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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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von dem, was er zu tun versucht.«
    »Gott, mehr brauche ich gar nicht.«
    »Ser, ich weiß, wie sich seine Designs anfühlen, so wie es kein ZIV kann. Ich verfüge über das logische System.«
    »Ich spreche nicht über seine Fähigkeiten. Er ist darauf fixiert, sich mit Ratten in einer Tretmühle zu befassen. Er ist ganz davon vereinnahmt. Ich rede darüber, was geschieht, wenn seine Sets in ZIV-Psychen eingefügt werden. In der zweiten, dritten oder vierten Generation. Wir wollen keine arbeitssüchtige Bevölkerung. Wir brauchen keine grauen kleinen Leute, die durchdrehen, wenn sie nicht unter Stress stehen. Wir wollen keine überdurchschnittliche Selbstmordrate, wenn es an Jobs mangelt und eine Wirtschaftsflaute eintritt. Wir reden über ZIV-Psychen, und das ist genau das Gebiet, auf dem er am schwächsten ist, und genau deshalb meine ich, sollte er es zehn oder zwanzig Jahre lang studieren, bevor er wirklich etwas anrichtet. Du weißt, wie es sich anfühlt. Laß dir von mir sagen, daß ich von innen etwas über die ZIV-Psyche weiß, außerdem über sechzig Jahre Erfahrung auf diesem Gebiet verfüge, und ich rechne damit, daß ein junger Designer diese Tatsache zu schätzen weiß.«
    »Ich respektiere das, Ser. Das versichere ich Ihnen. Das gilt auch für Justin. Aber seine Designs bereichern ein Psychoset um... um Spaß an der Arbeit. Nicht bloß um Leistungsfähigkeit. Die Designs, von denen Sie behaupten, daß sie Schwierigkeiten machen werden, sind ihr eigenes Belohnungsband. Es stimmt schon, Ser, daß ein Azi, wenn er ein ZIV-Kind hat und er es als ZIV unterrichtet, sich auf eine Interpretation aus der Sicht seines eigenen Psychosets stützt, um ihm etwas beizubringen. Ein Azi aber mit einem von Justins kleinen Programmen irgendwo in seinen Sets, selbst wenn er nie wie ich das Glück hatte, sozialisiert worden und ein Alpha zu sein und über einen lebenslangen Partner zu verfügen, wird daraus ein solches Gefühl von Sinnhaftigkeit beziehen, ein so starkes Gefühl von Sinnhaftigkeit, daß er über seinen Job nachdenkt und sich darin verbessert. Und stolz darauf ist, Ser. Vielleicht sind noch Probleme damit verbunden. Aber es geht Justin um die emotionale Ebene. Sie ist der Schlüssel zu den Logiksets selbst. Es ist eine sich selbst programmierende Wechselwirkung. Das zieht niemand in Betracht.«
    »Und es zieht einen ganzen Komplex grundlegender struktureller Probleme in synthetischen Psychosets nach sich. Reden wir hier einmal theoretisch. Du bist ein kompetenter Designer. Stellen wir uns mal richtig dumm. Sie haben das schon vor achtzig Jahren versucht.«
    »Ich bin damit vertraut.«
    »Sie haben die Psychosets ein wenig ausstaffiert, und das Ergebnis waren Neurosen. Zwanghafte Handlungen.«
    »Sie sagen selbst, er habe das vermieden.«
    »Und es ist selbst-programmierend, achtest du auf deine eigenen Worte?«
    »Ein Virusprogramm«, erklärte Grant. »Aber ein gutartiges.«
    »Das paßt zu einer solchen Art von Theorie. Ein Virusprogramm. Mein Gott! Wenn es sich selbst programmiert, habt ihr wirklich eine Art Virusprogramm entwickelt, und dann spielt ihr mit dem Leben von Menschen. Wenn's nicht der Fall ist, habt ihr das Problem einer verzögerten Wirkung, die sich in der zweiten oder dritten Generation plötzlich zeigen wird. Eine andere Art von Virusprogramm, wenn du so willst. Mich soll der Schlag treffen, wenn ich dafür Forschungsmittel verschwende. Ich habe ein Budget zu verwalten. Ihr zwei werdet aus dem Budget meiner Abteilung bezahlt, und ein Haufen Geld geht für euch drauf, ohne daß etwas dabei herauskommt, was solche Ausgaben rechtfertigt.«
    »Wir haben sie letztes Jahr gerechtfertigt.«
    »Und Warrick hat darunter zu leiden. Wollt ihr euch nicht darüber beschweren? Er kann einen solchen Ausstoß nicht mehr bewältigen. Er verkraftet es nicht. Psychisch verkraftet er es nicht. Was gedenkt ihr also zu tun? Es selbst tragen, während Justin in irgendwelchen Luftschlössern Sets entwirft, die nicht funktionieren können, und die ich ganz bestimmt nicht in ein armes Schwein von einem Tester einsetzen lassen werde? Nein!«
    »Ich werde die Arbeit erledigen. Geben Sie ihm die Freiheit! Laden Sie ihm nicht soviel auf! Nicht ganz soviel. Ser, geben Sie ihm eine Chance. Er muß sich auf Sie verlassen. Niemand sonst kann ihm helfen. Er ist gut. Sie wissen das.«
    »Und er ist auf dem besten Wege, sein Talent zu vergeuden.«
    »Was haben Sie am Anfang gemacht? Ihn unterrichtet, indem Sie seine Designs

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