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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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hat sie geweint. Und dann weinte ich auch, aber nicht weil sie mich geschlagen hat, sondern weil... weil ich wußte, daß ich nicht das bin, was sie haben wollte.« Amy blickte zum Himmel auf. Im Sonnenlicht glitzerten Tränen. »Nun ja, Mama nimmt an, daß ich gehen werde, sobald ich kann, und das möchte sie nicht. Wir haben uns schließlich darüber unterhalten. Sie ist diejenige, die Angst vor dir hat. Sie versteht mich nicht, und sie meint, sie müßte dir vorwerfen, daß ich keine Kindheit gehabt habe. Das sagt sie jedenfalls. Du hattest nie eine Chance, ein Kind zu sein. Ich weiß nicht, ich denke schon, daß ich eine Kindheit gehabt habe. Wir hatten viel Spaß miteinander. Von all dem weiß Mama ja nichts. Aber ich mag das nicht mehr. Ich habe keine Lust mehr auf kleine Spielchen, Ari, du weißt wohl, was ich meine. Ich habe Stef Dietrich satt. Ich hab's satt, mich mit Mama zu streiten. Ich hab's satt, zum Unterricht zu gehen und mit Windy Peterson Ratespielchen zu machen, mit diesen nämlichen Fangfragen und komischen Regeln. Ich glaube, Maddy geht's genauso.«
    »Kannst du mit Sam arbeiten?«
    »Gott, er ist doch ein solcher Schwachkopf - aber das ist nicht nett, was? Ich begreife nicht, was er an ihr findet.«
    »Wisch ihm bloß keins aus, Amy.«
    »Das werde ich nicht. Ich hab die Nase voll von all dem. Weißt du, was ich will? Ich will genau das, was du mit Florian hast. Keinen Krach. Keine kleinlichen Streitereien. Keine Eifersucht. Sobald ich mir das leisten kann ...«
    »Wenn du mein Angebot annehmen willst, könnte ich mir vorstellen, daß du mit einem Assistenten noch viel leistungsfähiger wärst. Ich habe das Gefühl, du wärst völlig frustriert mit etwas anderem als einem Alpha, und von denen sind wahrscheinlich nur eine Handvoll noch nicht unter Vertrag. Ich werde dir ein Printout mit den Nummern geben, die mir vorliegen. Im Grünen Barackenkomplex findest du wahrscheinlich am ehesten welche. Das heißt jemanden, der mehr wie Catlin ist, aber trotzdem: Du könntest das hinbekommen.«
    Amy starrte sie bloß an. Und wurde ein wenig rot.
    »Eines Tages wirst du selbst eine Flügelaufseherin sein«, sagte Ari. »Das habe ich mit dir vor. Eines Tages werde ich Reseune leiten, und das nehme ich jetzt nicht einfach so an, sondern wir schmieden langfristige Pläne. Ich möchte, daß du die Art von Unterstützung bekommst, die du brauchen wirst; ich möchte, daß du jemanden hast, der dich beschützen und gleichzeitig Arbeiten erledigen kann, für die du zu beschäftigt bist, und in deinem Fall wäre es unbedingt notwendig, daß es ein Mann und daß er klug ist. Einer anderen Frau würdest du den Hals umdrehen. Habe ich dich durchschaut?«
    Amy lachte plötzlich und errötete noch mehr. »Ich weiß nicht. - Ich brauche Zeit, um darüber nachzudenken.«
    »Sicher. Du hast fünf Minuten.«
    »Das ist nicht fair, Ari.«
    »Es ist genauso wie damals im Keller. Ich brauche meine Freunde jetzt, und in erster Linie brauche ich dich. Es ist echte Gefahr im Verzug - und wenn ich das Ziel bin, könnte es dich auch treffen.«
    Amy biß sich auf die Lippe. »Das ist mir egal. Wirklich. Ich habe nur Angst vor dem Krach, den Mama deswegen machen wird. Weißt du, was ich glaube? Sie möchte mich an sich binden. Sie sieht, daß du mehr Einfluß auf mich hast als sie, und sie hatte immer vor, mich im Ausbildungsflügel unterzubringen, ganz gleich, ob ich für andere Dinge besser geeignet bin.«
    »Zum Teufel, sieh mich an! Meinst du, ein PR müßte erst lang überlegen, wer er ist?«
    »Das weiß ich doch. Aber deine ... deine Vorgängerin ist nicht da und sieht dich am Frühstückstisch böse an.«
    »Wessen Leben lebst du? Deines oder ihres?«
    Amy nickte schließlich. »Oder meines oder deins? Ich will meins leben, Ari. Ich möchte nicht, daß du mich unterstützt. Wenn's ein echter Job ist, wenn ich mein eigenes Geld verdiene, bin ich dabei.«
    »Abgemacht.«
    »Abgemacht«, sagte Amy.
    »Dann holen wir uns jetzt Maddy. Und dann Sam. Und Tommy.«
    »'Stasi ist in Ordnung«, meinte Amy. »Ich habe nichts gegen sie. Aber Stef Dietrich kann sich zum Teufel scheren, wenn's nach mir geht.«
    »Stef gehört nicht zu meinem Team«, beruhigte sie Ari. »Er ist ganz nett, aber er macht immer Schwierigkeiten, und ich brauche ihn nicht.« Sie streckte sich in den Steigbügeln, sackte wieder in den Sattel und fuhr fort: »Wir holen uns Maddy, Sam und Tommy. Gegen 'Stasi habe ich nichts einzuwenden. Aber alle kommen genau in

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