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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sezierten. Tun Sie das für ihn. Entlasten Sie ihn ein wenig. Die Arbeit wird gemacht. Sie können ihn nicht so unter Druck setzen, weil er sich darum kümmern wird, wenn er glaubt, daß jemand leidet, er wird nicht einfach aufhören, er ist so einer. Teilen Sie uns Arbeit zu, die wir bewältigen können, und wir werden sie bewältigen. Justin hat ein Talent zur Integration, mit dem er mehr aus einem Genotypus herausholen kann, als je einer vor ihm, weil er sich auf die emotionale Ebene begibt. Vielleicht sind seine Ideen noch nicht ausgereift, aber, mein Gott, er studiert noch. Sie wissen nicht, was aus ihm werden kann. Geben Sie ihm eine Chance!«
    Yanni sah ihn lange Zeit an, erregt, unzufrieden, mit rotem Gesicht und Zähnen, die an seiner Lippe nagten. »Du bist gut im Verhandeln, mein Junge. Du weißt doch wohl, warum er sich so darauf versteift? Ari hat ein verwundbares Kind mit einer Idee in den Griff bekommen, die über den Horizont eines Siebzehnjährigen geht, sie hat ihm Flausen in den Kopf gesetzt, sie hat ihn mit diesem Quatsch gefüttert und ihn geradewegs in ihr Bett manipuliert. Bist du dir darüber im klaren?«
    »Ja, Ser. Ich bin mir durchaus darüber im klaren.«
    »Sie hat ganze Arbeit an ihm geleistet. Er glaubt, er sei außergewöhnlich. Er glaubt, es sei mehr gewesen, als tatsächlich der Fall ist, und du erweist ihm keinen guten Dienst, wenn du ihn darin bestärkst. Er ist klug, aber er ist nicht außergewöhnlich. Er würde für das Rubin-Projekt verdammt gute Arbeit leisten. Ich habe gesehen, was er kann, und es steckt wirklich eine Menge in ihm. Das schätze ich sehr hoch. Ich mag's aber nicht, jemanden in einer Illusion zu bestärken. Ich verbringe meine Zeit damit, normale Menschen zu schaffen, und du verlangst von mir, ihm die größte Illusion seines armseligen Lebens nachzusehen. Das ist mir zuwider, Grant. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr mir das zuwider ist.«
    »Ich rede hier also mit einem Mann, der für Justin fast so etwas wie ein Aufseher ist; um dessen Hilfe Justin sich bemüht; der im Begriff ist, ein Talent zu opfern, das in falsche Bahnen gelenkt worden ist, weil es eine Belastung für den Lehrer ist. Was für ein Mann ist das?«
    »Ach, geh zum Teufel!«
    »Ja, Ser. Wünschen Sie mich ruhig zum Teufel. Ich rede über Justin. Er vertraut Ihnen, und er vertraut nicht vielen Menschen. Wollen Sie etwa ihn zum Teufel wünschen, weil er etwas zu tun versucht, was mißlingen wird?«
    Yanni kaute auf seiner Lippe. »Du bist einer, die von Ari entworfen wurden, was?«
    »Das wissen Sie doch wohl, Ser.«
    »Mensch, sie hat gute Arbeit geleistet. Das erinnert mich daran, was sie war. Nach allem, was passiert ist.«
    »Ja, Ser.« Das tat weh. Grant nahm an, daß es beabsichtigt war.
    Aber Yanni gab ein schweres Seufzen von sich und schüttelte den Kopf. »Ich werd's tun. Ich werde ihn dem Projekt zuteilen. Und ich werde den Arbeitsumfang beschränken. Und das bedeutet, merk dir das, mein Junge, daß du einen Teil davon übernehmen mußt.«
    »Ja, Ser.«
    »Und wenn er seine elenden Designs entwirft, werde ich sie in der Luft zerfetzen. Und ihm beibringen, was ich kann. Alles, was ich kann. Hat er sein Problem mit den Bändern gelöst?«
    »Er hat kein Problem mit Bändern, Ser.«
    »Wenn du in einem Zimmer mit ihm bist. Das sagt Petros jedenfalls.«
    »Das stimmt, Ser. Können Sie ihm das vorwerfen?«
    »Nein. Nein, kann ich nicht. - Ich sag's dir offen, Grant, ich habe Respekt vor dem, was du tust. Ich hätte gern ein Dutzend wie dich. Unglücklicherweise stammst du nicht aus der Massenproduktion.«
    »Nein, Ser. Justin hat ebenso wie Ari und Jordan an meinen Psychosets mitgewirkt. Aber es steht Ihnen frei, sie zu analysieren.«
    »Ganz schön widerstandsfähig. Gut. Gut für dich.« Yanni stand auf und kam um den Schreibtisch, während Grant sich verwirrt erhob. Aber Yanni klopfte ihm nur auf die Schulter und nahm seine Hand. »Grant, komm wieder zu mir, wenn du meinst, daß er nicht zurechtkommt.«
    Das berührte ihn, weil er vorher noch jeglichen guten Willen dieses Mannes in Frage gestellt hatte. »Ja, Ser«, sagte er und dachte, wenn Yanni die Wahrheit sagte und es etwas gäbe, was Grant aus sich heraus geben könne und was Yanni nicht in der Bibliothek oder im Labor zur Verfügung stand, würde er es tun. Aus freien Stücken.
    »Raus!« schneuzte Yanni. »Geh!«
    Wie ein Azi, schlicht, wie seinesgleichen. Weil er wußte, daß Yanni sich über Strassen ärgerte und über

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