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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Dieselbe Genauigkeit, die ihn für Designs so wertvoll macht - weshalb seine Designs so sauber sind -, ist der Grund dafür, warum er so elend langsam ist, und warum er zu ihnen so weitschweifig ist, zwischen Informationsfetzen Zusammenhänge knüpft, die andere Designer, selbst Yanni, ebensogut erkennen können wie er...
    Irgendwann, wenn wir zurück sind und all das hinter uns haben, werden wir darüber reden müssen ...
    Er muß von einem Such-Muster Gebrauch machen, das nicht im Programm enthalten ist, auch wenn er sich bis an die letzten Kleinigkeiten dieser Sets erinnern kann ...
    Wenn er es erklären könnte...
    Ich ahne es fast. Es hat etwas mit der Natur der Designer selbst zu tun, ihrer Art, ein Problem anzufassen - er denkt auf einer begrifflichen Ebene. Aber er trägt es in die Arbeit an ZIVs ...
     
    »Sie schicken ein Tablett rauf«, sagte eine fremde Stimme, und Justin, der auf dem Bett lag und fast eingeschlafen war, spürte einen Anflug von Panik; es sollte Grants Stimme sein, aber es war eine andere.
    Kelly hieß dieser Mann. Einer vom Sicherheitsdienst. Justin strich sich mit der Hand über die Augen, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und brummte eine Antwort.
    Es ging ihm gut, redete er ständig auf sich ein; er war in Sicherheit. Kelly stand auf seiner Seite und war nur dazu da, um ihn zu beschützen.
    Benommen vor Erschöpfung stemmte er sich aus dem Bett. Jetzt spürte er die negativen Auswirkungen des hohen Adrenalinpegels, dem er stundenlang ausgesetzt gewesen war. »Ich glaube nicht, daß ich etwas essen kann.«
    »Ich bin angewiesen worden, darauf zu achten«, erwiderte Kelly in einem Ton, der erkennen ließ, daß er ihn notfalls füttern würde.
    »Mist!« Ihm schoß ein Gedanke durch den Kopf. »Ich habe morgen einen Termin in der Klinik. Rejuvenilisierung. Mein Gott.« Er überlegte, Kelly eine entsprechende Anfrage übermitteln zu lassen, aber seinen Erfahrungen nach lief über tiefere Ebenen nichts. »Sind Florian oder Catlin noch im Netz?«
    »Ja, Ser.«
    »Sag ihnen, sie sollen mich anrufen. Sag ihnen, ich hätte keine Medikamente mehr.« Er ging ins Bad und befeuchtete Gesicht und Nacken, machte sich jetzt Sorgen um Grant. Er hatte keinen Bedarf, sich aus einem beliebigen Lager in Novgorod Medikamente zu besorgen; er dachte an Aris ausgefeilte Sicherheitsvorkehrungen für Grant und sorgte um den Bruch, den das hervorrufen konnte, und ob irgend jemand in Reseune ein Motiv hatte, Drogen auszutauschen.
    »Ser Justin?« Florian sprach ihn aus dem Wandlautspreeher  an. »Hier ist Florian. Meinen Sie die verschreibungspflichtigen Mittel? Dafür haben wir gesorgt.«
    »Danke. Ist auch für Grant gesorgt? Er folgt demselben Zeitplan.«
    »Wir haben daran gedacht. Es wird dafür gesorgt, Ser. Brauchen Sie's noch heute abend?«
    »Danke«, sagte er erleichtert. Verlaß dich ruhig auf Florian. Er vergißt nichts. »Nein, ich werde mich heute abend ausruhen, das Zeug macht mich nur... jedenfalls brauche ich's nicht vor dem Schlafengehen.« Außerdem tat es höllisch weh; und er freute sich nicht darauf. Er konnte morgen nicht mit Schmerztabletten in die Sitzung gehen.
    »Ja, Ser. Dann ist also alles in Ordnung. Schlafen Sie gut.«
    »Ende«, sagte Justin zum Automatischen Haushälter. Und hörte, wie sich die Tür der Suite öffnete. Sein Herz machte einen Sprung.
    Kelly, dachte er. Fürs Essen war's ein bißchen früh. Er trocknete sich das Gesicht ab, hängte das Handtuch an den Haken und ging ins Schlafzimmer.
    Kein Kelly.
    Keiner vom Sicherheitsdienst. »Haushälter«, sagte er. »Haushälter, hol Florian AF. Gleich nebenan.«
    Kein Laut.
    »Haushälter, gib mir eine Antwort.«
    Nichts.
    O mein Gott.
     
    »Hier ist Abban, Ser«, war aus dem Automatischen Haushälter zu hören; und Ari stemmte sich aus dem Stuhl, um die Tür eigenhändig zu öffnen, während Florian und Catlin im Schlafzimmer noch immer mit ihren Checks beschäftigt waren.
    »Sera!« rief Florian hinter ihr, und sie hielt inne, als er loslief, um die Tür selbst zu öffnen. Auch das war ganz nach Vorschrift. »Ich werde das Abendessen servieren«, sagte er dann ruhig und fügte mit einem leichten Lächeln hinzu: »Die Dusche ist sicher.«
    »Da bin ich ja froh.« Sie wollte sich hinbegeben, blickte aber zurück, als die Tür sich öffnete und Abban mit dem Servierpersonal erschien.
    Da pochte plötzlich jemand gegen die Tür zu Justins Suite. »Florian!« hörte sie ihn rufen.
    Dann wurde die ganze Wand im Aufflammen

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