Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
Florian bestanden hatte ... Grant würde anfangs etwas besorgt aussehen, sofort merken, daß etwas nicht stimmte, und sich vor Schreck immer mehr nach innen wenden, weil ihm nichts anderes zu tun blieb in einer Situation, in der er nichts gewinnen konnte, außer zu hoffen, daß er zu seinem Partner durchkommen und sein Partner nicht schon in Haft sein würde.
    Florian hatte sich geweigert, all das zur Kenntnis zu nehmen: Es tut mir leid, Ser; ich muß mich hier an die Vorschriften halten. Ich werde ihn so schnell durchbringen, wie ich kann.
    Ohne zu wissen, was ihm bevorstand, ohne zu wissen, was mit seinem Partner passiert sein mochte, mußte er darauf warten, seinem Partner zu berichten ...
    Gott, zu berichten, daß er sich in Aris Stockwerk begeben mußte. Daß er sich mit einer Psychosonde verhören lassen mußte. Daß er dabei nichts zu befürchten hatte - was Justin ihm bestätigen würde, weil er es selbst gerade hinter sich hatte.
    Er fand es bemerkenswert, daß er diesen Alptraum durchstehen und einfach dasitzen und die kleine Gruppe der Wachen beobachten konnte, den beiden Kindern, die sich unterhielten, und den alltäglichen Geräuschen aus der Gepäckabteilung lauschten, die darauf hindeuteten, daß man da hinten wahrscheinlich damit beschäftigt war, das Gepäck auf Tischen aufzureihen, wo der Reseuner Sicherheitsdienst es durchgehen und Stück für Stück überprüfen würde, in diesem Fall nicht so oberflächlich, vermutete Justin. Die Durchsuchung würde sich bis zu den Nähten an der Tasche, die das Rasierzeug enthielt, und dem Inhalt der undurchsichtigen Flaschen erstrecken.
    Er war daran gewöhnt, für die Überprüfungen des Sicherheitsdienstes zu packen. Kein Futter, alles in durchsichtigen Flaschen und Tüten, so wenig Kleidung wie möglich, Dokumente nur in der Aktentasche und nur lose Blätter, damit sie in die Scanner geschoben werden konnten.
    Dazu zog man einen Pullover an. Hemden wurden bei der Leibesvisitation immer zerknittert, und der Sicherheitsdienst wurde bei doppelten Nähten und Kragen stets mißtrauisch.
    Er streckte die Beine von sich weg, lehnte sich zurück und versuchte sich zu entspannen, wobei er die alte Panik spürte, während die Minuten verstrichen wie Stunden.
    Natürlich ist alles in Ordnung, Grant. Ich hin mir sicher, daß an mir keiner rumgepfuscht hat.
    Zum Teufel!
    Aber was bleibt uns sonst? Was können wir sonst tun, außer zu hoffen, daß Aris Reinkarnation nicht ihrem Weg folgt?
    Verdammt, wenn sie diese Notizen hat, dann weiß sie, was ihre Vorgängerin mit mir vorhatte. Sie kann es ändern - oder sie kann es so zu Ende bringen, wie es die erste Ari getan hätte, mich zu dem machen, was die erste Ari geplant hat. Was immer das sein mag. Ich dachte einmal, das wäre vielleicht das Beste gewesen - wenn Ari weitergelebt hätte. Falls es je ein Design gab. Jetzt ist es mir zu unheimlich. Jetzt ist es nicht mehr das, was Ari mir gegeben hätte. Jetzt bin ich der Erwachsene. Ich habe meine eigene Arbeit, meinen eigenen Tagesablauf...
    Und Grant, mein Gott, Grant - in was habe ich ihn da hineingezogen? Was kann ich tun?
    Die Türen öffneten sich, und Grant kam heraus, trug seine Aktentasche selbst, während Florian ihm mit dem Gepäck folgte.
    »Zum Bus, Ser«, sagte Florian und deutete auf die Türen, während Justin aufstand und zu ihnen hinüberging. Ihre Wege überschnitten sich auf dem Weg dorthin.
    »Was bin ich froh, dich zu sehen«, sagte Grant. Er hatte diesen leicht schläfrigen Blick, der mit Interkontinentalflügen und einer Zeitverschiebung von mehreren Stunden einherging. Justin legte einen Arm um ihn und klopfte ihm auf die Schulter, als sie gingen.
    »Wie war die Reise?«
    »Oh, nachdem wir gelandet waren, war alles gut. Jordan und Paul geht's prima. Ich habe die Zeit wirklich genossen. Wir haben bloß geredet, die ganze Zeit geredet...« Hinter ihnen öffneten sich Türen, und Grants Aufmerksamkeit wurde sofort abgelenkt, er blickte zurück und vergaß, was er hatte sagen wollen. »Ich ...«
    Die Türen vor ihnen öffneten sich automatisch, erst die inneren und dann die anderen auf den Säulengang hinaus, wo der Bus wartete.
    »Sind wir sicher?« fragte Grant.
    »Ari hat keinen Zweifel daran«, erwiderte Justin und hielt eine Hand auf Grants Rücken, um ihn am Innehalten zu hindern. Florian hob das Gepäck gleich auf das Deck des Busses und stieg danach ein, bevor er den Fahrer mit scharfer Stimme anwies, den Motor zu starten, als Grant aufs Deck

Weitere Kostenlose Bücher