich trägt, vernichtet werden?«
    Viper blickte ihn unverwandt an. »Was meinst du damit?«
    »Im Moment haben wir noch die Hoffnung, die derzeitige Gestalt des Fürsten der Finsternis ausreichend verletzen zu können, um ihr ihre Essenz auszutreiben, sodass er gezwungen ist, sich wieder in sein Gefängnis zurückzuziehen«, führte er aus, wie er es schon Salvatore gegenüber getan hatte. »Falls wir den Phönix verlieren, wird ihn jedoch nichts mehr aufhalten.«
    Viper zögerte nicht mit seiner Antwort. »Und wenn wir nichts unternehmen?«
    Styx dachte für einen kurzen Augenblick darüber nach, wie viel Vergnügen es ihm wohl bereiten mochte, Vipers perfekte Gesichtszüge neu zu ordnen. Es war nicht das erste Mal. Viper war einer der wenigen Vampire, die über genügend Mut verfügten, ihm die Stirn zu bieten. Das war eine Sache, die Styx nicht immer anstandslos akzeptierte.
    Stattdessen schüttelte er den Kopf. »Es muss einen anderen Weg geben …«, begann er, verstummte aber, als ein schriller Piepton ihn unterbrach. Er zog das Handy aus seiner Tasche und war erstaunt zu entdecken, dass sein Machtausbruch das Gerät nicht zerstört hatte. Beinahe jedoch wünschte er sich, dies wäre der Fall, als er einen kurzen Blick auf die SMS warf, die ihn erwartete. »Verdammt.«
    »Was gibt es denn nun schon wieder?«, wollte Viper wissen.
    »Regan hat Nachricht von Jagr erhalten.«
    Viper ballte die Hände zu Fäusten, da er bereits spürte, dass keine guten Neuigkeiten auf sie warteten. »Ein weiterer Riss?«
    Styx warf das Telefon auf seinen Schreibtisch. »Zwei weitere.«
    »Unsere Zeit ist abgelaufen.«
    Das entsprach der Wahrheit.
    Sosehr ihm der Gedanke auch missfiel, Abby in Gefahr zu bringen – sie mussten unbedingt irgendein Mittel finden, um den Fürsten der Finsternis zu vernichten, bevor die Horden der Hölle sie unter sich begruben.
    Jetzt blieb nur noch die Frage, wie es ihnen gelingen sollte, Abby zum nächsten Riss zu

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