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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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keiner Hinsicht.
    »Nein«, antwortete er. »Dazu besteht, was mich angeht, kein Anlaß.«
    Hörst du zu, Ari?
    Hörst du, was ich sage?
     
    XI
     
    »Eine Mitteilung«, sagte der Automatische Haushälter und riß Ari und Florian aus dem Schlaf.
    »Privatcode, Basis Drei.«
    Giraud.
    Giraud war in Novgorod. Oder zumindest dort gewesen, als sie sich schlafen legte.
    »Verdammt«, sagte sie, rollte aus dem Bett und suchte nach ihren Pantoffeln und ihrem Bademantel.
    »Soll ich aufstehen, Sera?«
    »Geh wieder schlafen«, erwiderte sie. »Es ist bloß Giraud an der Antenne. Mit etwas anderem habe ich nicht gerechnet. Allenfalls mit einem Anruf von Denys ...«
    Sie fand einen der Pantoffeln und den anderen, als sie ihre Arme in die Ärmel steckte, ertastete die Schärpen und schlug sie um. »Ein bißchen Licht«, sagte sie. »Los, Haushälter! Acht Sekunden. Mach's im Flur an!«
    In dem Zimmer wurde es hell genug, daß sie ihren Weg zur Tür erkennen konnte, während Florian, wie sie mit einem Blick über die Schulter bemerkte, die Decke über den Kopf zog und sich in den Kissen vergrub. Acht Sekunden. Sie öffnete die Tür nach draußen, blinzelte im helleren Licht und rieb sich die Augen, während das Licht hinter ihr schwächer wurde.
    Sie schloß die Tür und sah Catlin im Nachthemd und mit offenem Haar im Flur. »Zurück ins Bett!« befahl Ari. »Es ist nur Giraud.«
    Catlin verschwand.
    Ari wünschte sich etwas Warmes zum Trinken. Aber sie wollte keinen von beiden aus dem Bett holen: Sie hatten selbst bis zur Erschöpfung gearbeitet, um Justins Kram zu packen und nach oben zu schaffen, ehe der Rest vom Haussicherheitsdienst Justins Habseligkeiten oder Notizen in die Hände bekommen konnte, und das Nötigste durch den Scanner zu schicken, damit Justin und Grant eine Auswahl an Kleidungsstücken, das Wichtigste fürs Frühstück und ihre Arbeitsunterlagen wieder in den Händen hatten - wonach Justin, nahm sie zumindest an, sehr viel glücklicher sein würde.
    Giraud dagegen mit Sicherheit nicht.
    Sie ging in ihr Büro, hockte sich auf ihren Stuhl und sagte: »Ich bin dran, Haushälter. Ich bin allein.«
    »Eine Mitteilung, Basis Drei an Basis Eins. Ari, hier ist Giraud.«
    Schon gut, schon gut. Wer auch sonst?
    »Abban fliegt mit diesem Band zu euch runter und fliegt heute abend gleich wieder zurück. Er wird zu dem Zeitpunkt, wenn das System dich aufgeweckt hat, wahrscheinlich schon wieder auf dem Weg zum Flughafen sein. Ich kann die Zeit nicht abzweigen. Er auch nicht. Aber ich nehme an, du weißt, worüber ich mich aufgeregt habe.«
    Darf ich dreimal raten, Onkel Giraud? Geht's darum?
    Oder ist dir das Neueste über deine Nichte zu Ohren gekommen?
    »Ich bin schrecklich besorgt, Ari. Ich habe mehrere Anläufe gemacht, um diese Mitteilung aufzunehmen. Beim ersten Mal war ich nicht sehr freundlich. Aber ich denke, ich kann wenigstens deine Beweggründe begreifen.
    Ich werde dich nicht anschreien. Hast du das nicht immer gesagt: Wenn du mich anschreist, Onkel Giraud, dann höre ich einfach nicht zu.
    Dafür sind wir beide zu alt, und diese Sache ist zu wichtig, als daß man seine Gefühle mit einem durchgehen lassen sollte. Also bitte, hör dir all das bis zum Schluß an! Es wird im System gleich wieder gelöscht, es sei denn, du sicherst und kopierst es - wogegen ich nichts habe. Wenn du's tust, überlasse ich es deiner Diskretion, es im Archiv abzuspeichern, aber ich rate dir aus Gründen, die du dir denken kannst, das Gegenteil. Diese Mitteilung ist nur über die Basis Eins abrufbar. Nur wenn ich mich furchtbar irre, stellt das nicht sicher, daß du außer mir der einzige mögliche Empfänger bist.
    Es ist wieder ein Bombenanschlag verübt worden. Du hast vielleicht davon gehört.«
    Verdammt. Nein.
    »In einem großen Restaurant. Fünf Tote, neunzehn Verletzte. Neujahrsbummler. Damit haben wir es zu tun. Mit Wahnsinnigen, Ari. Menschen, denen es egal ist, wer ihnen zum Opfer fällt.
    Erlaube mir, das Punkt für Punkt durchzugehen, so logisch, wie ich kann, um dir die Gründe zu verdeutlichen, warum es nicht ratsam war, was du mit dem jungen Warrick gemacht hast.
    Ich habe dir von vornherein abgeraten, nach Novgorod zu kommen. Ich habe einen Presserummel vorhergesehen, der durchaus zu weiteren Attentaten führen konnte, und die Öffentlichkeit ist verdammt gereizt - man findet sich zwar damit ab, wenn man überlebt hat, sucht aber nach einem Verantwortlichen, und ich mochte nicht, daß an dir das Blut klebt,

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