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Gejagte der Nacht

Gejagte der Nacht

Titel: Gejagte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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Stelle unten an ihrem Hals, die ihr Herz jedes Mal schneller schlagen ließ. »Das erkläre ich dir später«, murmelte er und ließ seine Zunge über ihren rasenden Puls gleiten.
    Sie drängte sich mit ihren schlanken Kurven eng an ihn, aber ließ sich einfach nicht völlig ablenken. »Du verheimlichst mir etwas.«
    »Nichts Wichtiges.« Auf gar keinen Fall würde er zulassen, dass der Gedanke an Yannah die Stimmung ruinierte. »Im Moment will ich an nichts anderes denken als an dich.«
    Für einen winzigen Augenblick blieb sie steif stehen, als wolle sie ihn zu einer Antwort drängen. Dann schmolz sie mit einem leisen Seufzer dahin. Zweifellos verstand sie besser als er, dass ihre gemeinsame Zeit begrenzt war.
    Caine ließ seine Hände über ihre Wirbelsäule gleiten und vergrub sein Gesicht in ihre Halsbeuge, um den seltenen Moment des Friedens in sich aufzunehmen.
    Er vergaß die Zeit, aber seine Sinne blieben in höchster Alarmbereitschaft. Das bedeutete auch, dass Kassandra die plötzliche Veränderung ihres Herzschlages nicht vor ihm verheimlichen konnte.
    »Was ist los?«, wollte er wissen.
    »Sie kommen«, flüsterte sie.
    »Wer, Kassie?« Er wich zurück, und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, als er sah, dass ihre Augen mit einem weißen Schleier überzogen waren. Er nahm ihr wunderschönes Gesicht in beide Hände. »Kassie, bleib bei mir! Wir müssen hier weg.«
    »Es ist zu spät.«
    Noch während ihr die Worte über die Lippen drangen, spürte Caine die unverkennbare Veränderung des Luftdrucks. Er wirbelte herum und wandte sich der Tür zu, während er gleichzeitig nach hinten griff, um dafür zu sorgen, dass Kassie hinter ihm versteckt war. Aber schon war in der Luft ein Schimmern zu erkennen.
    Das Schimmern verdichtete sich, und vier Gestalten wurden sichtbar. Caine bemühte sich, seinen inneren Wolf im Zaum zu halten, als er den Vampir und seine drei Stooges aus dem Weinkeller erkannte.
    »Blutsauger.« Er schürzte die Lippen und zeigte damit ganz offen seine Verachtung. Es hatte keinen Zweck zu versuchen, diplomatisch zu sein. Sie waren gekommen, um Kassie zu holen, und er würde sie entweder töten oder bei dem Versuch sterben, das zu tun. Das hatte nichts mit Diplomatie zu tun. »Und seine streunenden Straßenköter. Seid ihr gekommen, um euch in den Arsch treten zu lassen?« Er warf der männlichen Wolfstöle einen spöttischen Blick zu. Der Untergang einer Wolfstöle lag immer in ihrer Reizbarkeit begründet. »Schon wieder?«
    »Der Meister will die Prophetin, Werwolf«, sprach der Vampir mit eiskalter Stimme das Offensichtliche aus. »Dieses Mal ist es Euch nicht gestattet, Euch mir in den Weg zu stellen.«
    »Nicht in diesem Leben«, knurrte Caine. Er war schon damit beschäftigt, sich zu verwandeln, als Dolf vortrat. In seinen Augen funkelte ein rotes Licht.
    »Komm nur her«, forderte die Wolfstöle ihn heraus.
    Aber als Dolf noch einen weiteren Schritt auf ihn zuging, packte der Blutsauger ihn am Arm, und die schneidende Kälte seiner Macht grub sich wie eisige Scherben in Caines Haut.
    »Der Zauber, Dummkopf«, fauchte er.
    Da er in seiner Verwandlung in einen Wolf gefangen war, konnte Caine kaum die Worte hören, aber er sah das Aufblitzen von grünem Feuer, als die Wolfstöle einen Kristall hochhielt. Und dann, während er versuchte, Kassie mit seinem halb verwandelten Körper zu schützen, machte er sich auf die Magieexplosion gefasst.

    Gaius würde seine Meinung über Magie niemals ändern. Auch seine Meinung über Magienutzer nicht. Ginge es nach ihm, so würde man sie alle auf dem Scheiterhaufen verbrennen, wie man es schon in den guten alten Zeiten getan hatte.
    Aber er musste gestehen, dass der Zauber der Wolfstöle Erfolge erzielt hatte.
    Spektakuläre, wenn auch grauenhafte Erfolge.
    Gaius machte vorsichtig einen Schritt vorwärts und studierte den Werwolf, der mitten in der Verwandlung erstarrt war. Sein Gesicht hatte sich verlängert, dabei jedoch menschliche Merkmale behalten, während sein Körper sonderbar verdreht und unvollständig mit Fell bedeckt war.
    Es war … enervierend, gelinde gesagt.
    Kopfschüttelnd wandte Gaius seine Aufmerksamkeit der Frau zu, die auf dem Fußboden neben dem gekrümmt daliegenden Werwolf lag und ganz offensichtlich in dem gleichen Zauber gefangen war. Sie wirkte unglaublich jung und zerbrechlich, wie sie so ohnmächtig auf dem Hartholzboden lag, doch Gaius begriff, dass die Visionen in ihrem Kopf sie zur mächtigsten Waffe auf Erden

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