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Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
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tun?“
    „Für Euch ja“, erwiderte Kasim. „Aber es wird nicht möglich sein, dasselbe für Eure Cousine zu erreichen.“
    „Ich werde sie nicht im Stich lassen.“
    Für einen kurzen Moment war Hoffnung in ihr aufgeflackert, doch sie erlosch, als Harriet einsah, dass dies das letzte Wort war, das Kasim in der Angelegenheit gesprochen hatte.
    „Ihr habt Eure Wahl getroffen. Fühlt Euch frei, die frische Luft an Deck zu genießen, wann immer Ihr wünscht.“
    Er nickte ihr zu und wandte sich zum Gehen. Harriet biss sich auf die Lippe und beobachtete, wie er Kommandos gab, die die Mannschaft sich beeilte auszuführen. Er war eindeutig in seinem Element, ein befehlsgewohnter Mann.
    Warum musste er so stur sein? Warum konnte er ihr Angebot einer Lösegeldzahlung nicht annehmen und sie und Marguerite freilassen? Er hatte ihr vorgeschlagen, dem Kalifen ihr Anliegen vorzutragen – wahrscheinlich, weil sie nicht schön genug war, um Khalids Aufmerksamkeit zu erregen –, aber was, wenn er darauf einging? Marguerite würde dableiben müssen.
    Harriet konnte sie nicht zurücklassen. Wenn man sie trennen wollte, würde man Gewalt anwenden müssen.
    Am nächsten Morgen ging es Marguerite besser, aber nichts vermochte ihre Lebensgeister zu heben. Wenigstens hatte sie aufgehört zu weinen. Man behandelte sie gut, sie konnte sich satt essen, bekam Wein zu trinken und hatte frisches Wasser und saubere Kleidung, aus der sie sich etwas heraussuchte, das ihr gut stand.
    Nach dem kurzen Aufenthalt an Deck hatte Harriet den Mann mit den blauen Augen nicht mehr gesehen. Allerdings schickte er einen kleinen Jungen, der sich erkundigte, ob sie sich wohlfühlten und alles hatten, was sie brauchten. Harriet erkannte ihn als den Prügelknaben des Sklavenhändlers und fragte ihn, ob er ebenfalls für den Kalifen gekauft worden war.
    „Der erlauchte Berater Kasim erwarb mich für sich selbst“, erklärte Yuri grinsend. „Ich wäre frei gewesen, wenn ich gewollt hätte, aber wo sollte ich hin? Ich bin es mehr als zufrieden, meinem neuen Gebieter zu dienen. Er ist rechtschaffen und großzügig wie kaum ein anderer.“
    Harriet fragte sich, weshalb der edle Herr nicht persönlich zu ihnen kam, denn es war unzweifelhaft seine Kajüte, die sie bewohnten. Er musste sich ein anderes Quartier gesucht haben. Auch die Sachen in der Seemannskiste gehörten ihm, und ihr kam der Gedanke, dass er ihre Gesellschaft mied. Ob er Angst hatte, dass sie ihn wieder bat, sie gegen Lösegeld freizulassen?
    Am späten Nachmittag liefen sie in den Hafen von Konstantinopel ein – jedenfalls glaubte Harriet, dass es der Hafen von Konstantinopel war. Sie stand an Deck und betrachtete hingerissen die fremdartig schöne Architektur der Stadt.
    „Ein prachtvoller Anblick, findet Ihr nicht auch?“
    Harriet drehte sich um zu dem Mann, der gesprochen hatte, und lächelte, ohne es zu wollen. Ihre Angst hatte sich verflüchtigt; stattdessen fühlte sie sich wie an der Schwelle zu einem großen Abenteuer.
    „Wäre ich als Besucherin hier, ich würde Euch ohne Weiteres beipflichten.“
    „Kaum eine Engländerin von Stand kommt als Gast in diese Stadt“, erwiderte er. „Ich hörte von ein paar wenigen kühnen Frauen, die ein selbstbestimmtes Leben führen. Eine von ihnen trat zum muslimischen Glauben über und lebt in Istanbul, obwohl sie weder verheiratet ist noch eine Sklavin. Sie ist ein gern gesehener Gast am Hof des Sultans, der sie als ernsthafte Gesprächspartnerin schätzt.“
    „Sie muss eine unerschrockene Forschungsreisende sein. Ich hätte gern so gelebt wie sie.“
    „Ernsthaft?“
    „Oh ja. Mein Vater nahm mich mit auf seinen Reisen auf den Kontinent, ehe er vor ein paar Jahren krank wurde. Ich hatte immer vor, eines Tages nach Konstantinopel zu segeln …“
    „Dann tut es mir leid, dass Ihr die Stadt auf diese Weise kennenlernt, Lady Harriet.“
    „Es tut Euch leid?“ Harriet hob die Brauen. „Worte machen wenig Eindruck auf mich, Sir. In Eurem Fall wären Handlungen weit aussagekräftiger gewesen.“
    „Dann wolltet Ihr zu viel. Doch es ist Zeit, dass Ihr Euch unter Deck begebt. Man wird Euch rufen, wenn alles bereit ist, dass Ihr von Bord gehen könnt.“
    „Befürchtet Ihr, dass ich ins Wasser springe? Wieso sollte ich, wenn ich umgehend herausgefischt werde und mich dadurch nur zum Narren mache? Außerdem werde ich meine Cousine nicht allein lassen, ehe sie wieder bei ihrer Familie ist. Ich gebe nicht auf, Sir. Ihr und Euer Gebieter

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