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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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arbeitet auch für die Verteidigung.«
    Grants Gesicht wurde ausdruckslos. Dann verriet es seinen Schock.
    »Ich glaube, das sollten wir nicht über den Automatischen Haushälter durchgeben. Wir sollten zu ihm gehen.«
    »Kannst du mir verraten, wie wir um diese Zeit einen Termin bei ihm kriegen sollen? Er wird uns nicht mal reinlassen.«
    »Dann beim Sicherheitsdienst«, sagte Grant nach kurzer Überlegung. »Wir bitten ihn, sich mit uns beim Sicherheitsdienst zu treffen.« »Ich weiß eure Sorge zu schätzen«, sagte Denys auf der anderen Seite des Schreibtischs, während sie in dem Verhörzimmer in zwei harten Stühlen saßen und Seely an der Wand stand.
    Justin erinnerte sich an diesen Raum - nur zu gut. »Ser, ich ... ich würde nicht sagen, daß das eine irrationale Furcht ist. Befiehl ihm, keine Anrufe von der Basis anzunehmen.«
    »Wir können darauf verzichten, daß irgendwelche Schritte gegen die Verteidigung aufgezeichnet werden«, erwiderte Denys. »Erst das - könnte unliebsam Aufmerksamkeit auf deinen Vater lenken. Vielleicht bist du ein Schwarzseher, weil...«
    »Khalid hat Gründe, sich einen Zwischenfall zu wünschen, Ser. Und mein Vater sitzt dort draußen ohne Bewachung. Sie können ihm praktisch alles erzählen. Oder nicht?«
    Denys zog die Stirn kraus, legte die Fingerspitzen aneinander, verschränkte dann die Hände. »Seely. Kümmere dich drum! Sofort!«
    Grant erhob sich von seinem Stuhl und folgte Seely mit Blicken. Dann erst kam Justin ein Gedanke; und er stand auf und sah sich zwei bewaffneten Wachen in der Tür gegenüber.
    »Wo geht er hin?« fragte er und blickte sich zu Denys um. »Das war keine Instruktion. Wo geht er hin?«
    »Entspann dich«, sagte Denys. »Entspann dich, mein Junge! Setz dich! Setzt euch beide! Es gibt Pläne für unvorhergesehene Ereignisse. Ihr seid nicht die ersten, die an solche Eventualitäten denken. Seely weiß ganz genau, was ich meine.«
    »Was für unvorhergesehene Ereignisse?«
    »Mein Gott, wir werden deinem Vater ganz bestimmt nichts tun. Setz dich! Bitte! Du hast heute abend eine blühende Phantasie.«
    »Wo geht er hin?«
    »Er geht bloß nach vorne an den Schreibtisch, und sie werden einen Code übermitteln, den du nicht kennen mußt und der das Planys-Labor lediglich auffordert, von jetzt an äußerst wachsam zu sein. Das heißt, der Reseuner Sicherheitsdienst traut niemandem, der ihm nicht angehört. Und niemand kommt dort rein oder raus, der nicht dazugehört. Wir werden einfach behaupten, daß es im Labor einen Unfall gegeben hat. Ganz einfach. Jordan unterliegt in Planys den höchsten Sicherheitsvorkehrungen - ihr könnt euch darauf verlassen, daß kein Anruf zu ihm durchkommt, bis auf unsere. Setzt euch!«
    Justin setzte sich, und Grant tat dasselbe.
    »Na, also«, seufzte Denys. »Danke. Ich schätze dein Maß an Paranoia, Justin. Sie geht schnell mit dir durch, weiß Gott. Aber ich habe etwas übrig für empfindliche Nerven. Ein Gefühl dafür, wenn ein Sturm losbricht. Seely zum Beispiel - er braucht die Wetterwarnungen nicht. Ist das nicht seltsam - daß derlei bei einem so rationalen Verstand vorkommt? - Was hältst du von ihr?«
    Ein Angriff aus einer unerwarteten Richtung. Justin blinzelte, war sofort auf der Hut - und schon das war eine Reaktion, die er vermeiden wollte. »Von Ari? Sie war brillant. Was soll man sonst zu ihr sagen?«
    »Ich habe ein wenig Stolz in sie investiert«, sagte Denys. »Weißt du, dieses kleine Biest hat in weniger als einem Monat ihre Psycho-Werte um sechs Punkte verbessert, als sie draufgekommen ist, daß es nötig war. Genau das habe ich dem Ausschuß gesagt. Und dort würde man mir nicht glauben, wenn sie hinterherhinkte. Verzeiht mir. Ich bin auch schrecklich nervös, solang sie nicht wohlbehalten wieder hier ist, in unserem Bereich.«
    »Ich auch. Ehrlich.«
    »Das glaube ich. Wirklich. Ich kann euch sagen, daß unsere Besorgnis um deinen Vater während dieser Reise unter ganz anderen Vorzeichen stand. Ich habe gesagt, ich würde euch darüber in Kenntnis setzen - wenn Ari erfährt, auf welche Weise ihre Vorgängerin ums Leben gekommen ist.«
    »Du hast es ihr also gesagt.«
    Denys biß sich in die Lippe und betrachtete seine  Handflächen. »Nicht alles. Noch nicht.« Er blickte auf. »Andererseits - habe ich während dieses ersten Interviews geschwitzt. An einer Stelle war ich mir sicher, daß Ari sagen würde - auf die Frage, warum die erste Ari denn keine besseren Vorkehrungen getroffen hat, um die

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