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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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zu nahe trete, aber du hast Reseune - und mir - einen großen Gefallen getan. Ich mißgönne dir wirklich nicht die Belohnung dafür.«
    »Zum Teufel!«
    Ari lachte unbeschwert und nahm noch einen Schluck Kaffee. »Lieber Jordie, ich weiß, daß du mich damit gern in den Hintergrund gerückt hättest, aber es ist nun einmal so, daß Gorodin zu mir gekommen ist, und ich werde dir alles, was du verlangst, auf einem Tablett servieren. Du wirst deine langerwartete Versetzung endlich bekommen, du und jeder in deinem Flügel, der nach Fargone gehen möchte, sobald das offizielle Ersuchen um eine militärische Zusammenarbeit über die Kanäle kommt.«
    »Was soll das heißen?« fragte Yanni Schwartz.
    »Ich sage nicht, daß es schlecht wäre«, fuhr Ari ganz offen fort und lächelte noch immer. »Ich bereite euch keine Überraschungen, Yanni - Jordan hat mir diese Überraschung bereitet. Ich glaube, alle sollten darüber nachdenken, ob sie es nun vorziehen, sich in die Grenzbereiche zu begeben, oder ob sie lieber weiterhin die Annehmlichkeiten von Reseune genießen - und, bei Gott, ich könnte mir einige vorstellen, die Schinken und frische Früchte vermissen würden. Aber die Möglichkeiten dort draußen sind es wert, darüber nachzudenken.« Noch ein langsamer und bedächtiger Schluck Kaffee, während sie Jordan wie eine Fechterin in die Augen sah. »Der Ausbildungsflügel hier wird natürlich fortbestehen. Es gibt einige von euch, die wir nicht versetzen können, das werdet ihr verstehen. Wir werden hier alles neu organisieren müssen, ziemlich wahrscheinlich sogar den ganzen Flügel replizieren...« Ein etwas breiteres Lächeln. Es war ein Scherz. Suli Schwartz wachte auf und blickte rasch in die Runde, um festzustellen, ob an dieser Stelle gelacht werden sollte. »Jordie, du wirst einige Vorschläge unterbreiten müssen.«
    »Natürlich«, sagte Jordan. »Aber ich bin mir sicher, daß du deine eigene Liste benutzen wirst.«
    Sie lachte, damit es höflich blieb. »Du weißt verdammt gut, daß ich das tun werde. Aber ich möchte deine Empfehlungen berücksichtigen, wo immer ich kann - schließlich darf ich doch annehmen, daß jeder auf deiner Liste versetzt werden will, und ich darf annehmen, daß du sie haben willst. Yanni, du wirst das mit Jordie absprechen.«
    Hinter den aufmerksamen Gesichtern verbarg sich zunehmend Wachsamkeit. Der junge Suli schien schließlich verstanden zu haben, was vor sich ging, hatte vielleicht zum ersten Mal in seinem Leben begriffen, was es bedeutete, bei familiären Anlässen in diesem Raum zu sitzen, und nicht bei den Jugendlichen am anderen Ende des Flurs. Niemand rührte sich, weder die Familienmitglieder, noch die Azis an den Tischen ringsum.
    Ein geräuschvolles Räuspern von Denys. »Nun«, sagte er, »nun, Ari, schließlich ...« Noch ein Räuspern. »Könnten wir vielleicht ein paar von diesen kleinen Keksen bekommen, die wir gestern abend hatten, hmmm?« Sehnsüchtig.
    »Ja, Ser«, sagte ein Diener nah an der Tür und schlüpfte hinaus, während Denys Zucker in seinen Kaffee löffelte.
    »Hm. Das ist wohl das Wichtigste in Reseune, was? Ari, Jordie, Yanni, wirklich, uns liegt doch allen dasselbe am Herzen, die Freiheit, unsere Arbeit zu tun. Wir hassen alle dieses administrative Durcheinander, wir alle. Das ist für uns eine solche Zeitverschwendung, und auf unseren Schreibtischen liegen viel wichtigere Dinge als ein Haufen kleiner regionaler Behörden, die sich in Novgorod andauernd streiten. Ich bin davon überzugt, daß es wichtig ist, ob Stationsverwalter in ihren eigenen Stationen Vorräte lagern können oder nicht, aber das ist einfach nicht die Art von Dingen, über die wir uns die Köpfe zerbrechen sollten - ich meine, die ganze Idee der Ämter war nie dafür gedacht, wertvolle Leute vollkommen von der Arbeit abzuhalten. Der Rat ist bestimmt keine große Unannehmlichkeit für Corain oder Chavez oder, weiß Gott, für Bogdanovitch, aber es bringt wirklich nicht viel, Gorodin an der kurzen Leine zu halten, und das Wissenschaftsamt, mein Gott, das ist wirklich eine Katastrophe - ich meine, wirklich, Ari, du verschwendest damit furchtbar viel Zeit und Energie ...«
    »Ich weiß nicht, warum«, sagte Jordan von seinem Ende des Tisches und hob gequält sein Weinglas, eine Rivalität, so alt wie ihr Dasein in Reseune, Witzeleien beim Essen. »Ari betrachtet doch das ganze verdammte Universum als ihre Provinz.«
    Ari lachte zum Schein. Alle waren erleichtert. Alle lachten, denn

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