Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gekauft für den Harem

Gekauft für den Harem

Titel: Gekauft für den Harem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Herries
Vom Netzwerk:
irres Glitzern im Blick, griff Jamail sich seine Waffen, wirbelte herum und stürzte auf Kasim zu. Er hatte zweifellos im Sinn, seinen Widersacher zu überrumpeln, doch Kasim war vorbereitet und parierte den Schwerthieb mit seinem Schild. Beide Männer taumelten zurück, umkreisten einander, ohne den Gegner aus den Augen zu lassen. Wieder griff Jamail mit einer Serie wilder Hiebe an, und wieder fing Kasim sie ab und landete seinerseits einen Schwertstreich, der Jamail beinahe zu Fall brachte. Kasim hätte sich auf ihn stürzen können, doch er wartete ab, bis Jamail sich wieder gefangen hatte und sich ihm abermals näherte, diesmal entschieden vorsichtiger. Wieder umkreisten die Gegner einander, dann machte Jamail einen Ausfall. Kasim parierte den Hieb und riss gleichzeitig den linken Arm hoch. Die Schilde krachten aufeinander, und im nächsten Moment flog Jamails durch die Luft und landete scheppernd auf dem Boden. Einer der Wächter, die am Rand der Arena standen, hob ihn auf, gab ihn Jamail jedoch nicht zurück. Jamail stieß ein Unheil verkündendes Knurren aus, griff sein Schwert mit beiden Händen und stürzte abermals auf Kasim zu. Kasim ließ seinen Schild fallen, dann trafen die Gegner aufeinander.
    Harriet konnte nicht hinsehen vor Angst. Angespannt lauschte sie dem Klirren von Stahl auf Stahl. Schon beim festlichen Wettstreit der Gladiatoren hatte sie es kaum fertiggebracht, Kasim beim Kämpfen zu beobachten, doch nun, da es um Leben und Tod ging, war sie außerstande, den Blick zu heben.
    Jamail war ein starker Gegner, aber sie hatte den Eindruck, dass Kasim dabei war, mit seinem kühlen Kopf und seiner Kampferprobtheit die Oberhand zu gewinnen. Seine Taktik bestand darin, seinen Widersacher langsam, aber sicher zu zermürben. Jamail lief der Schweiß, seine Hiebe wurden heftiger und ungezielter, während er versuchte, der wirbelnden Kampfmaschine, zu der Kasim geworden war, die tödliche Wunde beizubringen.
    Doch Kasim parierte jeden Versuch, seine Deckung zu überwinden, täuschte, griff an und wich seinerseits Angriffen aus, die unterdessen immer schwächer und wirkungsloser wurden. Nun zeigte sich seine überlegene Kampfkunst in ihrer ganzen Bandbreite. Wie ein Gott der Vergeltung trieb er Jamail mit seinen Schwerthieben vor sich her, bis dieser mit dem Rücken zur Wand stand.
    „Töte ihn … töte ihn“, skandierte die Menge, als feststand, dass Kasims Sieg unausweichlich war.
    Harriet hielt den Atem an. Plötzlich landete Jamails Krummschwert scheppernd auf dem Boden, Jamail sank auf die Knie und legte den Kopf in den Nacken. Der Blick, mit dem er Kasim ansah, war trotzig und stolz, forderte ihn förmlich heraus, den tödlichen Streich auszuführen. Einen langen Moment hielt Kasim das Schwert in der Schwebe. Dann ließ er den Arm sinken.
    „Du bist es nicht wert, meine Klinge mit deinem Blut zu besudeln. Stattdessen verhänge ich die lebenslängliche Galeerenstrafe über dich.“
    Tränen standen Harriet in den Augen. „Kasim“, flüsterte sie erstickt und stand auf, um zu ihm zu gehen. „Kasim, mein Liebster …“ Ihr Blick fiel auf Jamail, und ein Schrei löste sich von ihren Lippen. „Kasim! Der Dolch … hinter dir!“
    Kasim wirbelte herum, doch ehe er etwas tun konnte, hatte einer der Janitscharen seinen Speer geworfen. Er traf den Verräter mitten in die Brust. Jamail sackte zu Boden, Blut strömte aus der tödlichen Wunde und versickerte im Sand der Arena. Einen Moment sah Kasim auf den vornübergebeugten Körper nieder, dann hob er den Blick und wandte sich Harriet zu, die auf ihn zugeeilt kam.
    „Seht Ihr, dass es nicht immer klug ist, Gnade walten zu lassen?“
    „Ihr hättet ihn töten sollen“, erwiderte sie rau. Tränen liefen ihr über die Wangen. „Vergebt mir, mein Liebster. Ich wusste nicht … mir war nicht klar …“
    Mit zwei langen Schritten war er bei ihr, riss sie an sich und küsste sie vor aller Augen und unter den Anfeuerungsrufen seiner Janitscharen. Lachend wandte er sich zu seinen Männern um, hob Harriet schwungvoll auf die Arme und trug sie zur Tribüne, wo er sie wieder auf den Boden stellte und sich zu den Zuschauern umdrehte.
    „Dies ist Harriet, die Dame meines Herzens“, verkündete er mit lauter Stimme. „Ich werde sie heiraten, und zusammen werden wir über unser Volk herrschen und alles tun, um ihm Frieden und Wohlstand zu sichern.“
    Die Janitscharen schrien Hurra und trampelten vor Begeisterung mit den Füßen. Jamails Leiche war

Weitere Kostenlose Bücher