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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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geschützt. Sie enthalten echte genetische Proben; und Digitalaufzeichnungen der Gensets; und Aufzeichnungen, um den Lesern dieser Gensets, sofern sie einer hinreichend entwickelten Rasse angehören, ein Verständnis für den Inhalt der Archen zu ermöglichen.
    Eine Million Jahre haben für den Menschen ausgereicht, um sich aus primitiven Vorläufern zu einem raumfahrenden Intelligenzwesen zu entwickeln. In einer weiteren Million Jahren wird die Menschheit dank dieser Archen über genetische Aufzeichnungen ihrer eigenen Vergangenheit und der Vergangenheit jeder Spezies verfügen, die Reseune zugänglich ist, Aufzeichnungen unseres Erbguts und des genetischen Erbes jeder belebten Welt, mit der wir in Berührung kommen, bewahrt vor Veränderungen und der Zeit...
    Die Archen bewahren solche fragmentarischen Codes, wie sie aus menschlichen Proben zurückgewonnen wurden, die Tausende von Jahren alt sind, aus terranischen Genpools, die der Entwicklung der Genbanken im zwanzigsten Jahrhundert vorausgingen, aus den letzten noch unvermischten Genpools der Mutterwelt, und sowohl aus tierischen wie menschlichen Überresten, die über Jahrhunderte hinweg durch natürliches Einfrieren und andere günstige Umstände konserviert wurden, bei denen einige innere Zellstrukturen erhalten blieben.
    Man stelle sich vor, welchen Unterschied solches Bezugsmaterial heute bedeuten würde, wenn derartige Archen die genetischen Informationen der geologischen Vergangenheit aufbewahrt hätten. Die Erde, die bis jetzt einzigartig im Hinblick auf ihre Zeugnisse für das verheerende Auslöschen zahlloser, auch höherer Lebensformen ist, könnte mit solchen Bibliotheken den Reichtum all ihrer evolutionären Entwicklungslinien wiederbeleben und die beharrlichen Rätsel ihrer Vergangenheit lösen ...
    Reseune hat noch nie eine genetische Option aufgegeben, sondern die Bewahrung dieser Optionen als in gewissem Maße einzigartig in der Geschichte der menschlichen Spezies betrachtet und, weil in Reseune mit einem Blick auf evolutionäre Veränderungen gearbeitet wird, alle möglichen Abweichungen erhalten ...

3. KAPITEL
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I
     
    Zeit gab es nicht mehr. Es existierte nur noch der Fluß vom Band, meistens ruhig, zuweilen erregend. Es gab Phasen benommenen Erwachens, aber Grant stand weiter unter Tranquilizern - bis jetzt, da er näher an die Oberfläche trieb.
    »Komm schon, es ist Besuch für dich da«, sagte jemand, und ein feuchter Lappen berührte sein Gesicht. Die Waschprozedur bewegte sich sanft über Hals und Brust hinunter und verbreitete einen strengen Geruch. »Wach auf!«
    Er öffnete einen Spaltbreit die Augen. Er starrte an die Decke, während die Waschung weiterging, und hoffte, daß sie ihn losbinden würden, aber damit war nicht unbedingt zu rechnen. Er wünschte, sie würden ihm wieder Tranquilizer verabreichen., weil die Furcht zurückkam und er sich wohl gefühlt hatte, so lange ihre Wirkung anhielt.
    Ihn fröstelte, als die Luft über seine feuchte Haut strich. Er wollte wieder die Decke über sich haben. Aber er bat nicht darum. Er versuchte nicht mehr, sich mit den Leuten zu verständigen, die sich um ihn kümmerten, und sie taten ihm nicht mehr weh. Das war alles, wonach er verlangte. Er dachte daran, zu blinzeln. Er sah nichts. Er versuchte die Kälte nicht zu spüren. Dafür spürte er einen Stich, als der Techniker die Nadel in seinen Arm stieß. Sein Rücken schmerzte, und es wäre eine wunderbare Erleichterung gewesen, wenn sie die Position des Bettes verändert hätten.
    »Da.« Die Decke senkte sich wieder über ihn. Ein leichter Klaps traf sein Gesicht, aber er empfand keinen Schmerz. »Nun komm. Öffne die Augen!«
    »Ja«, murmelte er. Und schloß sie in dem Moment wieder, als der Azi-Techniker ihn allein ließ.
    Dann hörte er eine andere Stimme an der Tür, jung und männlich. Er hob den Kopf, sah hin und erkannte Justin. Er mißtraute dem Anblick sofort und zerrte an den Fesseln.
    Aber Justin kam zu ihm, setzte sich auf die Bettkante und nahm ungeachtet der Fessel, die ihm nur wenig Spielraum ließ, seine Hand. Es war eine warme Berührung. Sie wirkte völlig real.
    »Grant?«
    »Bitte tun Sie das nicht.«
    »Grant, um Gottes willen ... Grant, du bist zu Hause. Verstehst du mich?«
    Es war gefährlich, wenn er auch nur daran dachte, es zu glauben. Es war gleichbedeutend mit einem Aufgeben. Es gab kein geheimes Zeichen, das sein Geist nicht selbst hervorbringen konnte. Es gab keine Illusion, die ein Band nicht

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