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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Vernehmungssaal zurückzugehen und sich von Minister Lynch nacheinander zu Mikhail  Corain, Simon Jacques und Nasir Harad bringen zu lassen, deren Gesichter er erkannte, obwohl die Überforderung nach wie vor seinen Blick trübte, wenn auch nicht mehr so stark; Gott, das Fließen hatte ihn voll erfaßt. Die Öffentlichkeit hatte ihm ein Leben lang Alpträume bereitet, und er war immer noch der Panik nah, erlebte immer noch Flashbacks mit dem Sicherheitsdienst, der Zelle, den Verhören vor dem Rat...
    Girauds Stimme, die Dinge sagte, an die er sich nicht genau erinnern konnte, die ihn aber zutiefst erschreckten.
    Wach auf, verdammt noch mal! Du hast keine Zeit mehr zum Nachdenken. Jetzt mußt du handeln!
    »Dr. Warrick«, sagte Corain und ergriff seine Hand. »Freut mich, Sie endlich kennenzulernen.«
    »Danke, Ser.«
    Wann ist diese Botschaft von meinem Vater tatsächlich eingetroffen? Das war es, was er fragen wollte.
    Aber er tat es nicht, schließlich war er kein Idiot. Beaufsichtigen, hatte Lynch gesagt; also waren die Räte nicht hier, um selbst Fragen zu stellen.
    »Wenn Sie etwas brauchen«, sagte Corain, »wenn Sie das Gefühl haben, Schutz zu brauchen - dann bitten Sie ruhig darum, ja?«
    »Im Moment nicht, Ser. - Aber ich weiß Ihre Aufmerksamkeit zu schätzen.« Das ist ein Mann, der Jordan benutzen will. Und mich. Was bin ich ihm wert? Was würde sein Schutz mir noch lassen?
    Ich bin raus aus Reseune. Und Grant sitzt drin.
    Corain tätschelte seinen Arm. Simon Jacques hielt ihm die Hand hin und stellte sich vor, ein dunkelhaariger, unauffälliger Typ von einem Mann mit einem festen Händedruck und einer Neigung, seinem Blick auszuweichen. »Rat... Vorsitzender Harad«, stotterte Justin, während er Harads dünne Hand schüttelte und sich mit grauen Augen kühl und feindselig gemustert sah. Einer von Reseunes Freunden.
    »Dr. Warrick«, sagte Harad. »Ich hoffe, Sie können die  allgemeine Konfusion etwas lichten. Danke, daß Sie bereit waren, zu kommen.«
    »Ja, Ser.« ... bereit waren, zu kommen - Wer hat mich denn gefragt? Wer hat sich in meinem Namen bereit erklärt? Wieviel ist in meinem und Jordans Namen rausgegangen?
    »Dr. Warrick«, unterbrach Lynch und faßte seinen Arm. »Wenn wir jetzt beginnen können...«
    Er nahm an seinem Tisch Platz; und beantwortete Fragen: Nein, ich habe keine Möglichkeit, über die Stellungnahmen meines Vaters hinaus etwas zu erfahren. Er hat seitdem, kurz vor dem Verhör, nicht mehr mit mir über die Sache geredet. Bevor er fort mußte. Nein, ich stehe nicht unter Drogen; niemand hat mich unter Druck gesetzt. Ich bin durcheinander, und ich mache mir Sorgen. Ich glaube, das ist unter den gegebenen Umständen eine normale Reaktion... Seine Hand zitterte, als er das Glas Wasser hochhob. Er trank etwas und wartete ab, während die Ausschußmitglieder sich berieten, so leise miteinander redeten, daß er es gerade nicht mehr verstehen konnte.
    »Warum glauben Sie«, fragte ihn danach ein Dr. Wells, »oder haben Sie überhaupt je dem Geständnis Ihres Vaters geglaubt?«
    »Ich glaube es. Er hat es so gesagt. Und weil...« Spiel auf etwas Sexuelles an, hatte Ari ihm auf dem Flug empfohlen. Das kommt in der Presse gut an. Skandale erregen immer Aufmerksamkeit, und man kann die Menschen sehr viel leichter en masse bearbeiten, weil sie Sex interessiert: Dazu hat jeder eine Meinung. Erwähne bloß das Band nicht, dann erwähne ich auch nicht die Drogen, in Ordnung? »Weil es ein Motiv gab, dem ich glauben konnte - dem jeder in Reseune glauben konnte. Mich nämlich. Ariane Emory hat mich dazu erpreßt, eine Beziehung mit ihr einzugehen. Das hat mein Vater herausgefunden.«
    Es reagierte niemand überrascht. Der Fragesteller nickte bedächtig.
    »Sie erpreßt - wie?«
    Justin warf einen Blick zu Mikhail Corain, obwohl es ein Mitglied des Ausschusses war, das die Frage gestellt hatte. Indem er aus den Augenwinkeln auf Corains Reaktionen achtete, antwortete er: »Es gab eine geheime Abmachung für Jordans Versetzung zu ›Reseunespace‹. Ari fand heraus, daß Jordan sie hintergangen hatte, um von ihr freizukommen, und sie hat mit mir einen Handel getroffen - nicht die Versetzung meines Vaters zu verhindern.« Corain gefiel diese Art der Befragung nicht. Aha, dachte Justin und sah zum Fragesteller zurück. »Sie sagte mir, daß sie mich in Reseune behalten wollte; sie hatte vor, mich auszubilden; sie hat ein Potential in meiner Arbeit gesehen, das sie entwickeln wollte, und sie

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