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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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trat und Justin ihm auf den Stufen folgte.
    »Wir haben noch zehn Fahrgäste«, wandte der Fahrer ein.
    »Wir haben Vorrang«, erklärte Florian. »Steigen Sie ein, Ser!«
    Justin wurde eine Stufe höher geschoben, als Grant sich vorbeidrängte und Florian die Tür selbst schloß.
    Der Fahrer startete den Motor und brachte sie in Bewegung.
    »Sie können die anderen hinterher abholen«, sagte Florian, der neben dem Fahrer stand, während Grant auf der erstbesten Bank Platz nahm und Justin sich neben ihn setzte.
    »Was machen wir?« fragte Grant ruhig und gefaßt.
    »Nichts Dramatisches«, sagte Justin und nahm Grants Hand, um die Finger zweimal an die Stelle zu pressen, wo er den Puls spürte. Nur um sich zu vergewissern. Er spürte, wie Grant sich daraufhin ein wenig entspannte.
    Florian kam zurück und nahm ihnen gegenüber Platz. »Catlin wird den Aufzug für uns freihalten«, sagte er. »Der Haussicherheitsdienst an den Türen wird nur etwas verdutzt sein, wenn der Bus ohne den Rest der Passagiere ankommt. Wir haben nichts zu befürchten. Sie werden sich wahrscheinlich an den Fahrer wenden, um zu erfahren, was los ist, und wir gehen einfach an ihnen vorbei - wir lassen uns damit nichts zuschulden kommen, Ser, wir können bloß keine Kompetenzstreitigkeiten oder einen Krach um die Volljährigkeit gebrauchen. Wenn wir auf gehalten werden, ist das auch kein Problem, seien Sie ganz unbesorgt, werden Sie nicht nervös, wir kommen ganz glatt durch, wenn Sie einfach mir das Reden überlassen und bereit sind, meinem Wink zu gehorchen. Im Idealfall marschieren wir einfach durch die Türen bis zum Aufzug - Catlin und ich haben die Erwachsenen vom Sicherheitsdienst schon oft reingelegt.«
    »Auf dem Weg kommen wir in den Wohnbereich von Flügel Eins«, bemerkte Grant ruhig.
    »Da wollen wir hin«, sagte Justin. »Es ist eine kleine Auseinandersetzung über die Abgrenzung im Gange. Ari hat das Ganze übers Haussystem koordiniert, damit wir nicht bei Giraud landen.«
    »Danach habe ich keine Sehnsucht«, sagte Grant und gab einen zittrigen kleinen Seufzer von sich. Justin tätschelte sein Knie.
    »Eine wenig erfreuliche Heimkehr. Es tut mir unheimlich leid.«
    »Das macht nichts«, murmelte Grant so niedergeschlagen, wie Justin ihn so manches Mal erlebt hatte. Er nahm seine Hand, drückte sie fest, und Grant sank einfach mit einem Seufzer in den Sitz zurück, während der Bus den Hügel emporklomm.
    Florian empfing etwas über den Hörer in seinem linken Ohr. Er zog die Stirn ein wenig kraus, dann hob er die Brauen. »Ah.« Ein unvermitteltes Zwinkern und ein Grinsen. »Der Sicherheitsdienst hat sich beschwert, daß der Bus weggefahren ist. Der Haussicherheitsdienst hat nur durchgegeben, daß die Sera darum gebeten hat; Ser Denys hat sich gerade ins System eingeschaltet, um zu bestätigen, daß die Sera berechtigt ist, Grant in ihre Obhut zu nehmen. Wir werden ganz leicht durchkommen.«
    »Wir sind wirklich in Schwierigkeiten, was?« fragte Grant.
    »Ziemlich«, erwiderte Justin. »Hattest du in Planys Ärger?«
    »Nein. Überhaupt nicht.«
    »Gut«, sagte Justin, und weil sie sich in Hörweite des Azi-Fahrers befanden, versuchte er nicht auf den Blick zu antworten, den Grant ihm zuwarf.
     
    Die Aufzugstüren öffneten sich in die große, kahle Ausdehnung von Aris Eingangsflur, in der bereits das Gepäck stand - wofür Catlin und Florian gesorgt hatten, und Florian sprach ruhig in die leere Luft, um Ari zu informieren, daß sie auf ihrem Stockwerk waren.
    Am Ende des Flurs öffnete sich für sie die Apartmenttür.
    Und Justin tastete mit der Hand nach Grants Arm, als sie losgingen. »Wir haben ein bißchen Ärger gehabt«, erklärte Justin in der Sicherheit von Aris privatem Flur. »Giraud ist uns im Nacken. Wir sind uns fast sicher, daß sie etwas gegen dich im Schilde führten. Deshalb haben wir mit Ari eine Abmachung getroffen.«
    »Was ... was für eine Abmachung?«
    Er drückte fester, einmal, zweimal. »Dich mit einer Psychosonde untersuchen zu lassen. Du brauchst keine Angst davor zu haben, das schwöre ich dir.«
    »Gilt für dich dieselbe Vereinbarung?« fragte Grant.  Besorgt. Schrecklich besorgt. Nicht: Versprichst du mir, daß ich keine Angst davor zu haben brauche? Aber: Bist du in Ordnung?
    Justin drehte Grant um und schlang seine Arme um ihn, eine kurze, heftige Umarmung. »Mach dir keine Sorgen, Grant. Sie ist unser Kind, in Ordnung? Keine Spielchen, kein Ärger, sie stellt sich nur auf unsere Seite, das

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