Geklont
und Tommy waren wirklich beeindruckt.
Sie waren sehr zufrieden mit ihren Geschenken. Ari holte sie aus ihrem Zimmer und zeigte den beiden nicht die anderen Sachen - es ist nicht nett, hätte Onkel Denys gesagt, mit dem anzugeben, was man gekauft hatte und was andere sich nicht leisten konnten.
Onkel Denys hatte recht. Er war eben schlau.
Tommy mochte seinen Pullover. Er sah gut darin aus.
Amy betrachtete die kleine Schachtel etwas skeptisch, als könne eine so kleine Schachtel kein hübsches Geschenk enthalten, bis sie sie öffnete.
»Das ist echtes Gold«, erklärte Ari ihr. Und Amys Gesicht hellte sich auf. Amy war kein hübsches Mädchen. Sie würde groß und dünn sein und ein langes Gesicht haben, und sie mußte mit einem Band behandelt werden, um nicht so krumm dazustehen, aber für einen Moment sah Amy hübsch aus. Und sie fühlte sich auch hübsch, vermutete Ari, das machte den Unterschied.
Sie wünschte, Amy hätte wie sie die Erlaubnis, sich schöne Sachen zu kaufen.
Dann hatte sie eine Idee.
Und sie machte sich eine Notiz, um Onkel Denys zu fragen, ob Amy nicht das Guppy-Projekt übernehmen könne. Sie wußte alles darüber und achtete sehr genau darauf, welche Tiere sich mit welchen paarten, und sie konnte gut rechnen.
Ari selbst hatte genug mit dem Füllen zu tun, und sie wollte dahin zurück, nur ein paar hübsche Fische in dem Aquarium in ihrem Schlafzimmer zu haben, und sich nicht mit den häßlichen beschäftigen zu müssen.
III
Justin ließ seine Taschen im Schlafzimmer fallen und warf sich mit dem Gesicht nach unten aufs Bett, bekam nichts mehr mit, bis er bemerkte, daß jemand eine Decke über ihn gebreitet hatte und ihn drängte, unter die Bettdecke zu kriechen. »Komm schon«, sagte Grants Stimme zu ihm. »Du frierst sonst. Bewege dich.«
Er wurde halb wach davon, rollte sich herüber und fand das Kissen, um es sich unter den Kopf zu ziehen.
»Anstrengenden Flug gehabt?« fragte Grant, der auf der Bettkante saß.
»Elende kleine Maschine; sie hatten einen höllischen Sturm über dem Thetys, und wir sind den Gewitterwolken eben noch ausgewichen und ganz schön durchgerüttelt worden.«
»Hungrig?«
»Gott, nein. Ich will bloß schlafen.« ,
Grant ließ ihn, schaltete das Licht aus und störte ihn nicht weiter.
Er erinnerte sich am Morgen schwach daran, als er aus der Küche Geräusche hörte. Er mußte feststellen, daß er noch angezogen und unrasiert war.
Und die Uhr stand auf 08.20.
»Gott«, murmelte er, warf die Decke zurück, wankte ins Bad und dann in die Küche.
Grant, in einem weißen Hemd und hellbeiger Hose, sah auf saloppe Weise elegant aus und trank am Küchentisch seinen Morgenkaffee.
Justin fuhr sich mit einer Hand durchs Haar und zerrte eine Tasse aus dem Schrank, ohne sie fallenzulassen. Grant goß sie ihm halb voll. »Ich kann mir selbst welchen machen«, protestierte er.
»Natürlich kannst du das«, sagte Grant, nachsichtig mit dem Unfähigen, und zog seinen Stuhl zurück. »Setz dich! Ich nehme doch nicht an, daß du heute arbeiten gehst. - Wie geht's Jordan?«
»Gut«, brummte er. »Gut. Wirklich.« Und er setzte sich und stützte die Ellbogen auf den Tisch, um sicher zu sein, wo die Tasse stand, wenn er etwas trinken wollte, denn seine Augen wollten nicht scharf sehen. »Er sieht großartig aus. Paul auch. Wir hatten eine lange Arbeitssitzung - das Übliche, zuviel geredet, zuwenig geschlafen. Ich war phantastisch.«
Er log nicht. Grants Augen flackerten und zeigten für einen Moment ehrliche und große Erleichterung. Grant hatte das Wort schon am Abend am Flughafen gehört, aber er schien es jetzt erst ernstzunehmen, so wie sie einander immer mißtrauen, jedes Wort in Zweifel ziehen mußten, wenn die kleinen Signale ausblieben, die bewiesen, daß die Dinge wirklich so waren, wie sie schienen.
Und dann warf Grant einen Blick auf die Uhr und zuckte zusammen. »Verflucht. Einer von uns muß wohl hingehen. Yanni ist in dieser Woche hinter Drückebergern her.«
»Ich geh hin«, sagte Justin.
»Was willst du denn heute da? Bleib hier! Ruh dich aus!«
Justin schüttelte den Kopf. »Ich muß einen Bericht einreichen.« Er kippt e in einem Schluck den restlichen Kaffee hinunter. »Gott. Du frühstückst erst einmal zu Ende. Ich werde dafür sorgen, daß die Unterlagen rechtzeitig da sind. Ich geh hin. Verständige Yanni, daß ich komme, ich muß nur die Faksimiles zusammensuchen, sie haben in der Dekontamination alles durcheinander
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