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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Mann namens McCabe, der für die Wartung der Luftanlagen zuständig ist, und er hat unmittelbare Verbindungen zu Mikhail Corains Büro. Ich schicke sämtliche Berichte an die Basis Eins ...«
    Du hättest alle sicherheitsrelevanten Berichte ins Haussystem einspeisen müssen, Onkel Giraud. Außerdem ist mir das völlig neu. Wieviel hast du sonst noch zurückgehalten?
    »... zusammen mit all unseren aktuellen Akten, die die Sicherheit in Planys betreffen. Es ist ein enormes Informationspaket. Es genügt zu sagen, ganz ehrlich, daß Warrick ein altes Muster wiederholt. Du wirst in dem Material ein Transkript eines Treffens zwischen Warrick und dem Verteidigungsminister Lu finden, damals in Gorodins Amtszeit, ein streng geheimes Transkript, das bei den Verhören nie zur Sprache kam. Kurz vor dem Tod deiner Vorgängerin verhandelte Warrick um seine Versetzung nach Fargone, und alles andere hängt damit zusammen. Warrick wurde bei seiner Intrige ertappt. Die Sache flog auf. Alles ging in Rauch auf. Ari erwischte ihn dabei, wie er mit Corain verhandelte, und ich kann mir vorstellen, daß Ari ihm erzählte, was wirklich mit seinem Sohn vor sich ging.
    Jordan Warrick hat das Band gesehen. Dafür verbürge ich mich. Was er mit seinen beruflichen Fähigkeiten genau daraus geschlossen  hat, mit dem, was er über seinen Sohn weiß, kann ich nicht sagen - aber ich weiß, du weißt, der junge Warrick weiß, und ich bin mir verdammt sicher, auch Jordan Warrick weiß - daß es mehr als sexuelle Gymnastik und mehr als eine bloße Erpressung war. Er wußte zu diesem Zeitpunkt, daß erstens: Denys und ich verhindert hätten, daß er seinen Sohn wieder in die Hände bekam, um mit ihm zu arbeiten, und daß zweitens: Ari ihn in einer Anzahl von Sitzungen bearbeitet hatte, die er nicht schätzen konnte. Zu welchem Schluß würdest du an Jordan Warricks Stelle kommen?«
    Mein Gott, Giraud.
    »Jordan Warrick ist sich durchaus deiner Verbindung mit seinem Sohn bewußt. Wir haben ihn sehr genau überwacht, um zu erfahren, was er wirklich weiß. Und er kann beobachten, daß die Beziehung zwischen dir und Justin immer enger wird, wobei er immer mehr verlieren kann, wenn dir etwas zustößt. In dieser Hinsicht hast du instinktiv richtig gehandelt, Ari. Ich habe es ursprünglich zu verhindern versucht, weil ich befürchtete, du seist für diese Sache wirklich noch zu unreif, aber irgendwo im Flux weisen dir deine Instinkte den richtigen Weg. Und jetzt erinnere ich mich daran, so wie es bei einem alten Mann so kommt, daß Ari ganz ähnlich war. Deshalb vertraue ich darauf; und warne dich zugleich: Jordan hat seinem Sohn nie vertraut. Und Justin hat seinen Vater nie verstanden. Justin ist ein Idealist und ein ehrlicher Mensch und daher sehr brauchbar als ein Werkzeug. Aber er ist anfällig für seinen Vater, und sein Vater ist dein unversöhnlichster Feind, dein Feind aus prinzipiellen Gründen, dein Feind seiner Opposition zu Reseune und allem, wofür es steht. Es macht mir weniger Sorgen, wenn du mit diesem Mann Geschlechtsverkehr hast, als wenn du ihn öffentlich verteidigst - indem du ihn der politischen Isolation enthebst, in die wir ihn geschickt haben. Wir haben ihm nie die Möglichkeit gegeben, dir zu schaden. Daß du vielleicht mit ihm schläfst, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt belanglos. Wenn es die sexuelle Anziehung beseitigen könnte, würde ich mich freuen.
    Aber diesen Mann in Reseune herauszustellen - ist tödlich.
    Laß mich einen Moment abschweifen. Ich weiß, daß du in der Lage bist, den Zusammenhang dieser Fakten zu erfassen.
    Gorodins medizinische Berichte sehen schlimmer aus als meine. Bei Lao weiß ich's nicht. Ich nehme an, daß ich, falls nichts katastrophal schiefgeht, noch dieses Jahr einigermaßen gesund überstehe. Von da an wird Lynch immer mehr Operationen leiten und mir die Entscheidungen überlassen müssen. Was ich vorhabe, dir und Denys im gegebenen Fall vertraulich mitzuteilen.
    Wenn ich sterbe... falls ich meinen Bruder überzeugen kann, Reseune zu verlassen, soll er mein Nachfolger werden und sich der Wahl stellen. Wenn. Denys betrübt mein naher Tod.
    Ich habe mich bei dir noch nicht angemessen für dein Vertrauensvotum bedankt. Offen gestanden weiß ich nicht recht, was die angemessene Reaktion ist, wenn man herausfindet, daß man repliziert werden soll - sich vielleicht etwas geschmeichelt fühlen, nehme ich an, keine große persönliche Anteilnahme zeigen, es sei denn, daß es Denys tröstet. Eigentlich

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