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Geklont

Geklont

Titel: Geklont Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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diese Leute, was wollen sie?«
    »Du bist angeklagt, an einem Verbrechen beteiligt gewesen zu sein«, sagte Giraud. »Das geht hier vor. Reseuner Gesetz. Du kannst jetzt eine freiwillige Stellungnahme abgeben. Du weißt, daß du den Bestimmungen der Administration unterstehst. Du weißt, daß eine Psychosonde auf dich angesetzt werden kann. Ich kann dir nur dringend raten, entgegenkommend zu sein.«
    Die Zeit verlangsamte sich. Die Gedanken rasten in alle Richtungen davon. Plötzlicher Unglauben erfüllte ihn, daß dies wirklich passieren könnte, dann die Gewißheit, daß es so war, daß es seine Schuld war, daß sein Vater wegen ihm hineingezogen wurde - eine Psychosonde würde alles an den Tag bringen.
    Alles. Jordan würde es herausfinden. Sie würden es ihm sagen.
    Er wünschte sich, er wäre tot.
    »Ari hat mich erpreßt«, erklärte er. Es war schwierig, die Sprache mit der Welt, in der alles so langsam, und seinem Innern, in dem alles so schnell ablief, zur Deckung zu bringen. Die Worte wurden ewig weitergesponnen, schwebten einfach dort in der Stille. Jordan erwähnen, und warum Grant fliehen mußte? Können sie darauf stoßen? Wie weit kann ich lügen? »Sie sagte, Grant könne gehen, wenn ich tue, was sie will.«
    »Du hast nichts über Krügers Verbindungen mit Rocher gewußt?«
    »Nein!« Das war einfach. Die Worte purzelten eins übers andere. »Kruger sollte ihn nur in Sicherheit bringen, weil Ari drohte, ihm weh zu tun, wenn ich ... wenn ich nicht... sie ...« Er würde krank werden. Band-Flashbacks prasselten auf ihn nieder, und er lehnte sich so weit zurück, wie es seine Arme zuließen, und versuchte den Knoten in seinem Magen zu lösen. »Als Grant nicht in der Stadt ankam, bin ich selbst zu ihr gegangen. Ich habe sie um Hilfe gebeten.«
    »Was hat sie gesagt?«
    »Sie sagte, ich sei ein Idiot. Sie erzählte mir von Rocher. Ich wußte das nicht.«
    »All das. Du bist nicht zu deinem Vater gegangen.«
    »Ich konnte nicht. Er wußte nichts davon. Er hätte ...«
    »Was hätte er getan?«
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was er getan hätte. Ich habe alles selbst gemacht. Er hatte überhaupt nichts damit zu tun?«
    »Mit dem Diebstahl von Grant, meinst du.«
    »Mit allem. Mit Kruger. Rocher. Jedem.«
    »Und Ari wollte das geschehen lassen.«
    Es klang nicht überzeugend. Eine Falle, dachte er. Sie hat es geschehen lassen. Vielleicht hoffte sie, er würde durchkommen. Vielleicht.
    ... vielleicht aus einem anderen Grund. Sie war darauf versessen. Sie hat...
    Aber bei Ari weiß man nie. Sie spielt mit Reaktionen, wie andere Leute eine Tastatur bedienen.
    »Ich glaube, wir werden die restlichen Fragen unter Einfluß der Sonde stellen. Es sei denn, es gibt noch etwas, das du mir sagen willst.«
    »Wer wird es machen?« Es gab diese und jene Techniker, und es machte einen Unterschied, wer sein Innerstes nach außen kehren würde. »Giraud, Ari wird das nicht gefallen, wenn mein Verhör aufgezeichnet wird. Weiß sie, wo ich bin? Weiß sie ...« Mein Gott, ist das irgendeine Auseinandersetzung zwischen Ari und Giraud; hat er mich geschnappt, um etwas gegen sie in die Hand zu bekommen? »Ich möchte mit Ari reden. Ich werde von ihr erwartet. Sie wird fragen, wo ich bin. Wenn sie nichts von mir hört, wird sie ...« ... sich an Jordan wenden, vielleicht etwas tun, das sie selbst nicht rückgängig machen kann. Sie werden es ihm sagen. Giraud wird's ihm sagen. Vielleicht will die Administration Jordan etwas anhängen, vielleicht ist dies eine Gemeinschaftsaktion von Ari und Giraud, sie gegen mich und Giraud gegen Jordan. O Gott, o Gott! In was bin ich da hineingeraten? »...wird sie fragen, wo ich bin. Verstehst du?«
    »Das glaube ich nicht. Und ich werde die Fragen selbst stellen. Wirst du freiwillig nach hinten in den Raum gehen, oder willst du deswegen Schwierigkeiten machen? Es wird in jeder Hinsicht schlimmer laufen, wenn du dich wehrst. Du verstehst das. Ich möchte nur sicherstellen, daß du dich daran erinnerst.«
    »Ich werde gehen.«
    »Schön.« Giraud stand auf, und Justin rückte vor und erhob sich mit zitternden Beinen. Er war starr vor Kälte, und seine einander überschlagenden Gedanken waren ununterscheidbar, zu einem Strudel ohne Ausweg geworden.
    Er schritt durch die Tür, die Giraud ihm aufhielt, und ging Giraud und den wartenden Wachen durch den Flur in ein Zimmer voraus, von dem er sein ganzes Leben über nur gehört hatte, ein Raum, der mit seinen grünen Wänden und einer

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