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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Paul auch nicht. Sie hatten ihm eine begrenzte Anzahl von Stunden für einen Besuch zugestanden, und er konnte im Flugzeug schlafen, das genügte.
    Um 20.00 wurden Jim und Enny von zwei Kollegen abgelöst. Zu dieser Zeit diskutierten Jordan und Paul mit Justin über seine Ideen, kritisierten seine Strukturen, erklärten ihm, wo er Fehler machte, und brachten ihm mehr über soziologische Psychointegrationen bei, als er aus allen Büchern Yannis gelernt hatte.
    »O Gott«, sagte er in einer Pause gegen 04.00 am Morgen, als sie alle heiser waren und noch immer redeten. »Wenn wir uns beraten könnten... Wenn du dort wärst oder ich hier...«
    »Du bist vielen alten Wegen gefolgt«, erklärte Jordan, »aber ich würd's nicht als eine Sackgasse bezeichnen. Verstehst du, ich weiß es nicht, und ich kann's nicht oft genug betonen. Verzeih mir meine Arroganz. Ich glaube, die Sache ist es wert, weiterverfolgt zu werden, nicht, daß ich glaube, du wirst da ankommen, wo du hinwillst, aber ich bin einfach neugierig.«
    »Du bist mein Vater. Yanni sagt, ich sei verrückt.«
    »Dann war's Ari auch.«
    Er blickte Jordan scharf an. Und sein Magen zog sich zusammen, wenn er Jordan die Tote nur erwähnen hörte, ohne Groll.
    »Als ich andeutete, sie habe die Testergebnisse manipuliert«, erzählte Jordan, »sagte sie mir, es sei deine Prüfungsaufgabe gewesen, die sie gesichert habe. Ich dachte erst, das sei eine ihrer üblichen verlogenen Antworten. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, nachdem ich gesehen habe, was du daraus gemacht hast. Hat sie dir dabei geholfen?«
    »Nicht bei dem hier. Beim ersten ...« Bei ein paar, sagte er fast. Bis sie starb. Bis sie umgebracht wurde. Ermordet. Er schreckte vor der Erinnerung zurück. »Du hast mich damals nicht ernstgenommen.«
    »Mein Sohn, es war ziemlich gut für jemanden in deinem Alter. Ari hat offensichtlich etwas gesehen, was mir entgangen ist. Dasselbe trifft jetzt auf Yanni zu.«
    »Yanni?«
    »Er hat mir einen langen Brief geschrieben. Einen langen Brief. Er schrieb mir, woran du gearbeitet hast. Er hält dich für verrückt, aber er sagte, du seist auf etwas gestoßen, du hättest Integrationen in Tiefensets vorgenommen, die er sehen könne, und er habe sie durch die Computer der Soziologen laufen lassen und nichts herausbekommen können - unbestimmt, unzureichende Daten, ein zu weites Gebiet. Solche Sachen. Soziologen hassen es wie die Pest, wenn ihre Computer ihnen solche Antworten geben; du kannst dir vorstellen, wie nervös sie das macht.«
    Jordan begab sich mit dem Tee wieder an den Tisch und setzte sich. Justin ließ sich in den Sessel fallen und fröstelte vor zuwenig Schlaf, zu vielen Stunden des Redens. Er schaffte nicht mehr, als sich auf die verschränkten Arme zu stützen und zuzuhören.
    »Ariane Emory hat an der Ausarbeitung dieser soziologischen Programme mitgewirkt«, sagte Jordan. »Dasselbe gilt für mich, Olga Emory und James Carnath und ein Dutzend andere. Du hast ihnen zumindest etwas gegeben, das den Rahmen der von ihnen berücksichtigten Entwicklungsmöglichkeiten übersteigt, das der Computer beim Ermitteln von Durchschnittswerten nicht handhaben kann. Es ist so, wie ich sagte. Ich weiß nicht ist eine ziemlich beunruhigende Prognose - wenn sie von einer Maschine stammt, die über alle sozialen Muster verfügt. Ich glaube, die Soziologen sind weniger an dem interessiert, was du getan hast, als an der Tatsache, daß deine Designs keine Prognose zulassen: Die Computer der Soziologen sind sehr empfindlich für negative Trends. Sie sind zu dem Zweck programmiert, diese aufzudecken.«
    Das wußte er.
    »Und entweder führt der Einsatz deines Designs zu keinen negativen Trends, oder der Computer ist nicht darauf gestoßen. Er hat die Entwicklung über dreißig Generationen hinweg verfolgt und spuckt weiterhin Ich weiß es nicht aus. Vielleicht hat dich die Administration deshalb hierhergeschickt. Vielleicht ist Reseune auf einmal interessiert. Ich bin's jedenfalls. Sie müssen sich fragen, ob ich lügen, oder mich selbst belügen würde, weil ich dein Vater bin.«
    Justin machte den Mund auf und wagte nicht, etwas zu sagen. Jordan sagte auch nichts, sondern wartete auf ihn; sie mußten die Wachen berücksichtigen und die Wahrscheinlichkeit, daß ein Band mitlief, das der Sicherheitsdienst später studieren würde. Und möglicherweise auch die Administration.
    Deshalb sagte er nicht: Sie können mich nicht Erfolg haben lassen. Sie wollen nicht, daß ich ihr

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