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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Sera? - Während Ari immer noch ein unangenehmes Gefühl im Magen hatte und nachzudenken und gleichzeitig fröhlich zu wirken versuchte.
    »Florian«, sagte sie dann schließlich. »Catlin.«
    Zwei hundertprozentig aufmerksame Gesichter wandten sich ihr zu, offen wie Blumen dem Licht.
    »Was letzte Nacht angeht - wir sind alle wirklich noch ziemlich jung. Vielleicht ist es gut, wenn wir miteinander Erfahrungen machen, damit wir nicht zu sehr ins Fließen geraten, wenn wir's mit anderen Leuten machen, denn Leute können einen auf diese Weise bearbeiten. Aber wir sollten auf keinen Fall damit anfangen, uns gegenseitig zu bearbeiten, ohne es zu wollen, selbst wenn's Spaß macht, denn es schwächt bestimmt unsere Verteidigungsfähigkeit. Bei mir war das der Fall.«
    Sie sprach vor allem zu Catlin. Und Catlin erwiderte: »Das stimmt.« Mit ihrem sonderbaren Lachen, das man ebenso selten zu hören bekam, wie man ihr ehrliches Lächeln sah. »Man könnte sich das zunutze machen.«
    »Das könnte man bestimmt«, sagte Ari schließlich, inzwischen schon etwas beherrschter. Das Fließen ließ immer mehr nach, da sie nun wußte, wie sie vorzugehen hatte. »Aber es ist schwierig für ZIVs. Ich habe wirklich Probleme mit dem Fließen... wenn auch keine, mit denen ich nicht fertig werden kann. Ihr müßt euch daran gewöhnen, daß ich hin und wieder ein bißchen aufgekratzt bin; es dauert nicht lang, und es tut mir nicht weh, es gehört bei ZIVs nur zum Sex dazu, und ich weiß, daß ich mit euch nicht über meine psychologischen Probleme diskutieren sollte - aber jetzt habe ich sie durchschaut, ich habe mein Gleichgewicht gefunden. Es ist für einen ZIV überhaupt nichts Ungewöhnliches. Ihr wißt ein bißchen darüber. Ich kann euch noch sehr viel mehr erzählen. Vielleicht wollte ich das auch - nehmt mich nur als Beispiel, für den Anfang. Du bist nicht ans Fließen gewöhnt...« - mit einem unverwandten Blick auf Catlin - »jedenfalls nicht allzu sehr. Du hast das Richtige gemacht, als Florian verletzt wurde. Aber damit kennst du dich aus. Das hier ist ganz neu, es ist angenehm, und es ist etwas für Ältere. Wie Wein. Wenn es dir unangenehm ist, sagst du's Florian oder mir, in Ordnung«
    »In Ordnung«, erwiderte Catlin, ganz offen und sehr ernst. »Aber Florian hatte schon ein Band darüber, also kennt er sich doch damit aus. Wenn er von mir kein Nein hört, ist er einfach der Spezialist dafür, das reicht doch. Aber ich kann's auch lernen.«
    Verlaß dich auf Catlin. Ari wandte den Blick nicht von ihren Eiern, weil Cat sehr gut darin war, Gesichtsausdrücke zu deuten, und sie mußte fast lachen.
    Die Hormone spielten immer noch verrückt. Aber das Gehirn fing an, sich zu wehren.
    Das Gehirn mußte gewinnen, hatte Ari senior gesagt. Aber die kleine Drüse am Hirnstamm ist die Ursache einer Menge Schwierigkeiten. Es ist kein Zufall, daß sie so nah beieinanderliegen: Gott hat Sinn für Humor.
     
    VII
     
    »Wir erteilen die Erlaubnis, daß Will sich das Unterprogramm einverleiben darf«, erklärte Yanni. »Ich bin der Ansicht - und die Kommission auch -, daß er das in einem bestimmten Ausmaß schon getan hat, von dem Zeitpunkt an, da es zu wirken anfing. Das ist nicht überraschend, wenn man bedenkt, daß es die Werte von Tiefensets berührt... und ich bin einer Meinung mit der Kommission: Es ist der Beachtung wert.«
    Justin starrte auf die Kante von Yannis Schreibtisch. Ohne ihn scharf zu sehen. »Das meine ich auch«, sagte er schließlich.
    »Was denkst du darüber?«
    Er atmete durch, löste sich gewaltsam von den Schatten, die seine Gedanken verdunkelten, und sah Yanni ins Gesicht - nicht in die Augen. »Ich glaube, die Kommission hat recht. Ich hab's noch nicht unter diesem Gesichtspunkt betrachtet.«
    »Hm - wie siehst du denn das Problem?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Mein Gott, wach auf, mein Junge! Du denkst nicht, du weißt nichts, was, zum Teufel, ist mit dir los?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin müde, Yanni. Einfach nur müde.«
    Er wartete darauf, daß er platzte, Aber Yanni lehnte sich nur nach vorn auf seine Arme und gab ein schweres Seufzen von sich.
    »Geht's um Grant?«
    Justin blickte an die Wand.
    »Es tut mir wirklich leid«, sagte Yanni. »Junge, es ist nur für eine Zeit. Hör mal, willst du wissen, wann es soweit ist? Er wird seine Genehmigung bekommen. Es dauert noch etwas.«
    »Natürlich«, erwiderte Justin leise. »Natürlich. Es dauert immer noch etwas. Ich kenne das Spielchen. Ich hab's

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