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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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sah er den Notausgang vor sich und versuchte aus eigener Kraft zu gehen, durch die Türen in saubere Luft. Der Mann rief ihm etwas zu und schob ihn durch ...
    Dann verlor er wieder für kurze Zeit das Bewußtsein. Jemand hielt ihn fest. Er befand sich im Treppenhaus, und ringsum standen Leute.
    »Wie weit oben ist es?« schrie ihn jemand an. »Woher sind Sie gekommen?«
    Er konnte nicht antworten. Er keuchte und stürzte fast hin; aber sie halfen ihm, und er ging weiter.
     
    X
     
    »Kelly EK ist tot«, berichtete Catlin ruhig, als sie gerade nicht dem Netz lauschte.
    Auf dem Landeplatz vor der Mary-Stamford-Klinik trafen noch immer Rettungshelikopter ein, und Ari verscheuchte wütend den Krankenpfleger, der nachsehen wollte, ob die Beule an ihrem Kopf geröntgt werden mußte. »Zum Teufel, laß mich in Ruhe! Wo, Catlin, in dem Zimmer?«
    »Im Flur«, erklärte Catlin. »Allein. Sie haben ihn an seinen Abzeichen identifiziert. Zur Zeit suchen sie die andere Seite des Gebäudes ab, wohin man durchs Treppenhaus kommt. Viele Gäste haben sich auf dem Weg in Sicherheit gebracht.«
    »Gott.« In einer Reflexbewegung wischte sich Ari mit einer Hand übers Gesicht; an ihrer Hand haftete Kunsthaut, und der Schweiß brannte.
    Die Löschmannschaften hatten den Brand unter Kontrolle, verlautete der Bericht. Es waren an verschiedenen Stellen in diesem Stockwerk Ladungen explodiert, im blauen Zimmer und im weißen. Die Brandsätze sind im weißen angebracht worden, hatte Florian verdrießlich festgestellt. Bei einer oberflächlichen Durchsuchung hätte man sie nicht gefunden, aber wir wären darauf gestoßen, wenn wir alle Checks selbst durchgeführt hätten. Aber Abban hat uns psychologisch überlistet. Er hatte den Auslöser; ich habe den Blitz von der Aktentasche auf dem Tisch aus gesehen; und das Ding war auf dem neuesten Stand der Technik.
    Es war so schnell gegangen. Justins verzweifelte Rufe durch die Verbindungstür, die wenigen Sekundenbruchteile als Vorwarnung, die Florians Reflexe davon überzeugten, daß etwas nicht stimmte, und Catlin einen Herzschlag nach der ersten Explosion bewaffnet aus dem Schlafzimmer stürmen ließ, als Ergebnis etwa folgender Gedankenkette: Nach gründlichen Checks kann nichts mehr explodieren - Abban hat die Checks vorgenommen - also: Feuer! - Und das etwa eine Nanosekunde, bevor Abbans Schuß sie um Haaresbreite verfehlte. Es endete mit einem gezielten Schuß aus einer gewöhnlichen Pistole und einem besseren mit Explosivgeschossen, während Abban einen verhängnisvollen Synapsensprung lang gezögert hatte, ob er auf Ziel A oder Ziel B anlegen sollte.
    Girauds Befehl, dachte Ari. Giraud hat befohlen, mich umzubringen ...
    Rettungsmannschaften waren in Justins ausgebranntes Zimmer vorgedrungen. Sie durchsuchten gerade die  Trümmer; aber bisher hatten sie lediglich berichtet, die schwere Gerätekonsole sei neben der Verbindungstür zu Boden gestürzt und habe diesen Bereich von der Wucht der Explosion abgeschirmt, und daß sie die Tür zum Flur offen vorgefunden hätten, deshalb war Ari davon überzeugt, daß Justin hatte entkommen können. Zwei von den Toten, die sie gefunden hatten, waren an Rauchvergiftung gestorben; Kelly war bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hatte sich aber nicht in Justins Nähe befunden, wie er hätte sollen; einige Männer hatten schwere Verbrennungen erlitten, als sie zu Ari durchzukommen versuchten - hoffentlich überstanden sie es; aber der Sicherheitsdienst vom Stockwerk darunter war, für den Notfall ausgerüstet, nach oben gekommen, und ein sehr besonnener Einsatzleiter hatte Florians Warnung aufgefangen, daß die Feuerschutzanlagen nicht funktionierten, und sich zum Kontrollsystem durchgeschlagen, um sie wieder anzustellen - Abban hatte auch dieses kleine Detail nicht außer acht gelassen -, während ein anderer allen verfügbaren Leuten, die Löschgeräte in Reichweite hatten, befohlen hatte, sofort raufzukommen - eine kluge Entscheidung, denn die meisten von ihnen waren Azis, die möglicherweise ohne Schutz vor dem Feuer versucht hätten, Ari zu helfen, und bei dem Versuch umgekommen wären.
    »Verdammter Mist!« In der Wunde an ihrem Kopf brannte das Adstringens. Man hatte schon einen fingerbreiten Plastiksplitter aus ihrer Schulter gezogen. Florian sah schlimm aus, er hatte einige abbekommen und reichlich Blut verloren und war eigentlich nicht in der Verfassung, Eingangskontrollen durchzuführen, dennoch stand er an der einen und ein zuverlässiger

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