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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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zwei dazu passenden Stühlen ausgestattet war, je mehr als einen vorübergehenden Ort, an dem er seine Angelegenheiten erledigen konnte, zu sehen. Sobald Dara wieder bei ihm war, würde er mit ihr in ihren riesigen Palast zurückkehren, der zwischen den Sieben Hügeln Roms verborgen lag.
    Sein prächtiges Haus verfügte über eine Bibliothek, die doppelt so groß wie dieses ganze Haus und mit Tausenden von kostbaren Büchern ausgestattet war, welche kurz nach der Erfindung der Druckerpresse entstanden waren. Und dabei waren die zerbrechlichen Schriftrollen noch nicht einmal berücksichtigt, die in seinem Kellergewölbe geschützt gelagert wurden.
    Unglücklicherweise durfte man in der Not nicht wählerisch sein, und bis der Fürst der Finsternis davon überzeugt war, dass Gaius seinen Teil des Vertrages erfüllt hatte, saß er in diesem abgelegenen Sumpfgebiet fest.
    Noch schlimmer war allerdings die Tatsache, dass er hier mit Verbündeten festsaß, die er weder wollte noch brauchte.
    Gaius lehnte sich an den Schreibtisch, strich sich das dunkle Haar zurück und straffte die Schultern, als die Luft mit einem Mal von Wolfstölengestank erfüllt war. An der Tür war ein durchdringendes Klopfen zu hören, doch er wartete mehrere lange Minuten, bevor er reagierte.
    Er war ein meisterhafter Taktiker, der wusste, dass die subtilsten Machtspiele die effektivsten waren. Jeder konnte sich rüpelhaft benehmen. Um aber ein wahrer Anführer zu sein, benötigte man Gerissenheit und Geduld.
    »Herein«, befahl er schließlich.
    Ein junger Mann, der nach menschlichen Maßstäben etwa dreißig Jahre alt zu sein schien, trat zuerst ein. Er verfügte über einen sehr muskulösen Körperbau und einen Quadratschädel, der auf einem kräftigen Hals saß. Sein Haar war blond und nach militärischer Art sehr kurz geschnitten, was zu seinem grünen T-Shirt und der Tarnhose passte.
    Nach ihm betrat eine kleinere, weibliche Version von ihm das Zimmer, die ihm in jeder Hinsicht ähnelte, bis hin zu dem militärischen Kurzhaarschnitt und der Tarnhose.
    Himmel. Jetzt verstand Gaius Sallys Äußerung, es handele sich um ein echtes Paar.
    Die Zwillinge traten auf ihn zu und blieben dann Seite an Seite stehen, die Arme vor der Brust verschränkt.
    »Vampir«, sagte der Mann, indem er respektvoll den Kopf neigte.
    Gaius richtete sich langsam auf. Sein Gesicht drückte frostiges Missfallen aus. »Ihr werdet mich ›Kommandant‹ nennen.«
    Verärgerung flammte in den haselnussbraunen Augen der männlichen Wolfstöle auf, aber sie war klug genug, ihre Verärgerung für sich zu behalten.
    »Was auch immer Ihr bevorzugt«, murmelte er achselzuckend. »Ich bin Dolf, und das hier ist meine Schwester …«
    »Es interessiert mich nicht, wer Ihr seid, ebenso wenig wie Eure langweilige Lebensgeschichte«, unterbrach Gaius ihn mit vernichtender Stimme.
    Die Luft prickelte durch die Hitze, welche durch die zunehmende Frustration der Wolfstöle entstand.
    »Ebenfalls hallo, es ist mir eine verdammte Freude.«
    »Dies ist kein Freundschaftsbesuch.« Gaius ließ einen geringschätzigen Blick über die beiden gleiten. »Sagt mir, weshalb der Fürst der Finsternis glaubt, gewöhnliche Wolfstölen könnten mir von Nutzen sein.«
    Dolfs Kiefer spannte sich an. »Weil ich Kräfte besitze, die über die einer gewöhnlichen Wolfstöle hinausgehen.«
    Gaius ignorierte den Anflug von Sarkasmus in der Stimme des Mannes. »Was für Kräfte?«
    »Diese.« Die Wolfstöle hob die Hand und richtete sie auf die Bücherregale, indem er leise etwas vor sich hinmurmelte. Einen kurzen Augenblick lang fragte sich Gaius, ob der Mann wohl wahnsinnig war. Dann flog ohne Vorwarnung eines der schweren Bücher aus dem Regal und landete mit einem dumpfen Schlag auf dem Schreibtisch.
    Gaius fauchte angewidert. Magie. Versuchte der Fürst der Finsternis absichtlich, seine Loyalität zu testen, indem er ihn mit den Kreaturen umgab, die er am meisten verabscheute?
    »Ihr seid ein Hexenmeister?«, stieß er hervor, bevor er seine Reaktion kontrollieren konnte. »Wie ist das möglich?«
    Die Wolfstöle zuckte mit den Schultern. Offensichtlich war der Mann an diese Frage gewöhnt. Das war nicht weiter überraschend. Es war sehr gut möglich, dass es sich bei ihm um die einzige Wolfstöle mit Zauberkräften auf Erden handelte.
    »Ich war ein vollständig ausgebildeter Hexenmeister, bevor ich verwandelt wurde.«
    Gaius kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Wolfstölen hassen Hexen.«
    »Das ist

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