Gekauft für den Harem
Cousin vermachen wird. Ich kam als junger Mann an den Hof und geriet an die falschen Freunde – Gentlemen, die tranken und dem Glücksspiel frönten, die Umgang mit Huren pflegten und ein zügelloses Leben führten. Eine Zeit lang eiferte ich ihnen nach, wie ich zugeben muss; ich spielte und trank … doch immer öfter gingen mir ihre derben Streiche zu weit.“
„Was geschah, dass du England verlassen musstest?“
„Einer meiner vermeintlichen Freunde entführte und schändete ein junges Mädchen aus guter Familie. Sie entkam ihm, als er bis zur Besinnungslosigkeit betrunken war, und ertränkte sich in der Themse. Ich war dabei, als man die Leiche barg, und schwor mir, diesen Männern in Zukunft aus dem Weg zu gehen. Mein Vater erfuhr von der Tragödie, und ihm sagte man, ich sei derjenige, der alles geplant habe. Es war eine Verleumdung, doch mein Vater glaubte sie und enterbte mich in seinem Zorn. Ich wäre mittellos gewesen, hätte meine Mutter mir nicht Geld hinterlassen. Davon konnte ich die Karavelle kaufen, mit der ich als Freibeuter lossegelte. Doch mein Schiff sank in einem Sturm, und meine Mannschaft und ich wurden gefangen genommen. Man verkaufte uns als Galeerensklaven, aber ich glaube, das weißt du bereits …“
„Ich habe die Narben auf deinem Rücken und auf deinen Schultern gesehen.“ Harriet nahm seine Hand. „Ich beginne zu begreifen, warum du Khalid so außerordentlich schätzt.“
„Er war mir der Vater, den ich in Lord Hadley nie hatte. Mein leiblicher Vater war nie ein liebender Elternteil, und er verschloss sich meinem Flehen um Verständnis. Khalid dagegen vertraute mir und akzeptierte mich. Ich dankte es ihm mit Ergebenheit und Treue.“
„Aber er verlangte ein Versprechen von dir im Gegenzug für mein Leben?“
„Ja, weil er fürchtete, meine Liebe zu dir wäre zu stark. Aber er hätte dich niemals hinrichten lassen, Harriet. Er wusste vom ersten Moment an, dass du die richtige Frau für mich bist, und er wusste, dass ich dich liebe. Er forderte mir das Versprechen ab, weil er glaubte, du würdest mich überreden, mit dir nach England zu gehen. Darin, dass ich ihm mein Wort gab, sah er die einzige Möglichkeit, mich hier zu halten.“
„Was würdest du tun, wenn ich mich entscheide, nach Hause zurückzukehren?“
„Allein bei der Vorstellung zerreißt es mich“, erwiderte Kasim. „Aber wenn du wirklich willst, lasse ich dich gehen. Ich habe deinem Bruder geschrieben und ihn eingeladen, uns zu besuchen. Er weiß, dass wir heiraten. Glaubst du, er wird kommen?“
„Ich kann es dir nicht sagen. Richard lebt in London und bewegt sich nicht gern von dort fort, nicht einmal, um das Anwesen auf dem Land zu besuchen. Ehrlich gesagt, kann ich mir nicht vorstellen, dass er meinetwegen eine so weite Reise auf sich nehmen würde.“
„Und wie geht es dir mit der Aussicht, deine Familie nie mehr zu sehen?“
„Es betrübt mich ein wenig“, gab sie zu. „Es wäre mir sicherlich lieber gewesen, mit dir in England zu leben, wenn du die Möglichkeit gehabt hättest, dorthin zurückzukehren. Doch du musst hierbleiben, und ich werde nicht ohne dich gehen.“
„Ich sollte dich fortschicken“, murmelte Kasim rau. „Es ist selbstsüchtig von mir, dich hierbehalten zu wollen, wo du nie so frei sein kannst wie in England. Aber ich liebe dich zu sehr, um dich gehen zu lassen. Ohne dich wäre mein Leben leer, und nichts würde mir noch etwas bedeuten, Harriet.“
„Versprich mir, dass du mich nicht fortschickst“, verlangte sie und presste sich voller Leidenschaft an ihn. „Ich will mein Leben mit dir verbringen, Kasim, das musst du mir glauben.“
„Dann sollst du für immer zu mir gehören und an meiner Seite bleiben.“
Kasim hob sie auf die Arme und trug sie in sein Schlafzimmer. Er ließ sie auf die seidenen Laken sinken, beugte sich über Harriet und senkte seinen Mund auf ihren.
„Ich habe dich mir so oft auf diesem Bett vorgestellt, mich in so vielen einsamen Nächten nach dir gesehnt. Bist du bereit, die Meine zu werden, Harriet?“
„Das bin ich, Kasim. Von ganzem Herzen.“ Sie lächelte zu ihm hoch, ihre Lippen öffneten sich einladend. „Nimm mich, Kasim. Mach mich zu deiner Frau. Ich gehöre für immer dir.“
„Meine Geliebte …“ Er küsste sie abermals. „Ich bete dich an. Ich liebe deinen Mut, deine Kühnheit, dein Ehrgefühl … und deinen wunderbaren Körper.“ Er streckte die Hand aus und löste den Verschluss ihrer Schärpe. „Warum
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