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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dir eigentlich nicht erzählen. Ich verstoße damit gegen die Sicherheitsbestimmungen. Die Verteidigung ist gespalten. Es gibt eine Gruppierung, die dafür eintritt, daß Reseune verstaatlicht wird. Es ist eine neue Bewegung. Lus Gesundheit läßt nach. Allmählich versagt die Rejuvenilisierung. Er hat höchstens noch ein paar Jahre. Gorodin isoliert sich zunehmend vom Sekretariat in der Verteidigung. Es könnte sein, daß über seinen Sitz abgestimmt wird. Das ist seit dem Krieg nicht mehr vorgekommen. Eine Abstimmung unter den Militärs. Es gibt da den Leiter der Militärischen Forschungsabteilung, der dem Kopf des Geheimdienstes immer mehr den Rücken stärkt. Khalid. Vladislaw Khalid. Wenn du überhaupt vor etwas Angst haben solltest, Justin - dann vor diesem Namen. Es könnte sein, daß diese Gruppierung einen Zwischenfall inszeniert. Gorodins auch. Ein fingierter Zwischenfall würde es genausogut tun. Du bist in Gefahr. Grant noch mehr. Sie brauchen nichts weiter zu tun, als ihn am Flughafen festzunehmen und zu behaupten, daß er wichtige Dokumente bei sich hatte - Gott weiß was. Denys würde mich einen Kopf kürzer machen, wenn er wüßte, daß ich dir das erzähle. Ich wollte dich wirklich da raushalten, deine Arbeit nicht damit unterbrechen ... Grant kann im Moment noch keinen Reisepaß erhalten. Du schon. Das ist die Wahrheit. Erzähl's Grant - wenn es hilft. Aber um Gottes willen - sag's ihm irgendwo, wo ihr unter euch seid.«
    »Das heißt also, sie hören uns tatsächlich ab.«
    »Das weiß ich nicht. Ich kann's nur für diesen Raum sagen. Im Moment werden wir nicht auf gezeichnet.«
    »Du hast doch gesagt, wir ...«
    »Das sage ich immer noch. Wenn Gorodin die Wahl übersteht, zu der es unserer Ansicht nach kommen wird - wirst du sicherer sein. Wenn nicht - ist nichts mehr sicher. Wir werden unsere Mehrheit im Rat verlieren. Wenn es dazu kommt, werde ich nicht mehr darauf wetten, was überhaupt noch sicher sein wird. Wenn wir unseren Status als Administratives Territorium verlieren, wird es auch Planys treffen. Verstehst du mich?«
    »Ich verstehe schon.« Das alte Gefühl kehrte zurück. Das Spiel fing wieder von vorne an. Er hatte ein unangenehmes Gefühl im Magen. Und war ein wenig mit den Dingen versöhnt, so, wie sie waren. »Wenn du mir die Wahrheit sagst...«
    »Wenn ich die Wahrheit sage, solltest du besser aufwachen und auf dich aufpassen. Es kommen ein paar verteufelt harte Jahre auf dich zu, mein Junge. Das kannst du mir glauben. Lu wird bald sterben. Auf seinen Posten wird man berufen. Lu könnte zurücktreten, aber das wäre nicht gut. Wer immer an seine Stelle tritt, kann einen neuen Minister berufen. Lu ruiniert seine Gesundheit, indem er weitermacht und sich in der Art von Nahkampf zu üben versucht, in der er so verdammt gut ist. Gorodin ist zu oft im All. Zu isoliert von seiner Kommandostruktur. Lu versucht Gorodin zu helfen, damit er den Sturm übersteht - aber Lus Möglichkeiten, politische Schuldner auszuzahlen, werden immer geringer, je mehr er an die Wand gedrückt wird. Er muß zwischen den unterschiedlichen Gruppierungen innerhalb seiner Fraktion für Ausgleich sorgen. Die Frage ist wie lang kann er am Leben bleiben - in beiderlei Hinsicht?«
     
    VIII
     
    Das Füllen drehte noch einmal seine Runde durch das Gehege vor der Scheune, blähte seine Nüstern und schnaubte, und Ari sah ihm zu, beobachtete Florian, der so sicher und elegant auf seinem Rücken saß.
    Neben ihr sah Catlin mit verschränkten Armen zu. Andy auch und eine Menge AG-Personal. Sie alle sahen Florian und das Füllen nicht zum ersten Mal bei der Arbeit, aber es war das erste Mal, daß das AG-Personal und die Administration Ari einen Versuch wagen lassen würden. Onkel Denys war dabei - Onkel Giraud dagegen war in Novgorod, wo er sich in diesen Tagen die meiste Zeit aufhielt: Es fand eine Abstimmung statt. Ein Mann namens Khalid trat gegen Gorodin von der Verteidigung an, und in Reseune waren alle darüber beunruhigt. Ari auch, denn was sie über Khalid gehört hatte, lief darauf hinaus, daß es zu einer weiteren Auseinandersetzung vor Gericht kommen würde, wenn er tat, was er androhte. Aber eine Abstimmung dauerte etliche Monate, bis aus allen Winkeln des Weltraums die Ergebnisse eintrafen, und Onkel Denys nahm sich neben seiner Arbeit etwas Zeit, um zur Scheune hinunterzukommen:  Er hatte darauf bestanden, für den Fall, daß sie sich etwas brach, dabeizusein, um diesmal die Ambulanz selbst zu

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