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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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bist, wußten deine Feinde auch nichts über dich. Wenn du nach Novgorod kommst, werden sie es erfahren. Und von da an wirst du in echter Gefahr sein. Die meisten von ihnen werden vor Gericht gegen dich klagen und zu bekommen versuchen, was du besitzt, das ist die eine Art von Feinden; aber einige von ihnen werden versuchen, dich umzubringen, wenn sie eine Gelegenheit bekommen. Obwohl du noch ein kleines Mädchen bist. Solche Leute gibt's.«
    »Wer denn, Ser?« fragte Catlin.
    »Ein Mann namens Rocher zum Beispiel. Und ein paar vereinzelte Verrückte, deren Namen wir nicht wissen. Wir wünschten, wir wüßten sie. Wenn Ari nach Novgorod fliegt, wird sie einen Haufen Leibwächter vom Sicherheitsdienst bei sich haben. Bewaffnete Leibwächter. Sie können solche Dinge verhindern. Aber ihr zwei werdet aufpassen müssen, sehr genau aufpassen, und überlaßt um Gottes willen alle Aktionen den erwachsenen Leibwächtern. Ihr zwei sollt Ari nur abschirmen.«
    »Tragen wir auch Waffen, Ser?«
    »Ich glaube nicht, daß Novgorod dafür Verständnis hätte. Nein. Schirmt bloß Ari ab. Haltet eure Umgebung im Auge. Sorgt für ihre Sicherheit. Das genügt.«
    Ari atmete tief durch. »Und was soll ich tun?«
    »Du sprichst mit den Richtern. Du trittst vor das Gericht, beantwortest ihre Fragen, wann und wo du geboren wurdest, wie dein Name und deine Nummer lauten. Onkel Giraud wird dort sein. Giraud weiß, wie man sich mit ihnen auseinandersetzt.«
    Ihr wurde ganz kalt und klamm. »Ich will Giraud nicht! Ich will, daß du kommst.«
    »Liebling, Giraud ist ausgesprochen gut darin. Er wird ihnen alle Aufzeichnungen zeigen, und sie werden keine Schwierigkeiten haben, dir zu glauben. Sie werden vielleicht eine kleine Gewebeprobe nehmen. Es wird ein bißchen pieksen, wenn sie das tun, aber du bist ein tapferes Mädchen, das wird dir sicher nichts ausmachen. Du weißt, wozu das dient. Es ist ein Beweis dafür, daß du nicht lügst. Auf der Welt hat jeder schon Bilder von Ari Emory gesehen - in dieser Hinsicht wirst du keine Schwierigkeiten haben. Aber du wirst ganz bestimmt mit anderen Leuten zu tun haben. Außerhalb des Gerichts. Nachrichtenleuten. Reportern. Es wird viel auf dich zukommen. Aber du bist ein kleines Mädchen, und wenn sie gemein zu dir sind, wird Onkel Giraud schon wissen, wie er mit ihnen umgeht.«
    Sie hatte nie erwartet, daß es einmal nützlich sein könne, Onkel Giraud bei sich zu haben. Onkel Denys hatte recht, Giraud würde sehr viel besser darin sein.
    Wenn er nicht ihr wichtigster Feind war. Die Dinge wurden immer komplizierter.
    »Kommen Florian und Catlin auch bestimmt mit?«
    »Natürlich.«
    »Die Richter können sie mir nicht wegnehmen, oder?«
    »Liebling, die Rechtsprechung kann alles; aber sie werden dir nie wegnehmen, was dir gehört. Du mußt beweisen, daß du du bist, das ist das ganze Problem. Deshalb fliegst du da hin, und wenn du's nicht tust, ist es hier auch nicht sicherer.«
     
    So kam es, daß Ari schließlich in einem Ledersitz in der › Reseune Eins ‹ saß, der so groß war, daß sie mit den Füßen kaum den Boden berührte, und Florian und Catlin die beiden Plätze ihr gegenüber einnahmen, wo sie die Köpfe verdrehen mußten, um hinauszusehen, während Ari direkt am Fenster saß und unter ihnen das Hinterland betrachten konnte, so weit der Blick reichte.
    Sie würden in Novgorod auf dem dortigen Flughafen landen, aber vor der Landung die Stadt aus der Luft sehen: den Raumhafen, die Staatshalle und die Kais, an die die Kähne anlegten, die an Reseune vorbei über die Novaya Volga tuckerten. Sie würden die Swingert-Bucht und den Ozean sehen. Der Pilot erklärte ihnen ständig, wo sie waren und was sie gerade sahen, im Augenblick zum Beispiel das Große Westbecken, das auf den Landkarten ein brauner Fleck und aus der Luft eine braune Fläche mit einem See in der Mitte war. Sie konnte den Piloten etwas fragen, wenn sie einen Knopf an ihrem Sitz drückte.
    »Wir kommen jetzt auf die Höhe des Kaukash-Gebirgszuges auf der rechten Seite«, sagte der Pilot.
    Man hatte Ari vorhin ein paar Minuten nach vorn gehen lassen. Dort sah sie zwischen dem Piloten und dem Copiloten hinaus, als sie der Novaya Volga folgten.
    Der Pilot fragte sie, ob sie gern fliege. Sie sagte ja, und er erklärte ihr, wozu einige der vielen Schalter dienten, und zeigte ihr, wie das Flugzeug gesteuert wurde und was der Computer tat.
    Das war das Beste seit Tagen. Sie stellte ihm Florian und Catlin vor, bis Onkel Giraud sagte,

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