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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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wahr.«
    »Wie kam es dann, dass Ihr gebissen wurdet?«
    Die Wolfstöle lächelte mit selbstgefälliger Arroganz. »Ich kann sehr überzeugend sein.«
    Gaius antwortete unbeeindruckt. »Wenn das Eure einzige Fertigkeit ist, dann könnt Ihr und Eure Schwester …«
    »Wartet«, krächzte die Wolfstöle.
    »Was?«
    »Ingrid.« Dolf warf der stumm dastehenden Frau an seiner Seite einen Blick zu. »Zeig es ihm.«
    Die Frau griff in die Gesäßtasche ihrer Hose, zog ein kleines Mobiltelefon heraus und hielt es in die Höhe, sodass der Vampir es inspizieren konnte.
    »Ihr seid hier, um mir ein Telefon zu verkaufen?«, fragte Gaius spöttisch.
    Ingrid drückte eine Taste auf dem Handy und rief damit das Bild eines blondhaarigen Mannes mit hellblauen Augen auf.
    »Ich habe für Caine gearbeitet«, sagte sie.
    »Caine?« Gaius brauchte einen Moment, bis ihm einfiel, woher er den Namen kannte. »Der Werwolf, der die Prophetin beschützt?«
    »Ja.« Die Wolfstöle lächelte. »Das ist seine direkte Durchwahl.«

KAPITEL 4
    Las Vegas
    D ie Penthouse-Suite des Kasinos nahm den größten Teil der obersten Etage ein. Sie war geschmackvoll in gedeckten Brauntönen eingerichtet und verfügte über ein großes Wohnzimmer, das mit langen Sofas und dick gepolsterten Sesseln ausgestattet war, welche um eine Bar mit Spülbecken und ein Warmwasserbecken herum arrangiert waren.
    Auf jeder Seite gab es vollkommen gleiche Schlafzimmer, die jeweils über ein eigenes Badezimmer verfügten, groß wie die meisten Spas.
    Eine solche gedämpfte Eleganz war eine willkommene Erholung von den überfüllten Spielsälen, aber der atemberaubende Ausblick durch die Glaswände zog die meisten Gäste an.
    Einschließlich Caine, wenn auch nicht aus den üblichen Gründen, dachte Kassandra trocken.
    Der überfürsorgliche Werwolf interessierte sich nicht dafür, dass der nächtliche Ausblick ein blendendes Feuerwerk bot, bestehend aus den Lichtern der umliegenden Kasinos, oder dass man tagsüber das atemberaubende Panorama der Wüste und der zerklüfteten Bergkette, die sie umgab, sehen konnte.
    Sein Interesse galt einzig und allein der Tatsache, dass er den bestmöglichen Rundumblick hatte, um dafür zu sorgen, dass nichts sich an sie heranschleichen konnte. Und natürlich dem Umstand, dass sie sich hier so weit über der Erde befanden, dass alles, was nicht gerade Flügel hatte, davon abgehalten wurde, sich durchs Fenster einzuschleichen.
    Kassandra wusste seine Besorgnis zu schätzen. Wirklich. Es war nur so, dass …
    Sie durchwanderte das Wohnzimmer von einem Ende zum anderen und bemühte sich, den Grund ihrer Unzufriedenheit herauszufinden. Keine leichte Aufgabe. Sie erinnerte sich nur selten daran, dass sie abgesehen von ihren Visionen eine normale Frau mit normalen weiblichen Emotionen war. Und ganz sicher holte sie sie nie hervor, um sie zu erforschen.
    Jedenfalls war es so gewesen, bevor sie Caine getroffen hatte.
    Und jetzt mühte sie sich also mit dem Versuch ab, die seltsamen Widersprüche zu verstehen, die sie quälten.
    Das atemberaubende Prickeln der Erregung, die sie durchzuckte, jedes Mal wenn Caine sie zufällig berührte, gefolgt von dem schmerzhaften Gefühl der Enttäuschung, wenn er sich ihr entzog. Die Unruhe und die Unfähigkeit, sich zu konzentrieren, wenn er sich in demselben Raum aufhielt wie sie, und die alberne Furcht, sobald er die Hotelsuite ohne sie verließ.
    Das passierte immer häufiger, kam ihr in den Sinn, und sie blieb stehen, um durch die Glaswand nach draußen zu starren. Allerdings nicht, um auf die Straßen zu achten, die unter der unbarmherzigen Sommersonne glühten, oder auf die ermatteten Touristinnen und Touristen, die sich in die Busse zwängten, welche kurz anhielten, bevor sie zum nächsten Kasino weiterfuhren.
    Im Lauf der vergangenen vier Tage hatte Caine ungemein viel Zeit damit verbracht, nach Feinden zu suchen, die nach seiner Überzeugung direkt vor der Tür lauerten. Sie spürte, dass es mehr war als der starke Drang, sie zu beschützen, der ihn aus der Tür trieb, aber sie verfügte über keine Erfahrung im zwischenmenschlichen Bereich, um zu wissen, was sie falsch machte.
    Oder, was von noch größerer Bedeutung war, wie sie ihn aufhalten konnte.
    Sie drehte sich um und suchte impulsiv mit dem Blick nach der Uhr, die über dem TV-Schrank hing. Es war drei Stunden her, seit Caine gegangen war.
    Weitaus länger, als er normalerweise fortblieb.
    Das eigenartige Gefühl des Verlassenseins verstärkte sich

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